• 05.05.2017 19:45

Trotz Bestzeit keine Pole für Toyota in Spa

Toyota fuhr im QEC-Qualifying in Spa-Francorchamps die schnellste Einzelrunde, steht aber trotzdem nicht auf Pole - Enger Kampf mit Porsche

(Motorsport-Total.com) - Toyota Gazoo Racing gelang zwar auch im Qualifying zum 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, dem zweiten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2017, eine Bestzeit. Doch in einem von diversen Zwischenfällen überschatteten Abschlusstraining reichte es nicht zur Pole-Position.

Titel-Bild zur News: Stephane Sarrazin

Toyota hing in Spa-Francorchamps im Feierabendverkehr fest Zoom

Ein Trainingsabbruch, dichter Verkehr auf der Strecke sowie kleinere Dramen kennzeichneten das heutige Qualifying, in dem Stephane Sarrazin die absolute Bestzeit fuhr. Da aber die Startpositionen aus der Schnittzeit beider am Quali teilnehmenden Piloten eines jeden Autos ermittelt werden, verpasste der TS050 Hybrid mit der Startnummer 9 den besten Startplatz. Stephane, Nicolas Lapierre und Yuji Kunimoto werden daher das morgige Rennen von Startplatz drei in Angriffe nehmen.

Mike Conway und Kamui Kobayashi werden am Samstag mit dem TS050 Hybrid Nummer sieben in der ersten Startreihe Aufstellung nehmen - neben dem Porsche #1 auf Pole-Position. Die WM-Tabellenleader Sebastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima qualifizierten den TS050 Hybrid #8 für den vierten Startplatz, eine knappe Sekunde hinter der Pole-Zeit zurück.

Notbremsung kostet Kobayashi die Pole

Das Qualifying musste bereits nach kurzer Zeit wegen des Unfalls eines LMP2-Fahrzeugs abgebrochen werden. Mike, Kazuki und Stephane waren daher gezwungen, ihre gezeiteten Runden abzubrechen. Als das Zeitfahren wieder freigegeben wurde, entstand sofort dichter Verkehr auf der Strecke. Nur Stephane gelang eine sehr schnelle Runde, was der #9 vorläufig die Bestzeit bescherte.

Nachdem die Fahrerwechsel erfolgt waren, schien Kamui in der #7 auf dem besten Weg, die Pole-Position zu erringen. Der sich vor ihm in der Zielkurve drehende ByKolles #4 zwang ihn allerdings Kamui in ein Ausweichmanöver. Er reagierte hervorragend, doch es kostete wertvolle Zeit und ruinierte somit die vielversprechende Runde. Auf nun gebrauchten Reifen war anschließend keine Pole-Zeit mehr zu erzielen.


WEC Spa 2017: Qualifying-Highlights

Die besten Szenen aus dem Qualifying zum zweiten Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2017 auf dem Circuit de Spa-Francorchamps Weitere Langstrecke-Videos

Nicolas übernahm die #9, überfuhr jedoch im ersten Anlauf den Streckenrand, was die Annullierung der Runde zur Folge hatte. Anschließend geriet er in eine Gruppe von langsameren Fahrzeugen. Am Ende blieb der dritte Startplatz. Sebastien in der #8 erging es ähnlich, was für das Silverstone-Siegerauto zweite Startreihe und P4 bedeutete.

Trotz dem enttäuschenden Ausgang des heutigen Qualifying ist man bei Toyota Gazoo Racing durchaus optimistisch, denn alle drei Fahrzeuge haben das Potenzial, am Samstag um den Sieg zu kämpfen. Seit 2013, als Spa Teil des WEC-Kalender wurde, errang das Team hier zwei Podiumsplätze.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps, Freitag


Stimmen Startnummer 7

Mike Conway: "Wieder einmal von der ersten Startreihe ins Rennen zu gehen, ist eine gute Ausgangslage. Ich war mit meiner Runde eigentlich zufrieden, doch gegen Ende flog ein Porsche ab, was mich ein wenig Zeit kostete. Wir hatten das Potenzial, die Pole zu holen, doch Kamui geriet dann in seiner Runde ständig in Verkehr. Ich denke, wir haben ein gutes Auto für das Rennen und erwarten abermals einen harten Kampf mit Porsche.?

Kamui Kobayashi: "Meine erste fliegende Runde hätte für Pole gereicht, denn ich war wohl genauso schnell wie Mike. Leider drehte sich am Ende der Runde jemand genau vor mir. Schade, aber auch der zweite Startplatz ist okay, zumal das Auto sich recht gut fährt. Uns fehlte heute ein wenig das Glück, aber unser Ziel lautet ja das Rennen zu gewinnen.?

Stimmen Startnummer 8

Sebastien Buemi: "Ich tat alles in meiner Macht stehende, aber um ehrlich zu sein, wir können mit unserem Quali nicht wirklich zufrieden sein. Das Auto fuhr sich zwar ganz okay, aber ich bin mit den Rundenzeiten nicht sehr glücklich. Wir werden versuchen müssen, da etwas zu verbessern. Ich freue mich für die Jungs der Nummer neun, dass ihnen die Bestzeit gelungen ist. Das war großartige Arbeit und Stephanes Runde war brillant.?

Anthony Davidson: "Ein sehr schwieriges Quali für uns und unser Auto. Wir waren einfach nicht schnell genug und es erfüllte nicht unsere Erwartungen. Von Startplatz vier aus ist zwar noch alles offen fürs Rennen, doch wir müssen vor dem Rennen noch einige Verbesserungen vornehmen.?

Stimmen Startnummer 9

Stephane Sarrazin: "Unser Auto war heute sehr beeindruckend - fast wie ein Tiefflieger. Ich bin mir sicher, dass wir auch für das Rennen gute Voraussetzungen haben. Ich habe ja seit dem Vorjahr nicht mehr an einem Qualifying teilgenommen und habe mich daher selbst ein wenig unter Druck gesetzt. Ich habe alles gegeben und herauskam eine schnelle Runde. Das hat Spaß gemacht.?

Nicolas Lapierre: "Das war ein verunglücktes Quali für mich, was besonders schade ist, da Stephane eine fantastische Runde gefahren ist. Anfangs hatten wir eine gute Strategie, doch dann geriet ich in Verkehr und am Ende blieb ein nicht so erfreuliches Quali-Ergebnis. Letztlich wurden wir Dritte, was so schlecht auch nicht ist, zumal wir im Hinblick auf das Rennen das eine oder andere dazulernen konnten. Wir sehen also dem Start entgegen.?