• 03.05.2013 20:51

  • von Roman Wittemeier

Qualifying: Audi langt kräftig hin

Alle drei Audis an der Spitze: Lotterer/Fässler/Treluyer auf der Pole-Position - Pierre Kaffer in LMP2-Klasse vorn, Senna/Makowiecki in der GTE-Pro

(Motorsport-Total.com) - Audi hat seinen guten Lauf am ersten Tag des WEC-Rennwochenendes in Spa-Francorchamps mit einem Traumergebnis im Qualifying abgeschlossen. Andre Lotterer und Marcel Fässler brachten den R18 mit der Startnummer 1 auf die Pole-Position, dahinter reihten sich der neue Langheck-Audi (di Grassi/Gene) und der zweite herkömmliche R18 (Kristensen/McNish) ein. Toyota belegte die Ränge vier und fünf, knapp dahinter folgte der Rebellion von Heidfeld/Jani.

Titel-Bild zur News: Fässler Lotterer

Marcel Fässler und Andre Lotterer sicherten die Pole-Position für Audi Zoom

"In meiner zweiten Runde steckte ich im Verkehr, also musste ich dann noch eine dranhängen", erklärt Lotterer, der seine Markenkollegen kurz vor dem Ende noch verdrängen konnte. "Marcel hatte uns mit seinen Runden eine gute Grundlage gegeben." Der Schweizer war die ersten beiden schnellen Runden gefahren und hatte den Rückstand auf den bärenstarken Lucas di Grassi (absolute Bestmarke in 1:58.934 Minuten) in Grenzen halten können.

"Unsere Techniker hatten uns schon vorgewarnt, dass die Langheck-Version hier ziemlich schnell sein könnte - vor allem im Qualifying", berichtet Fässler. "Insgesamt sind das natürlich gute Aussichten für Le Mans", meint der Schweizer mit Blick auf den Höhepunkt des Jahres. Der Audi in Langheck-Spezifikation war vor allem in den Top-Speed-Messungen überzeugend. "Es war ein schöner Tag für uns, aber erst morgen ist das Rennen über sechs Stunden", mahnt Fässler.

Heidfeld/Jani schnell, Kaffer/Minassian auf Pole

Hinter dem Audi R18 von Kristensen/McNish/Duval reihten sich die beiden Toyotas ein. Wurz/Nakajima konnten in der neuen Version des japanischen LMP1-Autos eine Durchschnittszeit fahren, die nur um drei Zehntelsekunden schneller war als jene von Sarrazin/Davidson im alten TS030 aus dem Vorjahr. Beiden Werksautos saß der private Lola-Toyota von Rebellion mit Nick Heidfeld und Neel Jani wieder dicht im Nacken.

"Der Rückstand betrug nach meinen ersten beiden Runden gerade einmal eine Zehntel", freut sich Heidfeld nach dem gelungenen Auftritt. "Es hätte vielleicht noch etwas besser sein können, aber wir sind glücklich. Wir kommen mit dem Auto immer weiter voran. Es macht hier richtig Spaß, den Wagen zu fahren." Teamkollege Jani fügt an: "Vielleicht können wir an den Toyotas dranbleiben. Die Audis sind zu schnell. Wir wollen schnellstes Privatteam sein und alle Chancen nutzen, falls vorne etwas passiert."

In der LMP2-Klasse schafften es Pierre Kaffer und Nicloas Minassian (Pecom) auf die Pole. "Nach recht langer Zeit sind wir endlich mal wieder vorne dabei. Das ist gut. Wir haben das Setup gut hinbekommen und unsere Michelin-Reifen funktionieren bestens", sagt Minassian. "Wir sind mit dem Auto sehr zufrieden", stimmt Kaffer zu. "Es ist ein großer Erfolg. Wir hatten zuletzt oft einige Probleme im Qualifying. Nun wollen wir natürlich gewinnen, aber es sind insgesamt sechs oder sieben Autos siegfähig."


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps, Freitag


Porsche muss aufholen

Die Pole-Position in der GTE-Pro-Klasse sicherten sich die Aston-Martin-Piloten Bruno Senna, Fred Makowiecki und Rob Bell. Der brasilianische Ex-Formel-1-Pilot hatte mit zwei bärenstarken Rundenzeiten eine gute Vorlage geliefert, die der Franzose mit Mühe und Not verwandelte. Die Durchschnittszeit von 2:19.811 Minuten war nur 0,042 Sekunden besser als jene von Gianmaria Bruni und Giancarlo Fisichella (AF-Corse-Ferrari). Der zweite F458 der Italiener (Kobayashi/Vilander) erreichte Rang drei.

Hinter den zwei weiteren Aston Martin Vantage GTE von Mücke/Turner/Dumbreck sowie Lamy/Dalla Lana/Stanway folgten die beiden Porsche 911 RSR des Werksteams aus Weissach nur auf den letzten beiden Klassenrängen. Allerdings ist der Rückstand nur marginal. Bergmeister/Pilet lagen im Schnitt ihrer vier gezeiteten Runden gerade einmal 0,002 Sekunden hinter dem dritten Aston Martin. Die Bestzeit in der GTE-Am-Klasse holten sich Simonsen/Poulsen/Nygaard (Aston Martin).

Pierre Kaffer

Pierre Kaffer, Nicolas Minassian und Luis Perez Companc auf LMP2-Pole Zoom

Das auf zwei Tage verkürzte Rennwochenende der WEC in Spa-Francorchamps wird bereits am morgigen Samstag seine Entscheidung bringen. Nach einem kurzen Warmup am Vormittag, das als Ausgleich für ein drittes Freies Training absolviert wird, geht das 35 Autos starke Feld um 14:30 Uhr auf die sechsstündige Reise durch die Ardennen. Einen Livestream vom Rennen in Belgien gibt es unter anderem auf der offiziellen Internetseite der WEC.