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DPi: IMSA-Prototypenklasse nimmt Form an

Nach langer Hängepartie zeichnet sich langsam ab, wer mit einem DPi in der IMSA SportsCar Championship starten wird - Erste Testfahrten Anfang September

(Motorsport-Total.com) - Die DPi-Kategorie der IMSA SportsCar Championship für die Saison 2017 war eine schwere Geburt: Nach anfänglich großem Interesse von Alfa Romeo, Panoz und Nissan über Mercedes-AMG und Bentley bis hin zu Rebellion hat das lange Ringen mit dem ACO zahlreiche Interessenten für 2017 wieder abspringen lassen. Nachdem zwischenzeitlich eigentlich nur Mazda gesetzt war, zeichnet sich mittlerweile doch ein Prototypen-Starterfeld auf mindestens dem diesjährigen Niveau ab.

Titel-Bild zur News: Start

2017 treten die DPi die Nachfolge des LMP2/DP-Mixes an Zoom

Die sicherste Bank ist Mazda. Der japanische Hersteller stand von Anfang an hinter den DPi-Regularien und wird zwei Riley Mk. 30 zum Einsatz bringen. Sein Dieselprojekt hatte Mazda bereits 2015 zugunsten eines Vierzylinder-Benzinmotors begraben. Die Japaner haben auch Interesse an der LMP1 bekundet und könnten das Projekt für einen Vorlauf nutzen. Doch solange die Kosten in der Topkategorie für Prototypen auf dem jetzigen Niveau verharren, werden sie einen Aufstieg scheuen.

Neben Mazda kam das größte Interesse an der DPi-Kategorie von General Motors. Nachdem die Homologation des aktuellen Corvette DP in diesem Jahr ausläuft, will der amerikanische Riesenkonzern nun seine Marke Cadillac mehr in den Vordergrund rücken. Allerdings haben sich die Pläne geändert: Statt des V6-Biturbos aus dem ATS-V.R. GT3 soll nun weiter der 5,5 Liter-V8 aus den Corvette DPs zum Einsatz kommen. Gute Nachrichten für alle Fans guten Sounds. Für das Engagement wird GM mit Dallara anbandeln. 'Sportscar365? zufolge sollen alle derzeitigen Corvette-DP-Teams an Bord bleiben.

Welche Privatteams kommen?

Damit wären sechs werksunterstützte Prototypen für die neue Saison sicher. Hinzu kommen Interessenten von privater Seite. Jüngst hat sich eine erste feste private Bank gefunden: Core Autosports wagt den Aufstieg in die Prototypen-Klasse. Colin Braun und Jon Bennett haben in den vergangenen Jahren die PC-Kategorie dominiert und zwei Titel geholt. Nur in diesem Jahr, das das letzte der Oreca FLM09 sein wird, läuft es etwas weniger gut. Zusätzlich stemmt Core auch noch die Porsche-Einsätze in der GTLM. Mit einem Oreca 07-Gibson geht es nun in die Topkategorie gegen die Hersteller.

Mazda

Mazda wird 2017 definitiv mit zwei Autos kommen Zoom

Ein weiterer möglicher Privateinsatz könnte vom derzeitigen GTD-Piloten Ben Keating kommen, der einen Riley Mk. 30-Gibson erworben hat. Doch der US-Amerikaner bestreitet, dass der Kauf des Boliden automatisch ein IMSA-Engagement bedeutet. "Hier ist noch nichts in Stein gemeißelt und ich bin noch nicht bereit, irgendetwas zu verkünden", sagt er gegenüber 'Sportscar365?. "Ich habe ein LMP2-Auto gekauft und das eröffnet mir zahlreiche Optionen." Ein Engagement in der ELMS oder WEC will er aber ausschließen. Somit bleiben zwei Optionen: IMSA und Le Mans oder nur die 24 Stunden von Le Mans per IMSA-Invite.

Die Testfahrten mit den neuen Prototypen werden bereits Anfang September beginnen. IMSA-Direktor Mark Raffauf sagt gegenüber 'Racer?: "Wir werden das erste Fahrzeug mit DPi-Motor voraussichtlich in der ersten September-Woche auf der Strecke sehen. Es wird einen IMSA-Motor haben, aber noch kein IMSA-Bodykit, weil diese zu einem Großteil in Europa produziert werden, wo im August alle Urlaub machen." Die Hersteller dürfen eigene Karosserien in festgelegten Bereichen entwickeln, um ihre Fahrzeuge der Serienoptik anzugleichen. Aber auch die Standard-Aero wird zugelassen sein.

Honda-Perspektive ab 2018

Während 2017 wohl nur zwei Hersteller Werksengagements fahren, kann es für 2018 weiteren Zuwachs geben. So soll Honda nach wie vor Interesse haben, obwohl HPD keinen Slot als Chassis-Konstrukteur zugesprochen bekommen hat. Ein möglicher Partner wäre Penske. "Wir bei Penske haben immer gesagt, dass wir wieder Sportwagen machen möchten", sagt Penske-Chef Tim Cindric gegenüber 'Racer?. "Mir gefällt, was in der IMSA derzeit passiert und die Reglements-Änderung wäre normalerweise ein idealer Zeitpunkt." Feste Zusagen will er aber nicht machen.

Core Autosports

Erstes Privatteam: Core wird für 2017 einen Oreca 07 akquirieren Zoom

Penske hatte Ende der 2000er-Jahre Einsätze mit dem Porsche RS Spyder in der ALMS absolviert. Sollte es zu einer Allianz zwischen Penske und Honda kommen, könnte das auch Auswirkungen auf das derzeitige IndyCar-Engagement von Penske haben, wo das Team mit Chevrolet-Aggregaten gegen Honda fährt. Aber auch hier gilt: In Stein gemeißelt ist noch lange nichts.