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  • 24.10.2016 14:23

  • von Heiko Stritzke & Roman Wittemeier

Porsche im Titelkampf: Im Zweifelsfall Teamorder

Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley müssen gegebenenfalls kürzertreten, sollte sich die Gelegenheit bei Porsche ergeben

(Motorsport-Total.com) - Die Meisterschafts-Situation in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2016 hat sich mit dem 6-Stunden-Rennen auf dem Fuji Speedway für Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb zwar noch nicht dramatisch zugespitzt, doch von dem einst großen Polster ist zwei Rennen vor Schluss nur noch die Hälfte übrig. Seit den sechs Stunden vom Nürburgring haben die Toyota-Piloten Stephane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi in der WM-Wertung 21 Punkte gutgemacht. Sie liegen noch 23 Punkte zurück.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard, Mark Webber, Neel Jani, Marc Lieb

Nummer 2 bekommt Vorfahrt: Teamorder ist bei Porsche im Titelkampf vorgesehen Zoom

Auch die Audi-Piloten Lucas di Grassi, Loic Duval und Oliver Jarvis haben mit einem Rückstand von 28,5 Punkten noch theoretische Meisterschaftschancen. Mit den blitzschnellen Audis und den wiedererstarkten Toyotas (die in Schanghai traditionell stark sind) ist der Titel für Porsche noch nicht in trockenen Tüchern. Seit den 24 Stunden von Le Mans hat sich das Führungstrio vor allem auf Siege des Schwesterfahrzeugs verlassen, doch diese Taktik funktioniert nicht immer, wie Fuji gezeigt hat.

Sollte sich nun wieder die Situation ergeben, dass der Porsche 919 Hybrid #1 vor den Meisterschaftsführenden liegt, müssen sich Bernhard/Webber/Hartley auf eine Teamorder einstellen. "Es wird genauso sein wie im Vorjahr", sagt Teamchef Fritz Enzinger gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Dort haben wir im Finale gesehen, wie entscheidend dieses Teamplay war. Bei uns wissen das alle. Der Punkteabstand zwischen unseren beiden Autos ist so groß, da ist das gar kein Thema."

Auf dem Fuji Speedway hatte das Porsche Team noch auf diese Maßnahme verzichtet, weil das Fahrzeug #2 aus der Führungsrunde gefallen war und so Punkte für die Markenwertung hätte aufgegeben werden müssen, weil der zweite Toyota noch zwischen den beiden Porsche lag. Doch angesichts des schmelzenden Vorsprungs in der Fahrerwertung könnten die Prioritäten bei den letzten beiden Rennen neu gesetzt werden. In der Markenwertung hat Porsche komfortable 59 Punkte Vorsprung auf Audi. Theoretisch können beide Meisterschaften in Schanghai zu Gunsten Porsches entschieden werden.