VW-Chef Matthias Müller: Motorsport wird nicht gestrichen

Trotz des Abgasskandals bekennt sich Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller zur WEC und stellt klar, dass das Engagement im Motorsport nicht gefährdet ist

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Gewinn der Fahrerwertung der Langstrecken-WM (WEC) beim Saisonfinale in Bahrain rundete Porsche am vergangenen Wochenende eine nahezu perfekte Saison 2015 ab. Bereits zuvor hatte der Zuffenhausener Automobilhersteller die prestigeträchtigen 24 Stunden von Le Mans und die WEC-Herstellerwertung gewonnen.

Titel-Bild zur News: Matthias Müller und Frank-Steffen Walliser

Volkswagen-Boss Matthias Müller und Porsche-Sportchef Frank-Steffen Walliser Zoom

"Rückblickend müssen wir sagen: Das war eine tolle Saison für Porsche", sagt Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen, gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der 62-Jährige war von Oktober 2010 bis September 2015 innerhalb des Volkswagen-Konzerns Porsche-Chef und als solcher maßgeblich verantwortlich für die Rückkehr nach Le Mans und in die Langstrecken-WM. Auch in seiner neuen Funktion verfolgt er das Programm mit großer Leidenschaft.

"Wenn ich dazu einen kleinen Beitrag leisten durfte, bin ich stolz drauf", erklärt er, "aber das Lob gebe ich gern weiter an das Team, das über zwei, drei Jahre einen hervorragenden Job gemacht hat. Zu Saisonbeginn konnte man diesen fulminanten Erfolg nicht unbedingt erwarten. Umso schöner ist jetzt, dass es so gekommen ist."

WEC- und WRC-Programm gehen weiter

Nicht zuletzt wegen der höchst erfolgreichen Bilanz steht das WEC-Engagement des Volkswagen-Konzerns trotz des Abgasskandals nicht in Frage. Während diverse Konzernmarken teils konkrete Sparvorgaben erhalten haben, um die finanziellen Konsequenzen der Affäre abfedern zu können, wurden die Leiter der Motorsportprogramme lediglich aufgefordert, selbst nach Sparpotenzialen zu suchen - ohne aber die Programme als solche in Frage zu stellen.

Das gilt nicht nur für die WEC, sondern auch für alle anderen Programme wie zum Beispiel die Rallye-WM: "Motorsport ist bei den Marken des Volkswagen-Konzerns nach wie vor sehr wichtig", sagt Müller und stellt klar: "Das wird auch so bleiben." Man müsse keine Angst haben, dass sich daran etwas ändert - was folgerichtig bedeutet: Es wird in Le Mans und in der WEC weiterhin zum konzerninternen Wettbewerb zwischen Audi und Porsche kommen.

Olaf Manthey und Matthias Müller

Abschied beim Saisonfinale in Bahrain: Olaf Manthey und Matthias Müller Zoom

Das Audi-Programm in der WEC ist bis Ende 2017, jenes von Porsche sogar bis Ende 2018 vom Volkswagen-Vorstand abgesegnet. Und weil es aus Kostensicht keinen Sinn ergeben würde, mit Porsche für 2018 in ein neues WEC-Reglement zu investieren und sich dann nach nur einem Jahr zurückzuziehen, gehen Branchenkenner davon aus, dass zumindest das Porsche-Engagement auch längerfristig gesichert ist.

Dramatischer Saisonabschluss in Bahrain

Sparpotenziale werden vor allem an Nebenschauplätzen gesehen. So überdenkt Volkswagen für die Zukunft die Bereitstellung der offiziellen Fahrzeuge für die WEC, allen voran Safety- und Medical-Cars, oder auch das Budget für das begleitende Marketing. Aber ansonsten soll außer dem WEC-GT-Werksprogramm von Porsche, das in Bahrain in dieser Form seinen letzten Auftritt hatte, laut Auskunft von Müller kein weiteres Projekt dem Rotstift zum Opfer fallen.

Der Saisonabschluss in Bahrain, so Müller, sei "von vielen Höhen und Tiefen" geprägt gewesen: "Das war Motorsport pur! Die Audianer haben wieder gekämpft bis zum letzten Blutstropfen. Wir haben mit der GT-Klasse auch noch einen großen Erfolg gefeiert. Auch das war sehr spannend. Es war ein wunderbarer Tag für den Motorsport und für Porsche." Und, aus seiner Sicht, hoffentlich nicht der letzte dieser Art...


Fotostrecke: Porsches Weg zum WM-Titel 2015

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