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  • 03.05.2012 17:10

  • von Roman Wittemeier

Pescarolo: Guter Start mit dem Dome

Le-Mans-Legende Henri Pescarolo im Interview: Die ersten Eindrücke vom Dome-Judd, die Schwierigkeiten beim Aufbau des Pescarolo 03

(Motorsport-Total.com) - Neben dem ursprünglich geplanten ersten Renneinsatz des neuen Toyota TS030 fällt in Spa-Francorcamps ein weiteres Debüt aus. Pescarolo wollte beim zweiten Saisonlauf der WEC mit seinen zwei Autos antreten, ist aber nur mit einem vor Ort. Der Dome-Judd wird von Sebastien Bourdais und Nicolas Minassian über die Strecke bewegt, der Pescarolo 03 steht noch in Le Mans in der Garage. Teamchef Henri Pescarolo erklärt im Interview die Hintergründe.

Titel-Bild zur News:

Henri Pescarolo ist in Spa-Francorchamps mit nur einem Auto am Start

Frage: "Henri, welche ersten Eindrücke habt ihr mit dem Dome in Spa-Francorchamps gewonnen?"
Henri Pescarolo: "Es lief im ersten Training recht gut. Man darf nicht vergessen, dass alles noch neu ist. Mit dem Auto hatten wir zuvor nur zwei Testsessions in Spanien absolviert. Wir lernen den Wagen immer besser kennen und arbeiten bislang ganz vorzüglich mit den Dome-Leuten aus Japan zusammen. Die Fahrer fühlen sich im Auto richtig wohl."

Frage: "Ihr habt das Auto komplett aus Japan geliefert bekommen. Was genau habt ihr dann damit angestellt?"
Pescarolo: "Das Auto war im Grunde genommen komplett, aber wir mussten es natürlich auf den neuesten Stand bringen. Dieses Fahrzeug war seit 2008 nicht mehr im Rennbetrieb. Wir mussten erst einmal den 3,4-Liter-Motor einpassen. Auch bezüglich der Aerodyamik waren viele Änderungen notwendig. Wir haben den Wagen also komplett zerlegt und neu aufgebaut. Man darf nicht vergessen: Der Dome war in den vergangenen Jahren ein Testträger und kein echter Rennwagen. Innerhalb von zwei Monaten haben wir alles angepasst. Jetzt ist der Dome weder rennbereit."

Frage: "Bei den Testfahrten in Spanien gab es lästige Vibrationen vom Triebwerk. Habt ihr das nun im Griff?"
Pescarolo: "Wir hoffen das. Die Vibrationen kamen vom V8-Motor. Ähnliche Probleme hatten wir vor vielen Jahren mal mit einem Cosworth-Triebwerk, das ebenfalls üble Vibrationen brachte. Wir mussten nun halt dafür sorgen, dass alle Teile in der Peripherie fixiert werden. Wenn ich unsere Fahrer so höre, dann ist es jetzt schon viel besser. Aber Überraschungen sind jederzeit möglich."

Frage: "Wie steht es um euer anderes Auto, den Pescarolo 03, der auf Basis des Aston Martin AMR-One entsteht?"
Pescarolo: "Ich habe leider gerade ein Problem mit einem meiner Partner, der nicht die vereinbarte Summe gezahlt hat. Das hat für Verzögerungen gesorgt. Das Auto hätte für Spa fertig sein sollen. Ich hoffe, dass wir den Wagen in Le Mans bereit haben. Technisch wäre das überhaupt kein Problem, aber finanziell gibt es noch offene Fragen."

Frage: "Und die Fahrer Emmanuel Collard, Jean-Christophe Bouillon und Julien Jousse sind zum Zuschauen verdammt..."
Pescarolo: "Ja. Das tut mir für die Jungs richtig leid. Ich habe es nicht allein in der Hand. Natürlich versuche ich, möglichst schnell eine Lösung zu finden."