• 20.09.2015 09:18

Porsche bejubelt den nächsten WEC-Sieg

Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley lassen Porsche schon wieder laut jubeln: Sieg im 6-Stunden-Rennen von Austin

(Motorsport-Total.com) - Der Porsche 919 Hybrid fuhr in Austin zum dritten Sieg in Folge. Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber gewannen das Sechsstundenrennen in der texanischen Hauptstadt, es war der fünfte von acht Läufen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft 2015. Im Schwesterauto kamen Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb nach langer Führung auf dem fünften Platz ihrer Klasse ins Ziel. Der Erfolg ist der insgesamt vierte Sieg für den Porsche 919 Hybrid nach Interlagos 2014, Le Mans und Nürburgring 2015. Porsche hat mit dem nächtlichen Erfolg beim Hitzerennen auf dem Circuit of The Americas seine Führung in der Herstellerwertung der Weltmeisterschaft mit 220 Punkten gegenüber Audi (184) und Toyota (101) ausgebaut.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard, Mark Webber, Brendon Hartley

Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley siegten in Austin Zoom

Auf dem 5,513 Kilometer langen und anspruchsvollen Formel-1-Kurs hatte Webber mit dem Auto Nummer 17 seinem Teamkollegen und Polesetter Jani kurz nach dem Start die Führung abgenommen. Die Startnummer 17 blieb die ersten 116 der insgesamt 185 Runden an der Spitze. Dann brachte eine Stop-and-Go-Strafe von 60 Sekunden den Führungswechsel. Der Porsche Nummer 18 verteidigte Platz eins bis gut 35 Minuten vor Rennende, als ein Problem mit der 12-Volt-Stromversorgung einen längeren Boxenhalt verursachte. Mit den Startplätzen eins und zwei, der schnellsten Rennrunde (Brendon Hartley in 1.47.436 Minuten in Runde 118) und dem Sieg hat das Porsche Team in Austin erneut das Potenzial des innovativen Hybrid-Rennwagens aufgezeigt.

Porsche-LMP1-Stimmen nach dem Rennen

Wolfgang Hatz (Vorstand Forschung und Entwicklung): "Es war ein fast perfektes Rennen. Natürlich wäre heute für uns mehr erreichbar gewesen. Trotzdem freuen wir uns über den Sieg."

Fritz Enzinger (Leiter LMP1): "Das war ein verdienter Sieg. Wir haben fast über die gesamte Distanz eine Doppelführung verteidigt. Aber in der letzten Stunde das zweite Auto zu verlieren, ist ein Wermutstropfen. Doch da müssen wir durch und ich denke, für unser junges Team ist dies eine wichtige Erfahrung mehr. Jetzt reisen wir guter Dinge nach Fuji und versuchen dort, beide Porsche aufs Podium zu bringen und unsere Platzierung in der Herstellerwertung weiter auszubauen.""

Andreas Seidl (Teamchef): "Drei Siege in den vergangenen drei Rennen sind ein sensationelles Ergebnis für unser immer noch junges Team. Die hohen Temperaturen stellten Material, Team und Fahrer vor eine große Herausforderung, die wir gemeistert haben. Danke an die ganze Mannschaft. Auch die Rennreifen von Michelin haben in der Hitze hervorragend funktioniert. Der späte Rückfall ist sehr schade für die Jungs in unserer Nummer 18. Im Vergleich zum vergangenen Jahr haben wir mit dem Porsche 919 ganz klar einen Schritt nach vorn gemacht und das Rennen hier in Austin eindeutig dominiert - das stimmt uns positiv für die nächsten Läufe. Der Circuit of The Americas war bislang die schwierigste Strecke für uns."

Timo Bernhard: "Ein spannendes Rennen. Anfangs sah es so aus, als ob wir kein Glück hätten. Nach der Stop-and-Go-Strafe lagen wir auf Platz zwei, aber wir haben nicht aufgegeben und mit dem Sieg wichtige Punkte für die Meisterschaft gesammelt."


Fotos: WEC in Austin, Samstag


Brendon Hartley: "Ich bin überglücklich, dass wir dieses Rennen noch gewonnen haben. Der Porsche lief vom ersten Freien Training an perfekt. Mark lieferte in seinem ersten Stint einen hervorragenden Job ab. Dann hatten wir Pech mit der Zeitstrafe, doch das Team arbeitete so perfekt, dass wir das Auto noch zum Sieg fahren konnten."

Mark Webber: "Mein Start war super, ich habe den Bremspunkt vor Kurve eins perfekt erwischt und kam so an Neel vorbei. Es lief alles super bis zu meinem zweiten Stopp. Die Boxengasse ist sehr breit, ich habe unsere Garage nicht gleich gesehen. Timo ist unser Mann für die Doppelstints - Hut ab vor dieser Leistung."

Romain Dumas: "Kurz vor dem Elektronikdefekt verhielt sich das Auto bereits komisch. Wir haben noch versucht, über Einstellungen im Cockpit etwas zu verändern, aber das half nicht."

Neel Jani: "Der Angriff von Mark nach dem Start war okay, das ist Racing. Und es hat funktioniert, weil ich mitgespielt habe. Ich fuhr in der Anfangsphase auf einer anderen Reifenmischung als er. Bei freier Fahrt war sie gut, aber im Verkehr hatte ich damit Probleme. Das Fahren in der Nacht war nicht einfach. Wegen des Überrundungsverkehrs gibt es auch Runden, die plötzlich fünf Sekunden langsamer sind."

Marc Lieb: "An unserem Auto trat ein elektrischer Defekt auf. Wir wissen noch nicht, was es ist. Das Problem zeigte sich schon auf der Telemetrie, deswegen konnten wir noch rechtzeitig die Box ansteuern. Wir sind sehr enttäuscht."