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Kuriose Rennvorbereitung: 90 Minuten Stillsitzen

Strakka-Pilot Danny Watts erklärt, wie der Sitz für einen LMP-Piloten angepasst wird - 90 Minuten Stillsitzen, damit im Rennen nichts zwickt

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Woche absolvierte Danny Watts zusammen mit seinen Strakka-Teamkollegen Jonny Kane und Nick Leventis in Sentterton einen erfolgreichen Shakedown im neuen HPD ARX-03a, mit dem das Team in dieser Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) antreten wird. Doch vor dem Rollout auf der Strecke stand für den Briten noch ein anderer wichtiger Punkt der Saisonvorbereitung an: die Sitzanpassung.

Titel-Bild zur News: Danny Watts

Danny Watts weiß: Ein schlecht angepasster Sitz kann im Rennen Probleme bereiten

"Dazu braucht man eine Menge Geduld, und es ist vielleicht nicht die spannendste Aufgabe eines Fahrers in der WEC, aber abgesehen von einer schnellen und konstanten Fahrweise auf der Strecke ist die Sitzanpassung einer der wichtigsten Teile meines Berufs", schreibt Watts in seiner Kolumne auf der Website von Michelin. Vor allem im Langstreckensport ist ein perfekt an den Fahrer angepasster Sitz Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Rennen. Die Fahrer sitzen bis zu drei Stunden im Auto und sind dabei hohen Fliehkräften ausgesetzt.

Selbst kleine Druckstellen können dabei zu Schmerzen, Verspannungen oder gar Muskelkrämpfen führen. "Wenn du deshalb nicht mehr weiterfahren kannst, musst du in die Box kommen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern wirft auch die Rennstrategie über den Haufen", erklärt Watts. Eine optimale Sitzanpassung zahle sich daher im Rennbetrieb aus. Bei Strakka wurde diese von Vaughan Cartwright von der Firma Real Equipe vorgenommen.

"Wenn du deshalb nicht mehr weiterfahren kannst, musst du in die Box kommen." Danny Watts

Laut Watts gibt es zwei Arten, einen Sitz herzustellen. "Die alte Methode mit einer Schaum-Mixtur oder das System mit kleinen Kunststoffkugeln." Diese lassen sich, ähnlich wie beispielsweise in einem Sitzsack, individuell an den Körper anpassen. Anschließend härtet die Masse langsam aus. "Der Vorteil dieser Methode ist, dass man die Kugeln während des Aushärtens noch verschieben kann. Man kann so lange im Sitz herumrutschen, bis man so bequem wie möglich sitzt", beschreit der 32-Jährige die Vorzüge der Methode.

Allerdings ist diese auch recht zeitaufwändig. "Du setzt dich ins Auto, legst die Hände ans Lenkrad und wartest dann, bis die Kugeln richtig hart sind - was etwa 90 Minuten dauert!", so der Brite. Anschließend werden raue Kanten oder kleinere Unebenheiten noch mit Schmirgelpapier bearbeitet. Dann wird der Sitz bezogen, mit dem Namen des Fahrers versehen und erhält einen Handgriff versehen "So können wir ihn bei den Boxenstopps schneller wechseln und einfacher zu Fahrerbesprechungen mitnehmen", erklärt Watts.

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