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  • 21.06.2016 18:08

  • von Heiko Stritzke & Roman Wittemeier

Stuck über Le-Mans-Finale: Plötzlich schauen mich alle an

Selbst Hans-Joachim Stuck ist bei den 24 Stunden von Le Mans um eine Erfahrung reicher geworden - Wie der VW-Motorsportrepräsentant das Toyota-Drama erlebte

(Motorsport-Total.com) - Ein halbes Jahrhundert ist Hans-Joachim Stuck mit dem Motorsport verbunden, doch eine dermaßen emotionale Entscheidung wie diejenige bei den 24 Stunden von Le Mans 2016 ist auch dem VW-Motorsportrepräsentanten noch nicht untergekommen. "Das Schöne ist, dass man nie auslernt", sagt der 65-Jährige im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. Er hatte die letzten Minuten und das Toyota-Drama live miterlebt. Und wurde um eine Lebenserfahrung reicher. (Die Chronologie des Toyota-Dramas)

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Sogar für Striezel Stuck waren die Emotionen in Le Mans 2016 Neuland Zoom

Stuck übte sich in den letzten Minuten des Rennens als Prophet. Spätestens als der Porsche 919 Hybrid von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb zu einem unplanmäßigen Boxenstopp wegen Reifenproblemen an die Box kommen musste, war das Rennen eigentlich entschieden. " Viele wichtige Leute haben sich damit abgefunden, dass wir heute Zweiter werden, was ja auch gut ist. Ich habe gesagt: 'Abwarten.'"

Und er sollte Recht behalten, denn bekanntlich sollte alles anders kommen. Als der Toyota liegen blieb, brachen bei Porsche alle Dämme. "Da haben mich alle angeschaut, als ob ich damit etwas zu tun hätte!", erinnert sich Stuck. "Das war eine emotionale Explosion, wie ich sie noch nie erlebt habe. Es war eine Mischung aus Freude, Überraschung und Perplexität - da ist alles rausgebrochen, so etwas habe ich noch nie erlebt. Sensationell." Romain Dumas brach in der Porsche-Garage sogar kurzzeitig zusammen. (Porsche zwischen Jubel und Mitgefühl)

Striezel Stuck weiß, wovon er dort redete, schließlich hat er schon viele motorsportliche Dramen erlebt, wenn auch nicht von der Tragweite wie das Le-Mans-Finale, von dem wohl noch in Jahrzehnten gesprochen werden wird: "Das Rennen ist erst zu Ende, wenn du die Auslaufrunde zu Ende gefahren hast. Erst dann hat man eine Wertung. Das war heute natürlich ein Paradebeispiel."


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Für Toyota tut es ihm "wahnsinnig leid. Sie haben offensiv gekämpft und einen Null-Fehler-Job gemacht. Dass sie dann mit dem Schaden (nach dessen Grund Toyota noch immer sucht) liegen geblieben sind, das haben sie wirklich nicht verdient. Aber es ist halt so, wir waren heute die Besseren und haben in Le Mans einen sicher historischen Sieg gefeiert."


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Ob es ein merkwürdiges Gefühl sei, Le Mans auf diese Art Weise zu gewinnen, den Sieg quasi zu erben? Stuck verneint: " Da ist nichts geerbt worden. Nicht, wenn man nach 24 Stunden 25 Sekunden zurückliegt. Wenn ich ein 1.000-Kilometer-Rennen mit diesem Abstand gewinne, ist das etwas anderes. Aber wenn man sich überlegt, zu was Le Mans alles gehört, dann ist einfach der Sieg der Sieg, egal wie er herausgekommen ist." Und schließlich war es das ständige Pressing von Porsche, das Toyota letztlich ins Verderben geschickt hat.

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