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  • 20.09.2015 08:54

Porsche-GT-Team holt in Texas zweiten Doppelsieg in Folge

Das perfekte Rennen für die Werksmannschaft um Olaf Manthey: Porsche gewinnt die GTE-Klasse der WEC in Austin in eindrucksvoller Manier

(Motorsport-Total.com) - Mit einem Doppelerfolg auf dem Circuit of the Americas in Austin ist das Porsche Team Manthey in die zweite Saisonhälfte der WEC gestartet. Auf dem Formel-1-Kurs vor den Toren der texanischen Metropole gewannen Richard Lietz und Michael Christensen, die zuletzt schon auf dem Nürburgring erfolgreich waren, mit dem 470 PS starken Porsche 911 RSR die stark besetzte Klasse GTE-Pro. Im zweiten 911 RSR kamen die Franzosen Frederic Makowiecki und Patrick Pilet hinter ihren Teamkollegen als Zweite ins Ziel und machten damit für Porsche den nach dem Nürburgring zweiten Doppelerfolg der Saison perfekt.

Titel-Bild zur News: Michael Christensen

Richard Lietz hat seine Führung in der Meisterschaft erheblich ausgebaut Zoom

Das 6-Stunden-Rennen auf dem 5,513 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs, einem spektakulären Kurvenband mit erheblichen Höhenunterschieden und schnellen Passagen, wurde am Samstag erst um 17.00 Uhr gestartet. Trotzdem herrschten noch hochsommerliche Temperaturen von bis zu 35 Grad. Für die Porsche-Piloten war diese zusätzliche Belastung kein Problem.

Nach drei Runden setzte sich Frederic Makowiecki im 911 RSR mit der Startnummer 92 an die Spitze des GT-Feldes, während sich sein Teamkollege Patrick Pilet noch von den Strapazen des in der Mittagshitze ausgetragenen Rennens der United-SportsCar-Championship (USCC) erholte, in dem er für das Team Porsche North America im Einsatz war. Richard Lietz, der mit dem Erfolg am Nürburgring die Führung im World-Endurance-Cup für GT-Piloten übernommen hatte, heftete sich als Startfahrer im zweiten 911 RSR (Startnummer 91) ans Heck seines führenden Teamkollegen.

Die Doppelführung der 911 RSR prägte den Rennverlauf in der Klasse GTE-Pro. Sie hatte über die gesamte Sechsstundendistanz Bestand, nur die Reihenfolge änderte sich mehrmals. Die überzeugende und zuverlässige Performance des Elfers, der in der nordamerikanischen United SportsCar Championship in dieser Saison schon vier Rennen hintereinander gewonnen hat, war neben der fehlerfreien Leistung der Fahrer und der Boxencrews auch einer perfekten Rennstrategie des Porsche Team Manthey zu verdanken.

Mit seinem Sieg baute Richard Lietz seinen Vorsprung in der GT-Gesamtwertung weiter aus. In der Teamwertung übernahm das Porsche Team Manthey die Führung. Bei den Herstellern liegt Porsche bei drei noch ausstehenden Rennen in Fuji/Japan, Schanghai/China und Manama/Bahrain auf dem zweiten Platz.


Fotos: WEC in Austin, Samstag


In der Klasse GTE-Am belegte Earl Bamber im 911 RSR von Abu Dhabi Proton Racing zusammen mit Christian Ried und Khaled Al Qubaisi nach einer starken Aufholjagd den zweiten Platz. Für das Porsche-Kundenteam ist es das bislang beste Saisonergebnis. Auch Earl Bamber, mit dem Porsche 919 Hybrid im Juni Sieger des 24-Stunden-Klassikers in Le Mans, war zuvor schon im Rennen der USCC im Einsatz.

Porsche-Stimmen zum Rennen

Matthias Müller (Vorsitzender des Vorstands der Porsche AG): "Ein grandioser Erfolg. Im Grunde war das fast so etwas wie eine Weissacher Meisterschaft. Die beiden 911 RSR sind praktisch sechs Stunden hintereinander hergefahren und haben die Konkurrenz souverän in Schach gehalten. Besser geht's nicht."

Frank-Steffen Walliser (Porsche Motorsportchef): "Das war ein perfektes Rennen. Wir haben gleich am Start Positionen gut gemacht und die Führung danach nicht mehr abgegeben. Das war schon eine starke Vorstellung. Wir sind ein sehr konstantes Rennen gefahren und hatten perfekte Boxenstopps - ein Traum. Glückwunsch auch an unser Kundenteam Abu Dhabi Proton Racing zum zweiten Platz in der GTE-Am. Es war ein spannender Kampf. Earl Bamber ist zwei grandiose Stints gefahren, auch Christian Ried und Khaled Al Qubaisi sowie das ganze Team haben eine tolle Leistung abgeliefert. Da kann man nur gratulieren."

Richard Lietz: "Ein spannendes Rennen, die Führung in der Meisterschaft ausgebaut - dafür gibt's nur ein Wort: perfekt. Unser 911 RSR war schon am Anfang bei den hohen Temperaturen konstant schnell. Wir konnten die Vorteile, die wir uns im Training und Qualifying erarbeitet hatten, gut ausspielen und uns von unseren Konkurrenten absetzen. Auch in der Nacht, als wir mit einer weicheren Reifenmischung unterwegs waren, haben die Reifen ausgezeichnet funktioniert. Insgesamt war das heute eine starke Teamleistung. Ich bin stolz darauf, ein Teil von Porsche und dieses Teams zu sein."

Michael Christensen: "Das ist genau das Ergebnis, das wir gewollt haben. Wir haben in diesem Rennen gezeigt, was wir drauf haben. Das ganze Team hat eine starke Leistung gezeigt, keiner hat einen Fehler gemacht, dann kommt so ein Ergebnis heraus. Die meiste Zeit hat das alles von außen vielleicht einfacher ausgesehen als es letztlich war. Doch das war harte Arbeit. So richtig kontrolliert haben wir die Sache erst in der letzten Stunde."

Patrick Pilet: "Heute werde ich sicherlich gut schlafen. Zwei Langstreckenrennen an einem Tag zu fahren ist nie einfach, schon gar nicht bei solchen Temperaturen. Doch so ein grandioses Teamergebnis ist alle Anstrengungen wert. Das war ein perfektes Wochenende für Porsche."

Frederic Makowiecki: "Der Doppelerfolg auf dem Nürburgring war schon fantastisch. Dass wir so einen Erfolg jetzt gleich noch einmal geschafft haben, ist ein tolles Gefühl. Ich bin wirklich stolz darauf, für Porsche fahren zu dürfen. Am Anfang der Saison hatten wir einige Probleme, doch die haben wir mit harter Arbeit gelöst. Jetzt sind wir wieder zurück und bereit, um den Titel für Porsche zu kämpfen."

Earl Bamber: "Wir sind von ganz hinten gestartet und mussten auch zum Schluss noch einen großen Rückstand aufholen. Doch unser 911 RSR war das ganze Wochenende fantastisch. Für mich war es nicht einfach, schließlich hatte ich schon ein Hitzerennen in den Knochen. Dazu kam der Extrastopp wegen eines Reifenschadens. Doch am Ende wurde es dann doch noch ein tolles Resultat für das Team, das darauf lange warten musste."