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24h Le Mans 2016: Porsche in dramatischem Training vorn

Ein Regenguss, drei Abbrüche, ein brennendes Fahrzeug und alle Hersteller binnen 1,2 Sekunden - Fulminanter Auftakt bei den 24 Stunden von Le Mans

(Motorsport-Total.com) - Das vierstündige Freie Training auf dem Circuit des 24 Heures in Le Mans lieferte bereits reichlich Action: Dramatischer Höhepunkt der anfänglich von Regen heimgesuchten Sitzung war ein Feuer am CLM P1/01 von ByKolles. Pierre Kaffer hatte alle Hände voll zu tun, die Streckenposten dazu zu animieren, das Fahrzeug zu löschen. In den letzten beiden Stunden war es trocken und Porsche holte sich die Plätze eins und zwei, allerdings mit minimalem Vorsprung. Audi und Toyota sind dicht dran. (Die Ereignisse im Live-Ticker)

Titel-Bild zur News: Romain Dumas, Neel Jani, Marc Lieb

Erste Session geht an Porsche: Bestzeit für den 919 mit der Startnummer 2 Zoom

Was eigentlich nur ein Warmlaufen für das Qualifying am Abend hätte werden sollen, entwickelte sich für ByKolles zu einem Albtraum: Pierre Kaffer meldete zunächst einen Leistungsverlust des AER-Aggregats, kurze Zeit später stand der CLM #4 (Trummer/Webb/Kaffer) in Flammen. "Ich weiß nicht, was passiert ist; es war ein mechanisches Problem", sagt der 39-Jährige. Das Team rund um Colin Kolles ist aber zuversichtlich, den LMP1-Boliden wieder in Gang zu bekommen.

Nach einer kurzen Trockenphase zu Beginn des Trainings, in dem sich Loic Duval im Audi #8 an die Spitze schob, öffnete zunächst der Himmel seine Schleusen und es regnete für etwa eine halbe Stunde. Als die Strecke gerade wieder abtrocknete und Bestzeiten möglich schienen, brannte der ByKolles-CLM. Einen kurzen, sehr geringfügigen Regenguss später war die Strecke dann für die letzten zwei Stunden trocken und es ging auf Zeitenjagd. Diese musste einmal unterbrochen werden, nachdem der RGR/Morand-Oreca #43 im Kiesbett feststeckte. Am Ende wurde nach einem Toyota-Abflug vorzeitig abgebrochen.

Späte Attacke von Porsche beschert Bestzeit

Neel Jani war es, der für den Porsche #2 (Dumas/Jani/Lieb) die Bestzeit in 3:22.011 Minuten markierte. Damit war er noch etwa sieben Zehntelsekunden von der Bestzeit des Vortests von Lucas di Grassi (3:21.375 Minuten) entfernt. Doch Marc Lieb sagt, dass die 919 mit Übersteuern zu kämpfen hatten und noch weitaus mehr ginge. Auf den zweiten Platz kam das Schwesterfahrzeug #1 (Bernhard/Webber/Hartley) mit einem Rückstand von 0,539 Sekunden. Der Weltmeister-Porsche hatte zuvor lange Zeit die Sitzung angeführt.

Audi und Toyota folgen dicht gedrängt auf den Plätzen dahinter: Der R18 #8 (di Grassi/Duval/Jarvis) kam mit einem Rückstand von 0,974 Sekunden auf die dritte Position, hatte aber am Ende der Session ein Problem nach hartem Überfahren eines Randteins. Der beste Toyota, der TS050 Hybrid #6 (Sarrazin/Conway/Kobayashi; +1,147), folgt auf Rang vier. Lokalmatador Sarrazin sorgte für den vorzeitigen Abbruch des Trainings, als er sich im Streckenabschnitt Indianapolis rausdrehte und die Strecke mit Trümmern versah. Das Schwesterfahrzeug #5 (Davidson/Buemi/Nakajima; +2,020) und der Audi #7 (Fässler/Lotterer/Treluyer; +3,515) komplettierten den Reigen der LMP1-Hybriden.

Der Rebellion R-One #12 (Prost/Heidfeld/Piquet jun.) holte sich in 3:28.036 Minuten die Bestzeit bei den privaten LMP1, zwei Zehntel vor den Teamkollegen Tuscher/Imperatori/Kraihamer. Die LMP2-Kategorie ging an die Vorjahressieger KCMG, aber durch den frühzeitigen Abbruch konnten hier einige Teams nicht ihre Generalprobe fürs Qualifying absolvieren. Matsuda/Howson/Bradley holten sich die Bestzeit in ihrem Oreca 05 in 3:39.133 Minuten. Der Alpine #36 (Menezes/Lapierre/Richelmi; +0,588) kam auf Rang zwei, gefolgt vom Panis/Barthez-Ligier #23 (Barthez/Chatin/Buret) als bestem Nicht-WEC-Starter.

Pierre Kaffer

Schrecksekunde für Pierre Kaffer: Der ByKolles-CLM fing Feuer Zoom

Ferrari und Ford diktieren GTE Pro

Die GTE Pro sah zunächst nach einer Angelegenheit für Ford aus, doch am Ende waren die üblichen Verdächtigen wieder vorn: Doppelspitze für die Ferrari 488 GTE. Der AF-Corse-Italia #51 (Bruni/Vilander/Pier Guidi) markierte die Bestzeit in 3:53.833 Minuten vor den Markenkollegen von Risi Competizione #82 (Fisichella/Vilander/Malucelli; 3:54.180 Minuten). Dahinter klassifizierte sich ein Trio von Ford GT.

Die Bestzeit in der GTE Am sicherte sich der Clearwater-Ferrari #61 (Mok/Sawa/Bell) in 3:57.543 Minuten gefolgt von zwei weiteren Ferrari 458 Italia. Die erste von drei Qualifying-Sitzungen startet um 22 Uhr und geht bis Mitternacht. Sie könnte bereits entscheidenden Charakter für die Startaufstellung haben, da am Donnerstag mit Regen zu rechnen ist.