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  • 14.12.2017 09:22

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Timo Bernhard: "Zweites Aeropaket war der Schlüssel"

Schadenbegrenzung zu Beginn der Saison, neue Stärke in den Rennen nach Le Mans 2017: Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard analysiert den Weg zum WM-Titel

(Motorsport-Total.com) - Timo Bernhard hat sich in der Saison 2017 der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) zum zweiten Mal den Fahrertitel sichern können. Der langjährige Porsche-Werksfahrer setzte sich gemeinsam mit seinen Kollegen Earl Bamber und Brendon Hartley in einem Kampf gegen die Toyota-Piloten Sebastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima durch. Das Trio im Toyota TS050 gewann fünf Saisonrennen, die Besatzung des Porsche 919 mit der Startnummer 2 hingegen nur vier.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard

Timo Bernhard konnte sich nach 2015 seinen zweiten Titel in der WEC holen Zoom

"Wir haben bewusst bis Le Mans mit dem Paket für weniger Abtrieb gearbeitet. Das war eine gute Strategie", nennt Timo Bernhard einen der Schlüssel auf dem Weg zum Titelgewinn 2017. "In den ersten beiden Rennen waren wir wenigstens auf dem Podest. In Le Mans hat uns zwar im Vergleich zu Toyota etwas Tempo gefehlt, aber das Rennen haben wir trotzdem gewonnen. Die doppelten Punkte dafür waren natürlich auf dem Weg zum Titel ganz wichtig."

"Der richtige und wichtige Wendepunkt war die Einführung unseres zweiten Aeropaketes. Das war wirklich der Schlüssel", sagt der Deutsche, der bereits vor zwei Jahren einmal die Fahrerkrone auf der Langstrecke ergattern konnte. "Ab dort waren wir wieder konkurrenzfähiger. In den Rennen nach Le Mans hatten wir die Oberhand, da war Porsche wieder klar schneller als Toyota. Das war der entscheidende Faktor." Toyota hatte die Rennen in Silverstone und Spa-Francorchamps für sich entschieden.

Jeweils die Heimspiele der beiden LMP1-Hersteller brachten eine Wende im Wettbewerb. Porsche packte auf dem Nürburgring im ersten Rennen nach Le Mans das neue Aerodynamikpaket aus und holte sich in der Eifel und in den folgenden Rennen in Mexiko und den USA den Sieg. In Japan drehte Toyota den Spieß wieder um. Verbesserungen unter anderem beim Gewicht des TS050 brachten die Japaner zurück auf die Siegerstraße. Für den Gewinn eines Titels reichte es aber nicht mehr.


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"Ich muss ehrlich zugeben, dass uns das Zusammenspiel im Team sehr geholfen hat. Die Crew im anderen Auto hat uns unter anderem geholfen, das Rennen in Austin zu gewinnen. Das war echtes Teamplay", lobt Timo Bernhard noch einmal seine Markenkollegen Neel Jani, Andre Lotterer und Nick Tandy. Das Trio im Porsche mit der Startnummer 1 hatte den späteren Weltmeistern den Vortritt lassen müssen, weil man nach dem Ausfall in Le Mans keine Chance mehr auf den WM-Titel hatte.