• 04.09.2016 10:55

Auf und Ab in Mexiko: Audi in turbulentem Rennen Zweiter

Audi erlebte eine Achterbahn der Gefühle beim WEC-Lauf in Mexiko-Stadt: Nach Führung und Rückschlägen am Ende doch noch Rang zwei

(Motorsport-Total.com) - Audi zeigte sich beim fünften Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC kampfstark: Nach der Pole-Position führten beide Audi R18 in der Anfangsphase abwechselnd auch das Rennen in Mexiko an. Die Startnummer 8 verlor durch einen Schaden am Ende der dritten Rennstunde aber mehr als 30 Minuten Zeit. Das Schwesterauto mit der Nummer 7 kämpfte sich nach Rückschlägen vom fünften bis auf den zweiten Platz nach vorn.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi, Loic Duval, Oliver Jarvis

Was für ein turbulentes Rennen: Audi rettete einen Podiumsplatz Zoom

Die Premiere der FIA WEC in Mexiko-Stadt verlief mehr als abwechslungsreich: Audi lieferte sich mit Porsche wie schon am Nürburgring einen engen Kampf um den Sieg. Beste Chancen hatte in der ersten Rennhälfte der Audi R18 Nummer 8. Lucas di Grassi übernahm früh die Führung von Teamkollege Andre Lotterer und übergab auf Platz eins liegend an Loic Duval. Der Franzose behauptete sich ebenfalls in der Spitzengruppe. Als Oliver Jarvis die Nummer 8 übernahm, trat in seiner ersten Runde ein technischer Defekt auf: Das linke vordere Radlager versagte, der Brite hatte beim Anbremsen der nächsten Kurve keine Chance und fuhr in einen Reifenstapel. Die anschließenden Reparaturen kosteten die Mannschaft mehr als 30 Minuten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Audi Sport Team Joest bei einsetzendem Regen für Intermediate-Reifen auf beiden Rennwagen entschieden. Die Wahl war für den Schauer perfekt, wie Andre Lotterer bewies. Der Deutsche kämpfte sich in dieser Phase wieder bis an die Spitze nach vorn. Eine bemerkenswerte Leistung, denn die Nummer 7 war zuvor bis auf den fünften Rang zurückgefallen. Trotz korrekter Kalkulationen und fehlerfreier Boxenstoppansagen war der Rennwagen mit Marcel Fässler am Steuer in der Boxengasse ohne Kraftstoff stehen geblieben. Das Team musste das Auto an seine korrekte Position schieben und verlor viel Zeit. Während Lotterer in der Schlussphase um den Sieg kämpfte, kostete ihn ein Systemdefekt in der Bremsanlage weitere Zeit. So musste sich die Mannschaft nach sechs Rennstunden schließlich mit der zweiten Position begnügen. Somit stand zum fünften Mal in diesem Jahr eine Audi-Fahrermannschaft auf dem Podium, für Fässler und Lotterer war es das bislang beste Saisonergebnis.

"Diese Aufholjagd war eine starke Leistung von Andre, Marcel und dem gesamten Team", sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. "Dass wir bis zur letzten Rennstunde um den Sieg gekämpft haben, beweist, wie leistungsfähig wir grundsätzlich in Mexiko waren. Umso bedauerlicher, dass uns die technischen Probleme dann um unsere Siegchancen gebracht haben." Die Nummer 8 überquerte schließlich nach einer Hydraulikreparatur auf Platz 27 das Ziel. Während di Grassi/Duval/Jarvis dafür zwar keine Punkte in der Fahrerwertung erhielten, sicherten sie Audi noch zehn Punkte in der Markenwertung zusätzlich zu den 18 Zählern ihrer Teamkollegen.


Fotos: WEC in Mexiko-Stadt, Samstag


Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Wir hätten heute die Performance gehabt, das Rennen zu gewinnen. Leider haben beide Autos Probleme bekommen und konnten ihre Leistungsfähigkeit nicht umsetzen. Das ist besonders enttäuschend, wenn man sieht, dass wir lange Zeit die schnellsten Autos im Feld hatten. In einer so hart umkämpften Rennserie gewinnt nur der, der die beste Leistung mit perfekter Zuverlässigkeit kombiniert."

Stefan Dreyer (Leiter LMP): "Glückwunsch an die beiden Fahrer unserer Nummer 7 zum zweiten Platz. Sehr gerne hätten wir noch ein bisschen mehr erreicht. Wir hatten heute das schnellste Auto, also hätten wir auch gerne den Sieg eingefahren. Beide Audi R18 waren leistungsstark, aber nicht zuverlässig genug. Jetzt analysieren wir gründlich die Probleme, um in zwei Wochen in Austin besser zu sein."

Ralf Jüttner (Teamchef Audi Sport Team Joest): "Die Nummer 8 war am Anfang perfekt unterwegs und hat das Tempo vorgegeben. Auch mit unserer Reifenwahl haben wir richtig gelegen. Leider traten dann technische Probleme auf und es reichte nur noch für Platz fünf in der Markenwertung in Mexiko. Die Nummer 7 musste früh zum ersten Boxenstopp und verlor dabei Zeit, denn alle anderen Gegner stoppten später unter Full Course Yellow. Dafür hat Andre Lotterer sehr viel Zeit auf Intermediate-Reifen zurückgewonnen, als die anderen auf Regenreifen unterwegs waren. Andre hätte eine Siegchance gehabt, wenn nicht noch zum Schluss ein Bremsproblem aufgetaucht wäre."


WEC Mexiko 2016: Die Highlights

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Stimmen Startnummer 7

Marcel Fässler: "Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Rennen. Einerseits war unser Tempo gut genug für den Sieg in Mexiko. Andererseits haben uns verschiedene Fehler immer wieder zurückgeworfen. Spitze war die Leistung von Andre im Regen auf den Intermediate-Reifen."

Andre Lotterer: "Mexiko war ein ereignisreiches Rennen - leider! Der Start war gut. Dann ließen die Reifen deutlich nach und wir haben uns für einen vorgezogenen Boxenstopp entschieden. Das kostete uns viel Zeit, weil die anderen Teams später in einer Full-Course-Yellow-Phase stoppen konnten. Doch im Regen ging es plötzlich wieder deutlich vorwärts. Ich kam immer näher an den führenden Porsche heran, als sich ein Problem mit unserem elektronischen Bremssystem ergab. Platz zwei fühlt sich nicht so schön an, wenn man weiß, dass ein Sieg grundsätzlich möglich gewesen wäre."

Stimmen Startnummer 8

Lucas di Grassi: "Nach der Pole-Position begann unser Rennen sehr vielversprechend. Ich habe am Anfang geführt, doch dann traten technische Defekte auf. Mit einem grundsätzlich starken Auto hätten wir gerne ein gutes Ergebnis eingefahren. Das wäre für die Meisterschaft wichtig gewesen. So aber war das Wochenende eine verpasste Gelegenheit."

Loic Duval: "Heute ist leider die denkbar schlechteste Situation für unsere Meisterschaft eingetreten: Wir haben im Rennen keinen Punkt in der Fahrerwertung gesammelt. Am Anfang hatten wir tolle Kämpfe mit Porsche. Auch die Reifenwahl im Regen war klasse, doch dann kamen die Rückschläge. Jetzt müssen wir das Beste aus den verbleibenden Rennen machen."

Oliver Jarvis: "Wir waren sehr gut unterwegs, als ich merkte, dass das Auto sich seltsam anfühlt. Mein Ingenieur warnte mich und sagte, ich sollte vorsichtig bremsen. Leider hatte ich keine Chance mehr und rutschte in einen Reifenstapel. Das Endergebnis ist schade für uns und alle Teammitglieder, die so gut gearbeitet haben, denn auch die Strategie war perfekt. Wir hätten heute einen Schritt nach vorn machen können in der Meisterschaft, aber das ist uns leider nicht gelungen."

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