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  • 17.07.2017 10:34

Keine Chance: Toyota verliert Grip und Benzinpumpe

Für Toyota bleibt der Nürburgring eine Problemstrecke - Platz drei nach anfänglicher Führung - Debakel für WM-Kandidaten schon in der Einführungsrunde

(Motorsport-Total.com) - Toyota Gazoo Racing fuhr nach einem schwierigen 6-Stunden-Rennen, dem vierten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), erstmals auf dem Nürburgring aufs Podium. Der "Ring", nur 90 Kilometer von der Teambasis in Köln entfernt, ist traditionell ein problematisches Pflaster für Toyota und das war auch diesmal der Fall. (So lief das 6-Stunden-Rennen der WEC auf dem Nürburgring)

Titel-Bild zur News: Mike Conway, Kamui Kobayashi

Plötzlich war der Grip weg: Toyota steht Analysearbeit nach dem Heimrennen bevor Zoom

Trotzdem erreichte das Fahrzeug mit der Nummer 7 mit Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose-Maria Lopez von der Pole-Position weg auf Rang drei das Podium. Das Auto führte zu Beginn und markierte die schnellste Runde des Rennens, bevor sich Schwierigkeiten mit der Balance einstellten. Wagen Nummer 8 mit Sebastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima kam früh in technische Probleme und wurde schließlich Vierter, während der Porsche mit der Nummer 2 den Tagessieg einfuhr.

Blitzschlag schon vor dem Start

Für die #8 begann das Rennen besonders unglücklich, als eine defekte Benzinpumpe einen regulären Start von Sebastien verhinderte. Nach einer sehr langsamen Aufwärmrunde musste er zum Tausch der Pumpe an die Box, wo er acht Minuten und fünf Runden verlor.

Während Kamui von der Pole-Position weg zu Beginn das Rennen anführte, kämpfte sich Sebastien zurück ins Rennen. Es entwickelte sich ein aufregender Kampf um die Spitze und während der ersten Stunde konnte Kamui die beiden Porsche hinter sich halten, bevor er beim ersten Stopp an Jose-Maria übergab.

Nach 80 Minuten fiel #7 auf Rang drei zurück, aber Jose-Maria kämpfte und hielt den Druck aufrecht. Zu Beginn seines zweiten Stints nach zwei Stunden Renndauer lag er nur knapp zwei Sekunden hinter dem Führenden. Mit fortschreitender Renndauer jedoch veränderte sich die Balance beider TS050 Hybrid zum Negativen hin. Der Ursache hierfür wird durch eine genaue Analyse der Fahrzeuge nachgegangen werden.

Ohne realistische Aussicht auf Positionsverbesserungen, außer den beiden Porsche würde etwas zustoßen, fokussierten sich die beiden TS050 Hybrid darauf, wertvolle WM-Punkte zu sichern. Kamui auf der #7 sah die Zielflagge als Dritter, 1:04.768 Minuten hinter dem Sieger, und machte damit das vierte Podium für das Team in dieser Saison klar. Nach der Aufholjagd zurück auf Platz vier beendete Kazuki auf der #8 das Rennen mit fünf Runden Rückstand.


WEC Nürburging: Rennhighlights

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Stimmen nach dem Rennen

Toshio Sato, Team Präsident: "Der Nürburgring war einmal mehr eine Herausforderung für uns. Wir hatten eine gute Grundschnelligkeit und haben den Kampf mit Porsche in der Anfangsphase genossen. Aber dann wurde die Balance schlechter und wir haben etwas an Performance verloren. Das heutige Rennen kann man als Schadensbegrenzung im Hinblick auf die Weltmeisterschaft ansehen. Ich glaube, dass wir während des Rests der Saison auf Strecken, die unserem TS050 Hybrid entgegenkommen sollten, stärker sein werden. Wir haben den Rückstand auf Porsche minimiert und nun freuen wir uns auf die Überseerennen, bei denen es das Ziel sein wird, den Abstand zu verkürzen und um die Weltmeisterschaft zu kämpfen."

Stimmen Startnummer 7

Mike Conway: "Es ist ja immer gut, aufs Podium zu kommen, doch heute sind wir nicht zufrieden. Wir können aber ein paar positive Dinge aus dem Wochenende mitnehmen: Das Qualifying war gut und zu Beginn des Rennens waren wir sehr schnell, doch wir fielen zurück, als sich das aerodynamische Verhalten veränderte. Die Porsche waren heute sehr stark, meine Gratulation an sie. Ich freue mich auf die nächsten Rennen, da wird es bestimmt besser für uns laufen."

Kamui Kobayashi: "Am Anfang des Rennens sah alles okay aus. Während meines ersten Stints waren wir schnell unterwegs, wir führten und fuhren starke Rundenzeiten. Später im Rennen stimmte die Balance nicht mehr und wir konnten nicht mehr um den Sieg kämpfen. Um ehrlich zu sein, haben wir nach dem Freitagstraining ein schwieriges Rennen erwartet. Genauso kam es dann auch. Aber wir haben kein schlechtes Punktekonto und das wollen wir in Mexiko verbessern."

Jose-Maria Lopez: "Obwohl es ein schwieriges Rennen war, sind wir aufs Podium gekommen - für mich das erste Mal in der WEC. Von unserer Pole-Position am Samstag waren wir überrascht - da hat unser Team einen super Job gemacht - aber wir haben für heute einen schwierigen Kampf erwartet. Während meines zweiten Stints bekam ich Probleme mit den Reifen. Natürlich hätten wir gern mehr erreicht. Deshalb werden wir daran arbeiten, in den nächsten Rennen besser abzuschneiden."

Stimmen Startnummer 8

Sebastien Buemi: "Es war ein enttäuschendes Rennen, ganz klar. Wegen unseres Problems am Start konnten wir nicht vorne mitfahren. Alles, was wir tun konnten, war weiterzumachen und soviele Punkte wie möglich einzusammeln. Aber das müssen wir nun hinter uns lassen und uns auf die nächsten Rennen konzentrieren, bei denen wir erwarten, besser zu sein."

Anthony Davidson: "Das war heute nicht das Rennen, das wir uns vorgenommen hatten. Das Problem am Start war umso enttäuschender, weil wir erwartet hatten, mit #7 mithalten zu können. Es ist sehr schade, dass wir nie eine Chance aufs Podium hatten, aber wenigstens sind wir noch Vierter geworden. Für den Rest der Saison sollten wir siegfähig sein. Wir werden uns auch weiterhin auf die Weltmeisterschaft konzentrieren."

Kazuki Nakajima: "Es war ein schwieriges Rennen für uns. Das technische Problem in der Anwärmrunde machte alle unsere Chancen zunichte. Was den Speed betrifft, haben wir einiges an Potenzial gezeigt, aber es traten ein paar Schwierigkeiten auf. Wir sind Vierte und haben nicht allzu viele Punkte im Hinblick auf die Weltmeisterschaft verloren, also lasst uns positiv bleiben."