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LMP1-Herstellerschwund: ACO-Chef verspricht Kostensenkung

Pierre Fillon will die LMP1 ab 2019 deutlich kostengünstiger machen - Wie das geschehen soll, kann der ACO-Präsident momentan aber noch nicht sagen

(Motorsport-Total.com) - Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) steuert auf ihr bislang kritischstes Jahr zu. 2017 wird eine Übergangssaison, dessen ist sich auch ACO-Präsident Pierre Fillon bewusst. Kaum schien der LMP1-Privat-Brandherd bekämpft, hat sich mit dem Audi-Ausstieg ein neuer aufgetan. Das Interesse der Hersteller hat sich mittlerweile auf die (noch?) wesentlich günstigere Formel E verlagert, die zudem ganz ohne Verbrennungsmotor auskommt. Pierre Fillon will gegensteuern.

Titel-Bild zur News: Pierre Fillon

Pierre Fillon will die Kosten in der LMP1 radikal senken Zoom

"Kostenreduktion ist unsere absolute Priorität", bekräftigt der Franzose im Gespräch mit 'Endurance Info'. "Die LMP1 ist so eng geworden, dass die Kosten durch die Decke geschossen sind. Wir müssen jetzt über die Zeit ab 2019 nachdenken und ein entsprechendes Reglement entwerfen." Mit diesem muss der Spagat zwischen Hightech und geringen Kosten gelingen. "Die DNA der 24 Stunden von Le Mans wird sich nicht ändern", verspricht Fillon. "Unser Team arbeitet mit den Herstellern zusammen, um die Kosten deutlich zu reduzieren. So werden wir für neue Hersteller interessant."

Doch wie das geschehen soll, weiß auch der Le-Mans-Papst nicht. Die konventionellen Methoden zur Kostenreduktion sind bereits vollständig ausgeschöpft, doch noch immer stehen Porsche und Toyota bei dreistelligen Millionenbeträgen, weil sie das Budget einfach an anderer Stelle ausgeben. Hinzu kommt der Zeitdruck: Wenn Peugeot etwa 2019 einsteigen soll, muss das Regelwerk wegen der Vorlaufzeit spätestens zu den 24 Stunden von Le Mans 2017 stehen.

Zumindest an anderer Front scheint sich die Lage zu beruhigen: Mehrere private LMP1-Projekte sind für 2018 angekündigt. "Das geht schon in die richtige Richtung und ich hoffe, dass dies erst der Anfang ist", so der 58-Jährige. "Uns erwartet 2017 ein Übergangsjahr, aber alles ist bereit für mehr Teams in der Saison 2018. Und die Privaten werden dichter an den Hybrid-Fahrzeugen dran sein." Allerdings hat es in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Ankündigung von LMP1-Projekten gegeben, die sich nie materialisiert haben.

Einzig die GTE-Kategorie ist ein Selbstläufer. Mit BMW wird 2018 ein fünfter Hersteller hinzukommen, für 2019 erwartet Fillon weitere Würze: "Ich hoffe, dass wir dann einen weiteren Hersteller willkommen heißen können." Als heißer Anwärter auf ein GTE-Engagement gilt derzeit McLaren.

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