Glickenhaus: Der Traum von Le Mans lebt weiter

(Motorsport-Total.com) - Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring setzte sich die amerikanische Glickenhaus-Mannschaft bestens in Szene. Der spektakuläre SCG003c konnte vcon Jeff Westphal auf die Pole-Position gestellt werden, am Samstag führte der US-Racer das Rennen sogar eine Weile an. Teambesitzer Jim Glickenhaus hatte seine helle Freude an der Show. Immer wieder verwies der Amerikaner auf den Chaparral-Sieg vor genau 50 Jahren in der Eifel.

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Der SCG003c von Glickenhaus war auf dem Nürburgring ein echter Hingucker Zoom

Glickenhaus hätte zu gern den nächsten amerikanischen Sieg auf der Nordschleife folgen lassen, doch daraus wurde nichts. Immerhin dürfte aber der starke Auftritt dafür gesorgt haben, dass das Interesse an der Straßenversion des SCG003 ansteigt. Der Verkauf dieser Fahrzeuge soll Glickenhaus dabei helfen, den ultimativen Traum zu erfüllen. Der US-Investmentmogul möchte unbedingt mit einem eigenen Auto bei den 24 Stunden von Le Mans starten."

"Mein Traum war es ursprünglich, irgendwann mit meinem Auto nach Le Mans zu fahren, dort die Nummernschilder abzunehmen, den Wagen etwas anzupassen und dann ins Rennen zu gehen. Mit dem P4/5 wäre das vielleicht möglich gewesen, mit dem aktuellen SCG003c geht das natürlich nicht mehr", erklärt Glickenhaus im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der ACO bot ihm einen Start aus der Box 56 für Experimentalfahrzeuge an, aber der Amerikaner lehnte ab.

Nach Ford-Vorbild: Mit Prototyp in die GTE-Klasse

Glickenhaus will in Le Mans keinen Showrun veranstalten, sondern als vollwertiger Wettbewerber mitfahren. "Das Auto ist ein Prototyp - gar keine Frage. Es ist höllisch schnell, sieht toll aus und lässt sich gut fahren. Es wäre schon was, mit diesem Fahrzeug in der GTE-Klasse mitzumischen", sagt er. Auf Grundlage des aktuellen Regelwerks wäre keine Homologation des SCG003c möglich, weil Glickenhaus bislang keine Straßenfahrzeuge verkauft hat.

"Man sollte sich mal anschauen, was Ford gemacht hat. Die haben doch auch einen Prototypen gebaut, den dann in Le Mans und in er IMSA eingesetzt", sagt der Teamboss. "Erst später hat man dann ein Straßenauto gebaut und auf den Markt gebracht. Aber ganz ehrlich: Wer glaubt denn, dass diese Straßen-Ford-GTs wirklich auf öffentlichen Straßen bewegt werden wie ein Alltagsauto? Das geht doch gar nicht. Ich bin mir sicher, dass diese Autos nur als Anlageobjekt gesehen werden, nicht als Alltagsfahrzeuge."

Glickenhaus ist sicher, dass er bei entsprechender Anfrage auch einen positiven Bescheid von FIA und ACO bekommen könnte. Es hapert aber an der Finanzierung. "Es ist einfach extrem teuer, ich würde sogar sagen, dass es zu teuer ist. Ich kann es nur machen, wenn mir ein Partner mindestens die Hälfte der Kosten abnimmt. Wenn ich einen solchen Partner finde, dann mache ich es. Es ist immer noch mein Traum. Perfekt wäre beispielsweise die Kooperation mit einem großen Ölunternehmen..."

Man stelle sich vor: Der spektakuläre SCG003c in Gulf-Optik auf dem 13,6 Kilometer langen Kurs in Le Mans. "Wir versuchen jetzt erst einmal, ein paar unserer Straßenautos zu verkaufen und damit etwas Geld einzunehmen. Dann schauen wir mal, was für uns möglich ist", erklärt Glickenhaus. Vom SCG003 Stradale - der Straßenversion der Flunder - werden zunächst drei gebaut, später könnte die Produktion auf eine jährliche Stückzahl von acht erweitert werden.