GTE-Am-Drama: Was in der letzten Runde geschah

Eine Kollision drei Runden vor Schluss entschied die GTE-Am-Kategorie bei den 6 Stunden von Silverstone - Was bei der Kollision zwischen Molina und Lamy geschah

(Motorsport-Total.com) - Der Saisonauftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2017 endete mit einem Knall. Nicht in der LMP1-Topklasse oder im engen Kampf in der GTE Pro. Für einmal war es die kleinste Klasse, die bei den 6 Stunden von Silverstone 2017 im Fokus stand: In der letzten Runde wechselte die Führung dreimal. Der Kampf um den Sieg endete mit einer Kollision drei Kurven vor Schluss. Am Ende gewann der Clearwater-Ferrari #61 von Weng Sun Mok, Keita Sawa und Matt Griffin.

Titel-Bild zur News: Thomas Flohr, Francesco Castellacci, Miguel Molina

Die Ferraris setzten Aston Martin in der GTE Am in Silverstone ordentlich zu Zoom

Hauptbeteiligte der Kollision zum Schluss waren zum einen: Pedro Lamy im Aston Martin #98, den er sich mit Paul Dalla Lana und Pedro Lamy teilt. Und zum anderen: Miguel Molina, der sich, Thomas Flohr und Francesco Castellacci im Sprit-of-Race-Ferrari #54 gleich im ersten WEC-Rennen zum Sieg führen wollte. Der ehemalige DTM-Pilot war der schnellere Mann, wie er im Interview mit 'Motorsport-Total.com' aufzeigt: "Der Aston Martin schien Sprit sparen zu müssen. Ich hatte deutliche Vorteile in den Bremszonen und habe in der letzten Stunde 20 Sekunden aufgeholt."

Durch das Safety-Car geriet die Strategie bei vielen Teams aus den Fugen. In der GTE Am mussten alle drei Spitzenteams mit dem Benzin haushalten. Matt Griffin im Clearwater-Ferrari packte es nicht. Der Ire musste kurz vor Schluss in Führung liegend die Box aufsuchen und fiel auf Rang drei zurück. Nun schien die Entscheidung zwischen Lamy und Molina zu fallen.

In der letzten Runde war Molina dann dran. Lamy blockte mehrere Angriffe auf der Kampflinie ab. Das brachte nun auch Griffin wieder in Schlagdistanz, der eine Logenposition auf den Showdown in Stowe Corner hatte. Molina ging links neben den Aston Martin und bremste später. Lamy hielt die Innenbahn für sich besetzt. "Ich habe meine Rennlinie einfach durchgezogen und war bereits mehr als eine halbe Fahrzeuglänge vorne", rechtfertigt sich der 28-jährige Ferrari-Pilot. "Dann gab es einen Einschlag in meinem hinteren rechten Reifen. Das war's."


Fotos: WEC in Silverstone


Beide Fahrzeuge kreiselten von der Strecke und Griffin konnte seinen Augen nicht trauen. "Ich habe gerade einen Angriff für den Kurvenausgang vorbereitet. Dann sind sie plötzlich miteinander kollidiert und überall war Rauch. Ich habe meinen Weg durch das Trümmerfeld navigiert und bin in Führung liegend rausgekommen. Als ich dann über die Ziellinie fuhr, fragte ich meinen Ingenieur: 'Wie lange noch? Wie lange noch?' Und er antwortete, dass wir das Rennen gewonnen hätten. Das war fantastisch", erinnert sich Griffin im Gespräch mit 'Sportscar365'. So holte das Team aus Singapur beim ersten WEC-Einsatz (außerhalb der 24 Stunden von Le Mans) gleich den Sieg.

Lamy drehte sich um 360 Grad, konnte den Aston Martin aber auf Platz zwei über die Linie schleppen. Für Spirit of Race hingegen endete das Rennen mit Aufhängungsschaden drei Kurven vor Schluss. "Ich möchte kein weiteres Öl ins Feuer gießen oder mit dem Finger auf jemanden zeigen. Das Schadensbild zeigt aber, dass ich vorne lag", sagt WEC-Neuling Molina. "Natürlich bin ich nicht glücklich mit dem, was passiert ist. Ich denke auch nicht, dass es nötig gewesen wäre. Aber wir sind Racer und es ging um den Sieg. So ist es eben. Ich hätte wirklich gerne ein gutes Resultat in meinem ersten Rennen geholt."


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Der ehemalige Audi-Werksfahrer und seine Teamkollegen können sich mit der Performance über den Unfall hinwegtrösten. "Ich glaube, dass wir ein gewichtiges Wörtchen um weitere Siege mitreden werden", freut sich Molina auf die weiteren WEC-Läufe. Die GTE Am könnte mit dieser Konstellation für noch einige spannende Showdowns sorgen.

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