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  • 04.10.2015 09:23

Petit Le Mans: BMW verpasst Titel beim Abschied vom Z4 knapp

BMW-Team RLL belegt beim Petit Le Mans die Plätze zwei und vier - Regen sorgt beim USCC-Saisonfinale für vorzeitiges Ende

(Motorsport-Total.com) - Mit einem spektakulären Rennen in Road Atlanta ist die United-SportsCar-Championship (USCC) 2015 zu Ende gegangen. Beim Petit Le Mans, das gut zwei Stunden vor der Zehn-Stunden-Marke aufgrund widriger Wetterbedingungen abgebrochen wurde, belegten John Edwards, Lucas Luhr und Jens Klingmann im BMW Z4 mit der Startnummer 24 den zweiten Platz in der GTLM-Klasse - gleichbedeutend mit Platz zwei im Gesamtklassement. Das Schwesterauto mit der Startnummer 25 und den Fahrern Bill Auberlen, Dirk Werner und Augusto Farfus kam auf Platz vier in der GTLM-Klasse. Der Sieg ging an das Porsche-Trio Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz.

Titel-Bild zur News: John Edwards, Lucas Luhr, Jens Klingmann

Edwards/Luhr/Klingmann: Platz zwei in der Sintflut von Road Atlanta Zoom

Damit verpassten die BMW-Piloten die Titel in der Fahrer-, Team- und Herstellerwertung knapp. Werner und Auberlen waren mit einem Rückstand von lediglich drei Punkten ins letzte Rennen des Jahres gegangen. Mit seinem Sieg sicherte sich Pilet den Fahrertitel, Werner/Auberlen wurden mit 305 Punkten und zehn Zählern Rückstand Vizemeister der GTLM-Klasse. Edwards und Luhr schlossen die Saison mit 291 Punkten auf dem fünften Gesamtrang ab. Auch bei den Teams und bei den Herstellern kamen das BMW-Team RLL und BMW jeweils hinter Porsche auf Rang zwei.

Das Saisonfinale in Road Atlanta war zugleich der letzte US-Einsatz für den BMW Z4. 2013 hatte das Fahrzeug in der American-Le-Mans-Series (ALMS) seine Premiere gefeiert und erwies sich auch ab 2014 in der USCC als Erfolgsmodell. Insgesamt errang das BMW-Team RLL mit diesem Auto acht Pole-Positions, fünf Siege (drei davon in der USCC 2015 bei den Rennen in Long Beach, Laguna Seca und Austin) und 16 weitere Podestplätze. Ab der kommenden Saison soll der Z4 vom neu entwickelten BMW M6 GTLM abgelöst werden.

Die BMW-Stimmen zum Petit Le Mans

John Edwards (Startnummer, Platz zwei):
"Das war ein verrückter Tag. Natürlich ist es enttäuschend, dass wir in den Meisterschaften jetzt nicht oben stehen, aber heute konnten wir gegen Porsche wenig ausrichten. In meinem Stint ging es nur ums Überleben. Jens hat am Ende einen sensationellen Job gemacht und ist auf der Strecke geblieben. Zu keinem Zeitpunkt waren wir im Trockenen unterwegs, teilweise hatten wir Aquaplaning. Spaß hat das nicht wirklich gemacht, aber ich freue mich über den Podestplatz."

Lucas Luhr (Startnummer 24, Platz zwei):
"Es war für alle ein hartes Rennen heute - sowohl für die Fahrer als auch für die Crews. Dass die Saison so endete, ist natürlich schade, aber so ist der Rennsport. Glückwunsch an Porsche. Sie haben das gesamte Jahr super Arbeit geleistet. Man gewinnt so einen Titel nicht, wenn man ihn nicht auch verdient. Wir haben alles getan und können stolz sein. Wir haben einen harten Kampf geliefert."

Jens Klingmann (Startnummer 24, Platz zwei):
"Als dritter Fahrer dazuzukommen und das Team drei Mal im Jahr zu unterstützen, ist immer eine Herausforderung, aber ich habe schnell meinen Rhythmus gefunden. Im Rennen ging es nur darum, durchzukommen. Es gab so viel Aquaplaning. Selbst auf den letzten Runden habe ich nur versucht, das Auto auf der Strecke zu halten. Ich denke, es war richtig, das Rennen zu stoppen. Für uns BMW-Fahrer war es natürlich schade, dass wir dadurch keine Chance mehr hatten, um die Titel zu kämpfen. Trotzdem bin ich mit Platz zwei sehr zufrieden und reise mit einem Lächeln zurück nach Europa."

Bill Auberlen (Startnummer 25, Platz vier):
"Wir haben unser Bestes gegeben - und unser Bestes war fantastisch. Die Jungs konnten das Maximum herausholen und haben uns im Titelkampf gehalten. Niemand hat in diesem Jahr aufgegeben, sondern wir haben immer weiter gekämpft. Am Ende ist es natürlich enttäuschend, den Titel nicht in den Händen zu haben, aber wir können stolz auf uns sein und Porsche zum Sieg beglückwünschen. Ich wollte auf der Strecke nichts Verrücktes riskieren. Keiner von uns hat einen Fehler gemacht. Das war fantastisch."

Bill Auberlen, Dirk Werner, Augusto Farfus

Platz vier für Auberlen/Werner/Farfus und der Vizetitel für Auberlen/Werner Zoom

Dirk Werner (Startnummer 25, Platz vier):
"Zunächst herzlichen Glückwunsch an Porsche und Patrick Pilet zum Gewinn der Meisterschaft. Sie haben hier ein gutes Rennen gezeigt und sich den Erfolg verdient. Das Rennen war heute sehr schwierig und es war nicht einfach, das Auto auf der Strecke zu halten. Zwischenzeitlich ging es wirklich chaotisch zu. Ich bin froh, dass wir durchgekommen sind. Deshalb Danke an das Team und an Augusto für seine Unterstützung. Mit Platz zwei in der Meisterschaft können wir letztlich zufrieden sein. Wir hatten eine tolle Saison mit zwei Siegen und einigen Podiums."

Augusto Farfus (Startnummer 25, Platz vier):
"Wir haben heute super in der Spitzengruppe mitgemischt und hatten eine richtig gute Strategie für das Ende des Rennens. Dann wurde jedoch die Zielflagge schon zwei Stunden vor dem geplanten Schluss gezeigt. Darauf war niemand vorbereitet. Ich hatte mir vorgenommen, mit einem Sieg aus Road Atlanta zurückzukehren. Leider hat das nicht geklappt. Trotzdem: Die Jungs haben tolle Arbeit geleistet. Wir hatten nicht das schnellste Paket, haben das aber mit tollem Einsatz wettgemacht. Wichtig ist, dass wir das Auto heute nach Hause gebracht haben."

Bobby Rahal (RLL-Teamchef):
"Es ist ein bisschen enttäuschend. Denn wer weiß, was gewesen wäre, wenn das Rennen noch ein bisschen länger gedauert hätte und der Porsche in die Box gekommen wäre. Die Bedingungen waren heute für alle sehr schwierig. Es ist schon hart genug, wenn man gegen starke Konkurrenten kämpfen muss, aber Mutter Natur ist noch einmal eine andere Hausnummer. In jedem Fall war es ein gutes Jahr für uns. Wir haben drei Rennen gewonnen und belegen Platz zwei in der Meisterschaft. Damit können wir zufrieden sein. Trotzdem ist es immer eine Enttäuschung, wenn man die Chance auf Titel hat, es dann aber nicht klappt. Wir greifen nächstes Jahr aber wieder an."


Fotos: USCC-Saisonfinale: Petit Le Mans


Jens Marquardt (BMW-Motorsportdirektor):
"Dieses Rennen war nichts für schwache Nerven. Auch wenn wir hier mit dem zweiten und vierten Platz ein sehr gutes Ergebnis erzielt haben, hat es für uns leider letztlich nicht gereicht, um in der Fahrer- oder Herstellerwertung noch den ersten Platz zu übernehmen. Der Regen sorgte für teils chaotische Zustände auf der Strecke. Irgendwann habe ich aufgehört, die zahllosen Gelbphasen mitzuzählen. Unsere Fahrer und das Team haben einen absolut fehlerfreien Job geleistet und bei diesen äußerst schwierigen Verhältnissen immer den Überblick bewahrt. Allerdings konnten wir heute bei diesen Bedingungen mit dem Speed des führenden Porsche nicht ganz mithalten."

"Somit belegen wir am Ende der Saison sowohl in der Fahrer-, Team- als auch der Herstellerwertung den zweiten Platz. Das ist mehr als achtbar für den nun in Rente gehenden BMW Z4 GTLM. Wenn mir jemand vor Saisonbeginn gesagt hätte, dass wir bis zum letzten Rennen ein ernsthaftes Wort um die Meisterschaft mitsprechen und drei Rennen gewinnen werden, hätte ich das sofort unterschrieben. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei unseren Fahrern, beim BMW-Team RLL und bei BMW Nordamerika für das großartige Jahr bedanken. Heute werden wir noch auf eine tolle Saison anstoßen und ab morgen unsere Vorbereitungen für die Saison 2016 mit dem BMW M6 GTLM fortsetzen. Denn der Saisonstart 2016 ist nicht mehr weit weg. Glückwunsch an Porsche zum Titelgewinn", so Marquardt.

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