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  • 18.09.2015 05:49

Überzeugender Auftakt für die Porsche 919 Hybrid in Texas

Porsche zieht nach dem ersten Tag des WEC-Wochenendes in Austin eine positive Bilanz: Schnelle Rundenzeiten, gute Aerodynamik, wilde Lichter

(Motorsport-Total.com) - Das Porsche-Team erlebte einen vielversprechenden ersten Trainingstag vor dem fünften von acht Läufen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC in Austin). In den beiden 90-minütigen Trainings auf dem spektakulären 5,513 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs fuhr jeweils ein Porsche 919 Hybrid die schnellste Runde. Das erste Training fand in der Nachmittagshitze mit Asphalttemperaturen deutlich über 40 Grad Celsius und Lufttemperaturen um die 35 Grad statt. Das zweite Training begann nach Sonnenuntergang. Jeder Fahrer musste fünf Pflichtrunden bei Dunkelheit absolvieren.

Titel-Bild zur News: Jani Lieb Dumas Porsche Austin

Romain Dumas gelang am Nachmittag die schnellste Runde des Tages Zoom

Am Nachmittag war der Le-Mans-Prototyp mit der Startnummer 18 von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb mit einer Runde in 1.47.231 Minuten insgesamt Schnellster. Platz zwei belegte das Schwesterauto mit der Nummer 17, das sich Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber teilen. Ihre Bestzeit war 1.47.514 Minuten, wobei sie die Schlussphase wegen eines Problems an der Vorderachse nicht bestreiten konnten.

Im etwas kühleren Nachttraining bei noch immer 31 Grad Außentemperatur landeten Bernhard/Hartley/Webber auf Platz eins (1.47.442 min.), Dumas/Jani/Lieb belegten Platz drei (1.48.268 min.). Porsche will in Austin seine Führung in der Hersteller-WM verteidigen. Derzeit liegt Porsche mit 184 Punkten an der Spitze vor Audi (151) und Toyota (89). Das LMP1-Qualifying findet am Freitag von 18:15 bis 18:35 Uhr Ortszeit (01:15 bis 01:35 MESZ am Samstagmorgen) statt.

Porsche-LMP1-Stimmen nach dem Freien Training

Andreas Seidl (Teamchef): "Der erste Tag war insgesamt ein sehr guter Auftakt für uns. Das erste Freie Training fand bei sehr hohen Temperaturen statt, das war ein Vorgeschmack auf den Rennstart. Die Hitze wird eine zusätzliche Herausforderung für das Auto und die Fahrer. Die Nummer 17 hat am Nachmittag wegen eines Problems an der Vorderachse einige Zeit verloren. Im zweiten Training lag der Fokus auf längeren Distanzen mit einem Reifensatz. Da lief alles nach Plan."

Timo Bernhard: "Ich bin nur bei Dunkelheit gefahren und dann über eine längere Distanz zur Rennvorbereitung. Es lief gut. Der Verkehr mit 31 Autos aus verschiedenen Klassen ist hier eine Herausforderung. Das haben wir im Langstreckensport zwar immer, aber diese Strecke betont das vor allem bei Nacht nochmals. Da muss man den Verkehr schon wirklich gut lesen."


Porsche-Boxenbesuch mit Timo Bernhard

Timo Bernhard führt die Fans durch die "heilige" Box des Porsche-LMP1-Teams in der WEC

Brendon Hartley: "Es ist beeindruckend, welchen Schritt wir mit unserem Auto im Vergleich zu 2014 gemacht haben. Ich war heute morgen auf Anhieb schnell. Schon nach wenigen Runden konnte ich die Poleposition-Zeit des Vorjahres unterbieten. Der 919 macht hier unheimlich viel Spaß, vor allem in den schnellen Kurven des ersten Abschnitts. Am Abend wirkten die Audi deutlich stärker."

Mark Webber: "Der Porsche 919 funktioniert auf dem Circuit of The Americas sehr gut - die Ingenieure haben ihre Hausaufgaben gemacht. Rundenzeiten und Endgeschwindigkeiten passten von Beginn an. Im ersten Training musste ich das Auto vorzeitig abstellen, als wir mit der Abstimmungsarbeit beginnen wollten. Dabei ist es inzwischen eher ungewöhnlich, dass wir während einer Session in der Box stehen. Das zweite Training war wichtig, damit sich Fahrer und Ingenieure auf die Nachtbedingungen in der zweiten Rennhälfte einstellen können."

Romain Dumas: "Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht im Vergleich zum Vorjahr. Mit dem neuen Aerodynamik-Paket für hohen Abtrieb lassen sich die schnellen Kurven super fahren. Die Sache hier ist richtig schnell und richtig heiß."


Fotos: WEC in Austin, Donnerstag


Neel Jani: "Die Strecke ist schön schnell und flüssig. Wir haben gut angefangen, auch wenn wir noch einige Setup-Änderungen durchführen werden. Der Unterschied zwischen dem diesjährigen und dem letztjährigen Porsche ist schon groß: Besonders in den schnellen Kurven haben wir deutlich mehr Grip. Im Nachttraining hatte ich das Gefühl, dass etwas niedrigere Temperaturen eher positiv für uns sind. Auf der Geraden muss man sich an die zappelnden Lichter gewöhnen, wenn das Auto auf den Bodenwellen durchschlägt."

Marc Lieb: "Unser Auto ist gut auf dieser Strecke. Im ersten Training war es richtig heiß im Auto. Zum Glück findet nicht das ganze Rennen zu dieser Tageszeit und bei solchen Temperaturen statt. Die Lichtverhältnisse nachts sind okay. Bei Dunkelheit kommen die schwieriger einsehbaren Linkskurven mehr zum Tragen - wir sitzen ja nicht mittig im Auto, sondern etwas links und relativ nah an der A-Säule."