• 19.06.2017 07:25

  • von Christian Nimmervoll & Roman Wittemeier

Trotz erneutem Fehlschlag: Toyota kehrt nach Le Mans zurück

Toyota ist auch im 19. Versuch, Le Mans endlich zu gewinnen, gescheitert, das 24-Stunden-Programm steht aber trotzdem nicht in Frage

(Motorsport-Total.com) - 19 Mal hat Toyota seit der Premiere im Jahr 1985 schon versucht, Le Mans zu gewinnen, aber auch nach dem 2017er-Rennen geht das Warten der Japaner auf den erlösenden ersten Sieg beim 24-Stunden-Rennen weiter. Trotz des Scheiterns mit gleich drei Autos (zwei Ausfälle, einmal P9) steht das Le-Mans-Programm jedoch nicht in Frage.

Titel-Bild zur News: Rob Leupen

Große Emotionen in der Toyota-Box: Rob Leupen versucht, Wunden zu lecken Zoom

Man werde sich "nächstes Jahr nochmal konzentrieren, es nochmal besser machen und schauen, dass wir wieder hier sind. Hoffentlich wieder mit drei Autos", kündigt Teamdirektor Rob Leupen im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' an. Und Teampräsident Toshio Sato unterstreicht: "Wir werden stärker und entschlossener zurückkommen. Unser großes Ziel Le Mans lebt weiter. Wir werden analysieren, was schiefgelaufen ist, denn einen solchen Doppelausfall können wir nicht akzeptieren."

"Das gesamte Team ist am Boden zerstört, nach dem, was hier passiert ist, nach all der harten Arbeit und den Anstrengungen der vergangenen Monate, um mit einem derart wettbewerbsfähigen Wagen nach Le Mans zu kommen", sagt Sato. "Unsere Pace war während der ganzen Woche sehr gut und wir lagen in einem harten Kampf vor Porsche. Die Fahrer, Ingenieure und Mechaniker haben diese Woche hervorragend gearbeitet und dafür möchte ich ihnen danken."

Neidlose Anerkennung für Porsches Sieg

Zudem gratuliert der Japaner der Konkurrenz von Porsche zum Sieg, "den sie zweifellos verdient haben". Obwohl Toyota das schnellere Auto hatte? "Der Bessere gewinnt. Wenn man nach 24 Stunden da oben steht, wie letztes Jahr, dann hat man zurecht gewonnen. Das ist simpel", redet sich Leupen die Niederlage nicht schön. "Gratulation an Porsche. Sie haben einen guten Job gemacht."

"Hätte, wäre, wenn: Wir haben letztes Jahr und schon 2014 gelernt, dass die Abrechnung erst nach 24 Stunden gemacht wird. Da waren wir nur Neunter gesamt und Zweiter in der LMP1-Klasse", sagt der Niederländer, der von "einem denkwürdigen Rennen" spricht: "So ist Le Mans. Bei uns sind Teile kaputt gegangen, die in keinem der Rennen vorher je ein Problem waren." Über die Ursachen herrscht Rätselraten: "Ich weiß es nicht. Vielleicht war es der Druck, auch die kleinsten Kleinigkeiten perfekt machen zu müssen."


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Seitens der Toyoda-Familie genießt das Le-Mans-Programm weiterhin volle Rückendeckung. Das unterstreicht Toyota-Präsident Akio Toyoda in einem Statement: "Toyota wird weiter nach dem Tag streben, an dem wir gemeinsam ein Lächeln im Gesicht haben werden", erklärt der begeisterte Hobby-Rennfahrer, der schon dreimal unter einem Pseudonym als Fahrer bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring angetreten ist.

Toyoda-Familie steht voll hinter Le Mans

Toyotas Hybridtechnologie habe sich in den 6-Stunden-Rennen der WEC bewährt, sei aber "vielleicht noch nicht bereit für die lange Distanz der 24 Stunden von Le Mans", räumt Toyoda ein. Aber: "Le Mans ist ein wertvolles Labor, in dem wir die technologischen Herausforderung annehmen und unsere Technologien in einem extremen Umfeld einem Härtetest aussetzen." Davon profitiere letztendlich auch der Toyota-Kunde auf der Straße, wird zumindest behauptet.

Für Toyoda war es der erste persönliche Besuch in Le Mans. Vor dem Event hörte er von den Fahrern Sätze wie "Wir wollen, dass Sie gemeinsam mit uns auf das Podium kommen" oder "Kämpfen Sie gemeinsam mit uns". Er habe den Fahrern geantwortet: "Fahrt euch das Herz raus! Vertraut den Autos und den Mechanikern. Und genießt Le Mans." Aber: "Letztendlich haben wir nicht zugelassen, dass sie sich das Herz rausfahren", bedauert der Japaner.


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"Unsere Fahrer hatten den Glauben an unsere Autos. Ich kann nur sagen, wie leid es mir tut und wie sehr ich das bedaure", spricht er die beiden technischen Defekte an. "Als Repräsentant aller Mitarbeiter, der diese Bürde trägt, möchte ich unterstreichen: Es tut mir leid, dass wir nicht zugelassen haben, dass ihr euch das Herz rausfährt!"

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