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  • 03.09.2016 22:51

  • von Roman Wittemeier

Audi: Formel-E-Einstieg betrifft WEC-Programm nicht

Start als Werksteam in der Formel E ab 2017/2018 beeinflusst das LMP1-Projekt in der WEC nicht: Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich sieht keinen Zusammenhang

(Motorsport-Total.com) - Audi plant drei Werksprogramme im großen Motorsport ab Herbst 2017. Neben WEC und DTM starten die Ingolstädter dann auch in der Formel E. Bei Bekanntgabe dieser Neuigkeit fuhr im Fahrerlager der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Mexiko-Stadt einigen ein Schreck durch die Knochen. Wenn Audi in die Formel E geht, wird man wohl aus der WEC aussteigen, so die Annahme. Immerhin müssen die Ingolstädter teure Entwicklungen für ein neues LMP1-Auto für die Saison 2018 stemmen.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi, Loic Duval, Oliver Jarvis

Audi wird weiterhin in Le Mans mit zwei Fahrzeugen antreten Zoom

Für Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich stehen die Programme in Formel E und WEC in keinerlei Zusammenhang. "Ich glaube nicht, denn das spielt sich auf ganz anderem Level ab. Es ist als zusätzliche Aktivität gedacht. Ich hoffe, dass wir in Zukunft alle drei Werksprogramme machen werden", erklärt der Österreicher auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Man geht tatsächlich davon aus, ab Herbst 2017 drei Werksprogramme in WEC, Formel E und DTM zu absolvieren.

"Das gab es noch nie. Aber es gab auch lange genug nur ein einziges Werksprogramm bei Audi", meint Ullrich. Auf Grundlage der aktuellen Dieselthematik im Volkswagen-Konzern und den damit zusammenhängenden Sparmaßnahmen (unter anderem nur noch zwei Autos in Le Mans) verwundet dies. Statt weniger macht man mehr? "Was wir zukünftig in der WEC machen, ist komplett unabhängig vom Engagement in der Formel E zu sehen", betont der Audi-Sportchef.

"Die Arbeit am 2018er-Konzept hat schon längst begonnen. Die Entscheidung, ob wir in der WEC weitermachen, muss aber noch getroffen werden", erklärt er. Bei Audi ist es Standard, dass man über die Beteiligung an Motorsportserien im Herbst eines jeden Jahres entscheidet. Alle Programme stehen in jedem Jahr auf dem Prüfstein. "Das war schon in all den Jahren so", sagt Ullrich, "also kennen wir das schon ganz genau."

Wolfgang Ullrich

Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich hat ein Mammutprogramm 2017/2018 vor sich Zoom

"Man muss den Vorstand davon überzeugen, dass das Geld, das man im Motorsport ausgibt, entsprechenden Gegenwert bringt. Darauf basierend wird dann immer entschieden, und zwar Jahr für Jahr aufs Neue", so der Österreicher. "Die Bedingungen ändern sich jährlich etwas. Man muss sicher sein, dass man auf Grundlage des Reglements konkurrenzfähig sein kann. Zudem muss klar sein, dass die Kosten nicht in die Höhe gehen. Im Gegenteil: sie müssen sinken. Man muss immer effizienter werden. So läuft es."