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  • 25.04.2016 14:13

  • von Roman Wittemeier

Nissan-LMP1-Motor für Kunden denkbar

Nissan könnte den Cosworth-LMP1-Motor aus dem GT-R LM Nismo für Kunden anbieten - Ersatz für aktuelle LMP2-Triebwerke muss schnell gefunden werden

(Motorsport-Total.com) - Nissan muss sich für die kommenden Jahre ein neues Standbein in der Langstreckenszene suchen. Die Japaner, die mit ihrem LMP1-Projekt im vergangenen Jahr gescheitert waren, rüsten derzeit nahezu alle LMP2-Fahrzeuge in der WEC und der ELMS aus. Doch mit der Einführung des neuen Regelwerks in der Saison 2017 ist damit Schluss. Gibson wird als neuer Lieferant von Einheitstriebwerken in der kleinen Prototypenklasse agieren.

Titel-Bild zur News: Olivier Pla, Jann Mardenborough, Max Chilton

Im Nissan GT-R LM Nismo war der Cosworth V6-Biturbo vorn verbaut Zoom

Für Nissan bedeutet dies, dass man fortan nur noch in der LMP3-Klasse vertreten sein könnte. Diese fährt nicht auf der weltweiten Bühne und ist somit für einen Hersteller wie Nissan nur mäßig attraktiv. Die Japaner mit Sportabteilung in den USA schauen sich nach Alternativen um. Der 3,0-Liter-V6-Biturbo aus dem GT-R LM Nismo könnte eine Chance darstellen. "Wir schauen uns an, ob die privaten LMP1-Teams ein Markt sein könnten", wird Sportchef Michael Carcamo von 'sportscar365.com' zitiert.

"Wir haben die LMP2-Szene lange Zeit im Griff gehabt, nun sind wir gezwungen, uns nach anderen Möglichkeiten umzuschauen", so der Amerikaner, der beim LMP1-Projekt keine Geduld mehr hatte, sondern kurzfristig den Stecker zog. Der V6-Biturbo-Motor ist ursprünglich eine Entwicklung von Cosworth, die Rechte zur weiteren Verwendung und Entwicklung liegen aber offenbar bei Nissan. "Wir haben ein fortlaufendes Motorenprogramm und alle notwendigen Ressourcen", sagt Carcamo.

Derzeit treten in der privaten LMP1-Klasse nur Rebellion und ByKolles an. Die Fahrzeuge der zwei Teams sind mit AER-Aggregaten ausgestattet. Mehr Vielfalt soll es spätestens 2018 geben. Unter anderem haben Strakka, SMP, Onroak und Oreca signalisiert, an Fahrzeugen für die LMP1-Klasse zu arbeiten. "Wir sind bei der Arbeitsgruppe Technik mit am Tisch. Erst einmal muss jetzt gewährleistet werden, dass die privaten LMP1-Teams besser im Wettbewerb mitfahren können", meint der Nissan-Sportchef.