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  • 25.02.2017 13:43

  • von Julia Spacek & Roman Wittemeier

Nick Tandy zurück im LMP1: Fahren ist das Leichteste

Der 32-Jährige Brite ist nach seinem überraschenden Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 2015 zurück im LMP1-Porsche und spricht über seine Ziele

(Motorsport-Total.com) - Le-Mans-Sieger Nick Tandy ist zurück im LMP1-Porsche und spricht mit Motorsport-Total.com über seine Teamkollegen und Ziele für 2017. "Ich bin aufgeregt, dass ich die Chance bekomme, noch einmal vielleicht in Le Mans zu gewinnen oder sogar den WM-Titel zu holen. Das ist natürlich das große Ziel, dass ich mir für meine Karriere nun gesetzt habe", sagt Tandy.

Titel-Bild zur News: Nick Tandy

Nick Tandy freut sich auf seinen Einsatz im LMP1-Porsche Zoom

Nach seinem Sieg in Le Mans 2015, bei dem er sich das Cockpit mit Nico Hülkenberg und Earl Bamber geteilt hat, möchte Tandy auch in diesem Jahr nach dem Siegerpokal greifen. Tandy wird gemeinsam mit Neel Jani und Porsche-Neuling Andre Lotterer das Auto mit der Startnummer 1 pilotieren und um den WM-Titel kämpfen. "Ich will möglichst alles gewinnen. Und wenn das nicht klappt, dann ist es mir lieber, unsere Porsche-Kollegen gewinnen als dass ein Toyota vorn ist. Das ist doch klar!", ist Tandy heiß auf die neue Saison.

An seine neuen Teamkollegen hat sich Tandy schnell gewöhnt und ein gutes Verhältnis aufgebaut. "Neel kenne ich seit Ende 2014, als ich damals mit in das LMP1-Programm kam. Andre kannte ich bis vor Kurzem nur als Gegner auf der Strecke. Ganz ehrlich: Bis Ende der vergangenen Saison hatten wir nie viel mit einander zu tun, haben kaum mal gesprochen. Beim Testen und abseits davonkommen wir bestens miteinander aus."

Wenn aus Kollegen Freunde werden

Mit Neel Jani und Andre Lotterer sitzen weitere Le-Mans-Sieger und Weltmeister im Auto mit der Startnummer 1. Insgesamt hat das Trio fünf Siege in Le Mans und zwei WM-Titel gewonnen. Seit 2013 gehört Nick Tandy zum Porsche-Werkskader und sieht seinen Arbeitgeber als Familie. "Wenn man ein gutes Verhältnis hat, quasi eine freundschaftliche oder familiäre Beziehung, dann will man automatisch dem jeweils anderen helfen. Das kommt dann ganz natürlich."


Porsche-Testfahrten in Aragon

"Man bringt sein absolut Bestes ein, damit alle zusammen erfolgreich sein können. Man wird seine Kollegen, oder sagen wir Freunde, auf keinen Fall im Stich lassen. So wird es ein echtes Team." Nach seinem Sieg in Le Mans musste Tandy sein LMP1-Cockpit räumen und ging stattdessen 2016 mit einem GT-Porsche in Le Mans an den Start. "Ich habe den letzten Test vor Le Mans mitgemacht, damit ich als LMP1-Ersatzfahrer auch gut in Schuss bin."

Nach einem Umbau des Porsche-LMP1-Kaders ergatterte der Brite eines der heiß umkämpften Porsche-LMP1-Cockpits. "Jeder hier bei uns ist aus einem bestimmten Grund im Kader. Wir alle sind ganz gute Rennfahrer", sagt Tandy selbstbewusst. "Jeder gute Fahrer kann jedes Auto richtig schnell fahren. Davon bin ich fest überzeugt. Es geht letztlich nur um die Bedienung. Das sind manchmal wirklich lustige Kleinigkeiten."

Wie in der Fahrschule: Wo war doch gleich...

"Wo war doch gleich der Rückwärtsgang? Wo welcher Knopf am Lenkrad? Solche Dinge muss man in den Griff bekommen. Das reine Fahren kommt ganz natürlich. Das ist der leichtere Teil des Jobs." Porsche ist zwar vor der Saison der Favorit auf den Titel, aber man wird erst bei den ersten gemeinsamen Testfahrten in Monza (01.-02.04.) sehen können, wo Porsche im Vergleich zur Konkurrenz steht.

"Wo war doch gleich der Rückwärtsgang?" Nick Tandy

Eine Einschätzung, in welchen Bereichen der 2017er-Porsche besser ist als das Siegerauto von 2015 kann Tandy allerdings nicht abgeben. "Für mich ist die gesamte Entwicklung des Autos seit unserem Le-Mans-Sieg schwierig einzuschätzen. Die Voraussetzungen haben sich per Reglement stark verändert."

"In mehreren Schritten hat man den Autos immer mehr Abtrieb weggenommen. Das müsste eigentlich bedeuten, dass sich das Auto schlechter anfühlt. Das ist aber nicht der Fall. Das Auto hat sich in allen anderen Bereichen so derart verbessert, dass ich gar nicht wirklich beschreiben kann, wo die Zugewinne und Verluste an den einzelnen Stellen eigentlich herkommen. Insgesamt fühlt es sich an wie das 2015er-Auto", so Tandy.

Zu seinen ehemaligen Kollegen Earl Bamber und Nico Hülkenberg hat Tandy immer noch ein gutes Verhältnis. "Unser gemeinsamer Erfolg hat unsere Beziehung noch intensiviert. Wir haben immer noch intensiven Kontakt. Wir haben nicht nur eine Party zusammen gefeiert. Man will zusammen sein, um das Gefühl dieses gemeinsamen Erfolges noch einmal zusammen aufleben zu lassen. Wir sind Freunde, auf und abseits der Rennstrecken."

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