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Zwei neue LMP2-Teams peilen Le-Mans-Start 2017 an

Mit Graff Racing und Ben Keating haben sich gleich zwei neue Interessenten für eine Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans 2017 gefunden - Erster Multimatic-Kunde

(Motorsport-Total.com) - Das unter Langstrecken-Fans nicht unumstrittene neue LMP2-Reglement hat seine ersten neuen Interessenten gefunden: Graff Racing und Ben Keating wollen LMP2-Boliden erwerben und an den 24 Stunden von Le Mans 2017 teilnehmen. Das französische Team will dabei mit einem Oreca 07 zum Circuit de la Sarthe zurückkehren, während Keating wenig überraschend bei Riley/Multimatic einkaufen wird. Momentan setzt er mit Riley Motorsport eine SRT Viper in der IMSA SporsCar Championship ein.

Titel-Bild zur News: Thomas Accary

Graff Racing wagt die Rückkehr zu den 24 Stunden von Le Mans Zoom

Mit zwei Jahren Verspätung wird Graff sein Versprechen einlösen. Ursprünglich hatten die Franzosen einen Start für 2015 avisiert, sich dann aber zunächst für einen Umweg durch die LMP3 entschieden, der Wechsel auf Oreca ist eine kleine Überraschung. Diese Klasse ist aber nicht beim 24-Stunden-Rennen startberechtigt. Graff fährt aktuell mit einem Ligier in der ELMS. Eine Entscheidung, welches Championat die Equipe bestreiten möchte, ist noch nicht gefallen. Entweder bleibt Graff der ELMS treu oder wechselt gleich in die WEC. Wie so oft wird das nicht zuletzt am Budget hängen. Eine Nennung für Le Mans wird definitiv abgeschickt.

"Nach dem guten Start in der LMP3 und der Zuversicht unserer Fahrer und Sponsoren, ist ein LMP2-Engagement eine logische Fortsetzung des Programms für 2017", sagt Teammanager Pascal Rauturier. "Die LMP2 war so etwas wie ein Traum, weil sie sehr professionell und hart umkämpft ist. Wir haben bereits Fahrer, die Interesse daran haben, an WEC-Läufen teilzunehmen - speziell auf amerikanischem Boden." Graff hat sich nach diversen Le-Mans-Teilnahmen in den 80er- und 90er-Jahren zuletzt auf den GT-Sport konzentriert, bevor es jüngst über die LMP3 zurück in den Prototypensport ging.

Keating von Le-Mans-Fieber gepackt

Riley/Multimatic hat derweil seinen ersten Käufer für den Mk. 30 gefunden. Eine große Überraschung ist dies nicht, da Ben Keating für Riley Motorsports seit Jahren auf diversen Viper-Modellen in der IMSA-Serie und zum Teil auch in Le Mans unterwegs gewesen ist. Aktuell liegt er mit Jeroen Bleekemolen auf Platz drei der GTD-Wertung. Keating bezieht außerdem den ACO-Einheitsmotor von Gibson. Damit kann er theoretisch an allen ACO-Serien und der IMSA teilnehmen. Eine Serie hat er ebenfalls noch nicht benannt, ein IMSA-Verbleib ist aktuell aber die realistischste Perspektive.

Keating hatte bereits bei den 24 Stunden von Le Mans 2016 an der Seite von Bleekemolen und Marc Goosens Prototypenluft bei Murphy Prototypes geschnuppert. "Ich war enttäuscht, dass wir nicht weiter nach vorne gekommen sind", sagt der US-Amerikaner. "Wir hatten mehrmals technische Probleme, aber das Rennen zu beenden war ein spezielles Gefühl. Ich weiß jetzt, was für ein Gefühl es ist, dieses Rennen zu beenden, mit all den Flaggen von den Streckenposten in der letzten Runde. Man interagiert mit den Fans, zeigt ihnen den Daumen nach oben. Das ist unglaublich, so etwas habe ich noch nie erlebt!"

Jeroen Bleekemolen

Riley setzt derzeit für Keating eine Viper in der IMSA-Serie ein Zoom

Das hat ihn dazu ermuntert, es wieder beim Langstreckenklassiker zu versuchen. Erste Testfahrten mit dem Riley Mk. 30 sind für November anberaumt. Auch Bleekemolen, der an Rennwagen eigentlich schon alles gefahren ist, was die Sportwagenwelt hergibt, freut sich sehr: "Ich weiß, wie viel Arbeit sie in dieses Projekt gesteckt haben und bin enorm gespannt darauf, dieses Auto zu fahren. Wir sind bereit und haben die Erfahrung, um um den Sieg zu kämpfen."