powered by Motorsport.com

Simon Trummer und ByKolles: 2016 hat längst begonnen

Simon Trummer zieht nach seiner ersten Langstrecken-Saison trotz Bremsproblems im letzten Rennen ein positives Fazit - Vorfreude und Optimismus auf 2016

(Motorsport-Total.com) - Das Zeichen des ACO in Bahrain war lebenswichtig: ACO-Sportdirektor Vincent Beaumesnil hatte die Vertreter privater LMP1- und einiger LMP2-Teams um sich herum versammelt, um ihnen zu versprechen, dass man sie trotz aller Werksbeteiligung nicht vergessen hat und die LMP1-Klasse wieder dichter zusammenführen will. Beim Team von Colin Kolles hat dies gleich einen Motivationsschub gebracht - die neue Saison kann nicht früh genug beginnen.

Titel-Bild zur News: Pierre Kaffer, Simon Trummer

Simon Trummer und ByKolles ziehen ein positives Saisonfazit Zoom

Beim Saisonfinale in Bahrain klappte es mit dem Sieg in der Subkategorie für private LMP1-Teams knapp nicht - ein Bremsdefekt hatte Simon Trummer und Pierre Kaffer kalt erwischt. "Ich muss unseren Mechanikern, die die Bremsscheibe im Rekordtempo gewechselt haben, an dieser Stelle dennoch ein großes Kompliment ausstellen", sagt der Schweizer, der seine erste Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) erfolgreich beendet hat.

ByKolles-Renndirektor Boris Bermes schließt sich dem an: "Speziell beim Boxenstopp mit dem Bremsentausch haben sie unter Druck schnell gearbeitet. Wir haben den Sieg nur um eineinhalb Minuten nach sechs Stunden verpasst. Das lag am hohen Reifenverschleiß zu Beginn des Rennens." So blieb am Ende ein zweiter Platz zwischen den beiden Rebellion-Boliden.

Starke Debütsaison für Trummer

Für ByKolles endet damit eine Saison mit Höhen und Tiefen: Zu Beginn des Jahres verpasste es das österreichische Team, die Abwesenheit von Rebellion Racing zu nutzen und ein Punktepolster herauszufahren, später folgten zwei Erfolge auf dem Nürburgring und in Austin. "Ich denke, dass wir als Team in diesem Jahr das Maximum aus unserem Paket herausgeholt haben", rekapituliert Trummer. Die zwei Siege kamen auf ganz unterschiedliche Weisen zustande.

"Der Erfolg bei unserem Heimspiel am Nürburgring war für unsere Moral sehr wichtig, weil unsere geschlossene Teamleistung endlich einmal belohnt wurde und wir vor allem durch Zuverlässigkeit überzeugen konnten", erinnert sich der 26-Jährige. "Den Sieg in Austin werde ich deshalb immer in Erinnerung behalten, weil mir dieses Rennen alles abverlangt hat. Ich hatte den Schlauch für die Trinkflasche verloren und durch den Flüssigkeitsverlust im Auto derartige Krämpfe, dass ich danach direkt ins Medical Center musste. Dieser Pokal hat eine ganz besondere Bedeutung für mich."


Fotos: WEC in Bahrain


Die Zukunft hat bereits begonnen

Die Zukunft hat beim Kolles-Team längst begonnen: 2016 soll ein weiterer CLM P1/01 für Zuwachs in der privaten LMP1-Subkategorie sorgen. Sowohl Trummer als auch Teamkollege Kaffer sind sich sicher, dass das Potenzial des Fahrzeugs noch lange nicht ausgeschöpft ist. Die Vorbereitung hat längst begonnen, wie Trummer beschreibt: "Am Samstagabend ging es noch auf die Saisonabschlussparty, aber ein paar Stunden später begann für uns bereits die Vorbereitung auf 2016. Wir haben am Montag dann auch neue Reifen getestet und dabei wieder einiges über unser Fahrzeug gelernt."

Pierre Kaffer, Simon Trummer

Beim Saisonfinale in Bahrain lief nicht alles nach Plan Zoom

"Ich bin für die nächste Saison sehr zuversichtlich", sagt der ehemalige GP2-Pilot auch im Hinblick auf das ACO-Versprechen, die privaten LMP1-Fahrzeuge dichter an die Werksboliden heranzuführen. "Auch werden die Rahmenbedingungen insgesamt verbessert, damit schon bald weitere Teams in die höchste Liga aufsteigen können", freut sich Trummer auf die nächsten Jahre. Ein Teamkollege könnte GP2-Kollege Rene Binder werden, der am Sonntag nach dem Rennen im CLM saß. Sein Sponsor ziert das Fahrzeug schon seit einiger Zeit.