• 04.05.2017 21:53

Bestzeit mal zwei: Toyota startet in Spa stark

Das Toyota-Team darf sich in Spa-Francorchamps Hoffnungen auf den zweiten Saisonsieg machen - Die LMP1-Konkurrenz von Porsche ist aber stark

(Motorsport-Total.com) - Toyota Gazoo Racing schloss einen arbeitsreichen und positiven ersten Trainingstag zum 6-Stunden-Rennen von Spa, wo am Samstag der zweite Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2017 stattfindet, mit der Tagesbestzeit ab. Mike Conway und Kamui Kobayashi fuhren in beiden 90-minütigen Trainingssitzungen die Bestzeit heraus. Sie werden aber auf ihren Teamkollegen Jose Maria Lopez verzichten und somit das Wochenende abwechselnd mit dem Fahrzeug mit der Startnummer 7 bestreiten müssen. Der Argentinier hat sich vom Unfall in Silverstone noch nicht vollständig erholt. Somit wird aus dem Trio für dieses Wochenende ein Duo.

Titel-Bild zur News: Toyota TS050 Hybrid

Der Toyota TS050 Hybrid fuhr in beiden Trainings in Spa die Bestzeit Zoom

Sebastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima führen nach ihrem Sieg in Silverstone im TS050 Hybrid mit der Nummer acht derzeit die WM-Tabelle an und fuhren in beiden Trainingsläufen die viertschnellste Zeit. Erstmals sind an diesem Wochenende drei Toyotas bei einem WEC-Lauf gemeldet. Stephane Sarrazin, Yuji Kunimoto und Nicolas Lapierre steigen in Belgien in Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans im TS050 Hybrid #9 in die WM-Saison 2017 ein.

Das Trio hatte sich zuvor bereits bei Testfahrten eingearbeitet und fuhr in beiden Trainings auf P5. Stephane und Nicolas sind bereits Routiniers auf dem Ardennenkurs, doch für Yuji waren dies die ersten Runden auf der 7,004 Kilometer langen Rennstrecke. Der amtierenden japanische Super Formula-Meister war daher damit beschäftigt sich mit dem Streckenverlauf vertraut zu machen und die Anforderungen der WEC in der Praxis zu erleben.

Low-Downforce-Paket muss abgestimmt werden

Für Toyota Gazoo Racing wird dies zudem der erste Renneinsatz der Minimalabtriebs-Version, was eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Die Mannschaft rund um die #9 wird sich an diesem Wochenende in die Eigenheiten dieser Variante als Teil der Vorbereitung auf Le Mans einarbeiten. Umso wichtiger war es, bei den insgesamt drei Stunden Trainingszeit die Fahrzeugabstimmung unter Wettbewerbsbedingungen zu verfeinern und zugleich die Low-Downforce-Variante mit der an den beiden anderen Fahrzeugen verwendete Version zu vergleichen.

Während des sehr produktiven heutigen ersten Trainingstages legten die drei TS050 Hybrid - trotz mehrere Trainingsabbrüche - insgesamt 178 Runden zurück, was 1.246 Kilometer zurückgelegter Distanz entspricht. Das Team zeigte sich mit den erzielten Fortschritten bei allen drei Fahrzeugen zufrieden und sieht nach dem dramatischen Saisonauftakt von Silverstone einem weiteren spannenden Duell mit Porsche erwartungsvoll entgegen.


Fotos: WEC in Spa-Francorchamps, Donnerstag


Stimmen Startnummer 7

Mike Conway: "Wir waren in beiden Trainings die Schnellsten, das sieht also gut für uns aus. Aber Porsche ist nicht so weit zurück, das wird also erneut ein spannendes Duell. Wir sind noch immer dabei, die Abstimmung zu optimieren, da gibt es noch einiges zu tun. Aber der Auftakt war schon einmal positiv. Das war ein produktiver Tag, denn wir konnten reichlich Daten sammeln. Schade, dass viel Zeit mit roten Flaggen verloren ging, aber das galt ja für alle gleichermaßen.?

Kamui Kobayashi: "Die Trainingsbestzeit zu fahren ist zwar stets nett, aber das war ja nicht unsere eigentliche Zielsetzung. Wir haben die bestmögliche Abstimmung an allen Autos gesucht. Wir sind gut ins Wochenende gestartet und ich bin zuversichtlich, dass wir noch einiges an Performance aus den Daten werden herausarbeiten können. Uns ist klar, dass es erneut auf einen harten Kampf mit Porsche hinauslaufen wird, wir müssen daher hart arbeiten, um für dieses Rennen gerüstet zu sein.?

Stimmen Startnummer 8

Sebastien Buemi: "Ein normaler Trainingstag für uns. Wir haben eine Menge Runden zurückgelegt und das Wetter blieb freundlich, obwohl Regen befürchtet wurde. Auch diesmal haben wir viel Datenmaterial auszuwerten. Wir werden ermitteln, welche Abstimmungen am ehesten funktioniert hat und für Freitag und Samstag das Beste aus dem Auto herausholen. Es fährt sich jedenfalls besser als noch im Vorjahr. Warten wir ab, ob das reicht.?

Anthony Davidson: "Es blieb in beiden Trainings unerwartet trocken, doch leider wurde ich ein paar Mal von roten Flaggen eingebremst, kam also nur wenig zum Fahren. Vor allem im zweiten Training, da kam ich nur auf eine einzige freie Runde. Das Auto ist okay, vor allem was die Balance in der Rennabstimmung angeht. Wir müssen noch entscheiden, welcher Reifentyp uns eher von Nutzen sein wird. Da wird heute Abend also noch so einiges in Sachen Datenauswertung anstehen.?

Kazuki Nakajima: "Hier wieder einmal fahren zu können, bereitet viel Spaß, denn ich mag Spa sehr. Wir hatten einen produktiven Arbeitstag, jetzt gilt es, alle Daten auszuwerten und den Stand der Dinge zu ermitteln. Wir haben mit den verschiedenen Reifenoptionen eine Menge dazugelernt und diverse Abstimmungen ausprobiert. Das Auto fährt sich sehr schön, vor allem mit dem hohen Abtrieb, den wir fahren. Wir müssen nun den besten Kompromiss für das Rennen ausarbeiten.?

Stimmen Startnummer 9

Stephane Sarrazin: "Das fährt sich gut. Heute ging es um die Rennabstimmung. Nico und Yuji haben gute Arbeit geleistet und es gelang uns, das Auto nach und nach zu verbessern. Ich bin recht zufrieden mit unseren Fortschritten. Im Rennen wird unser Auto mit fortschreitender Renndauer und zunehmendem Gummibelag auf der Strecke zulegen. Das wird ein spannendes Rennen und ich hoffe, wir werden in der Lage sein, mitzukämpfen.?

Yuji Kunimoto: "Heute bin ich auf dieser Rennstrecke zum ersten Mal gefahren und sie macht viel Spaß, vor allem mit diesem Auto. Aber ich muss bis zum Rennen noch eine ganze Menge dazulernen. Ich konzentriere mich darauf, mich Schritt für Schritt zu steigern und hier in Spa das Maximum aus dem Auto zu holen. Mit Stephane und Nicolas zu arbeiten ist angenehm, auch mit den anderen Fahrern. Alle sind sehr hilfsbereit.?

Nicolas Lapierre: "Großartig, hier in Spa wieder in diesem Auto zu sitzen. Das ist ohnehin eine der besten Rennstrecken für LMP1-Autos, also eine spannende Sache. Mit der Minimalabtriebs-Variante sind wir noch in einem Lernprozess. Wir gewöhnen uns noch an das Fahrverhalten und versuchen, die richtige Abstimmung zu finden. Bis zum Trainingsende heute konnten wir eine gute Basis herausarbeiten und können daher dem Rest des Wochenendes mit Zuversicht entgegen sehen."