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  • 26.10.2016 18:16

  • von Roman Wittemeier

Statement der WEC-Macher: "So ist das Leben..."

ACO-Präsident Pierre Fillon und WEC-Boss Gerard Neveu über den Abschied vom Audi am Ende des Jahres: "Ein Hersteller geht, andere werden bald kommen"

(Motorsport-Total.com) - Der Abschied von Audi aus der LMP1-Szene ist für die Verantwortlichen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und des Le-Mans-Veranstalters Automobile Club de l'Ouest (ACO) ein herber Rückschlag. 2017 werden nach derzeitigem Stand nur noch Toyota und Porsche mit jeweils zwei Autos um Gesamtsiege kämpfen können. Da gleichzeitig auch das Feld der privaten LMP1-Fahrzeuge auf nur noch eines reduziert wird, ist die höchste Klasse äußerst spärlich besetzt.

Titel-Bild zur News: Pierre Fillon

Pierre Fillon muss in Le Mans künftig ohne den Hersteller Audi auskommen Zoom

"Wir verstehen die Entscheidung, aber uns tut der Abschied eines wichtigen Players in der WEC sehr leid", so WEC-Promoter Gerard Neveu in einer ersten Stellungnahme. "Unsere Gedanken sind bei den Leuten von Audi Sport und dem Team Joest, bei allen Fahrern, Ingenieuren, Mechanikern und weiteren Teammitgliedern, denen diese Neuigkeit Schmerz bereitet. Wir bewundern sie alle für die außergewöhnlichen Leistungen in der WEC seit 2012."

"Es war mit Emotionen verbunden, heute Morgen von Audis Abschied von der Langstrecke zu erfahren", sagt ACO-Präsident Pierre Fillon. "Auch wenn wir darauf vorbereitet waren, tut uns der Verlust einer solch wichtigen Marke sehr leid. Audi hat einige der großartigsten und stärksten Kapitel in den Geschichtsbüchern der 24 Stunden von Le Mans geschrieben - und zuletzt auch in der WEC. Sie waren mehr als nur Teilnehmer, sondern hatten großen Anteil am Wachstum des Langstreckensports auf der ganzen Welt."

Fillon und Neveu wollen von einer nachhaltigen Schwächung der Le-Mans-Szene jedoch nichts wissen. "Die WEC hat ein Starterfeld von 32 Autos, von 20 Teams in vier Kategorien und sechs Hersteller sind dabei", so der WEC-Macher. "In einer Woche kämpfen Porsche und Toyota um den WM-Titel in der LMP1, Ferrari und Aston Martin tun dies in der GTE-Klasse. Ein Hersteller geht, andere werden bald kommen", meint Neveu. "So ist das Leben in einer Meisterschaft."


Fotostrecke: 1999-2016: Audi bei den 24h Le Mans

Ganz so positiv stellt Fillon die aktuelle Situation nicht dar. Dennoch betont der Franzose, dass man von Seiten FIA und ACO alles unternommen habe, um der Serie die notwendige Relevanz zu verleihen. "Hybridtechnik und Elektroantriebe gehören schon zum täglichen Leben im Langstreckensport. Die neuen Änderungen der Regularien mit Öffnung für Wasserstoff-Antriebe entspricht genau den Erfordernissen der neuen Ära", so der ACO-Präsident.

"Die Reduzierung der Kosten für Hersteller steht für ACO und FIA ganz besonders im Fokus", so der Franzose, der auf eine Rückkehr seiner Landsleute von Peugeot hofft. Die "Löwen" hatten jedoch immer wieder zur Bedingung gemacht, dass der finanzielle Aufwand für ein LMP1-Projekt erheblich überschaubarer werden muss. "Wir wollen innovativ bleiben und die bestmögliche Plattform für die Technologien der Zukunft bieten", so Fillon, der "ganz besonders meinem Freund Wolfgang Ullrich" für das Audi-Engagement dankt.

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