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  • 28.09.2015 18:23

  • von Roman Wittemeier

Le-Mans-Sieger Earl Bamber: Ein breites Grinsen am Morgen

Le-Mans-Sieger Earl Bamber über seine Trophäe im Wohnzimmer, die Rückkehr in den Porsche 911 RSR und das Verhältnis zu Nico Hülkenberg und Nick Tandy

(Motorsport-Total.com) - In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) eilt Porsche derzeit von Sieg zu Sieg. Die Mannschaft aus Weissach hat den 919 Hybrid nach dem Triumph in Le Mans mit einem neuen Aeropaket versehen, um die restlichen Rennen der Saison auf den kurvigeren Strecken erfolgreich bestreiten zu können. Porsche dominiert derzeit die LMP1-Szene. Was den Fans jedoch ein wenig fehlt: Die Le-Mans-Champions Earl Bamber, Nico Hülkenberg und Nick Tandy sind in der WEC nicht am Start.

Titel-Bild zur News: Earl Bamber

Bekommt das Grinsen kaum noch aus dem Gesicht: Le-Mans-Champion Earl Bamber Zoom

"Jeden Morgen sehe ich den Le-Mans-Pokal, wenn ich zu Hause bin und ins Wohnzimmer gehe. Da bekomme ich immer ein breites Grinsen ins Gesicht", berichtet Earl Bamber im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Der Neuseeländer erinnert sich immer wieder an die Freudentage im Juni in Le Mans. "Es war nicht irgendein weiterer Sieg, sondern es war ein regelrechter Triumph - für Porsche, für die Fans und für uns Fahrer allemal."

"Das Leben als Le-Mans-Sieger ist sehr, sehr schön. Ich genieße es. Genauso sehr freue ich mich aber auch über meine aktuellen Einsätze im GT-Porsche", berichtet Bamber. In der United-SportsCar-Championship (USCC) hat der Le-Mans-Champion großen Anteil am erfolgreichen Auftreten des Werksteams im heftigen Wettbewerb der Hersteller in der GTLM-Klasse. "Wir sind in den USA schließlich nicht so schlecht unterwegs - großartig sogar!"

GT statt LMP1: Kein Problem für Bamber

"Als ich in Austin die LMP1-Porsches gesehen habe, hat mir nicht das Herz geblutet - wirklich nicht", sagt er. "Ich bin jahrelang durch die GT-Schule gegangen. Ich habe in der Szene immer noch extrem viel Spaß. Ich muss allerdings zugeben, dass es für einen Rennfahrer immer toll ist, wenn man ein noch schnelleres Auto bewegen darf. Dennoch: Der Wettbewerb in der GTLM-Klasse ist keineswegs gemütlicher. Es geht hart zur Sache. Das macht richtig viel Spaß."

"Ich hoffe, dass ich 2016 wieder im LMP1 sitzen darf, um den Titel in Le Mans zu verteidigen. Ich weiß aber nicht, ob ich in diesem Jahr noch einmal testen werde", so Bamber. "Natürlich verbindet Nico, Nick und mich etwas ganz Besonderes. Man muss sich das vorstellen: Wir kommen quasi aus verschiedenen Welten zusammen, bringen die jeweils eigenen Stärken ein und gewinnen das Ding. So etwas verbindet ungemein. Wir stehen in regelmäßigem Kontakt. Jeder verfolgt die Rennen des anderen."


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"Ich rufe Nico an, wenn er in der Formel 1 ein tolles Ergebnis hatte. Ich rufe ihn auch an, wenn es schlecht lief - einfach, um zu erfahren, warum es nicht so gut funktioniert hat. Der Kontakt ist immer da", berichtet der 25-Jährige Porsche-Pilot. "Es wäre schon schön, wenn wir 2016 in gleicher Konstellation wieder fahren könnten." Das Werksteam aus Weissach hat jederzeit Zugriff auf die Piloten Bamber und Tandy, im Falle von Nico Hülkenberg ist mal allerdings auf eine weitere Freigabe durch Force India angewiesen.