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  • 13.09.2015 14:48

Deutsche BA-Equipe plant LMP3-Programm mit Ligier

Das deutsche Team BA möchte ab 2016 in der neugeschaffenen LMP3-Kategorie antreten: Den Boliden will man auf der Essen-Motorsportshow präsentieren

(Motorsport-Total.com) - Das neue deutsche Rennteam BA-Equipe (Baleares Automotive) plant für 2016 ein Prototypenprogramm in der LMP3-Kategorie. Teamchef Artur Deutgen, in der Vergangenheit ein regelmäßiger Teilnehmer in der VLN Langstreckenmeisterschaft, plant mit einem Ligier JS P3 sowohl in der Europäischen Le Mans Serie als auch bei einigen weiteren ausgewählten Langstreckenrennen anzutreten. Damit wäre die Mannschaft, das erste deutsche Team das in der 2015 neu vom ACO geschaffenen Prototypen-Kategorie ein Engagement in der europäischen Sportwagenspitzenserie anstrebt.

Titel-Bild zur News: Onroak

Der deutsche BA-Equipe wird auch aus dem Hause Ligier stammen Zoom

"Nach all den erfolgreichen Jahren in der VLN Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring wollte ich nun einen Schritt in den internationalen Motorsport machen. Die neue kosteneffiziente LMP3-Klasse des ACO bietet die Chance auf europäischer Ebene, bezahlbaren aber hochklassigen Motorsport zu betreiben. Das Rennformat ist mit Vier-Stunden-Rennen ähnlich dem der VLN. Ich sehe ein großes Potential für Kundensporteinsätze mit diesen Autos für die deutschsprachige Rennszene."

Einsatzgerät der Wahl wird ein Ligier JS P3 sein. "Bei einem Test in Magny-Cours bin ich vom Design und der Performance des Ligier überzeugt worden. Wir haben bei Firmenchef Jacques Nicolet eines der für 2016 im Bau befindlichen Fahrzeuge geordert. Dieses wird im Februar für erste Tests durch unsere Piloten und Techniker zur Verfügung stehen, die aber allesamt erst mal noch in Frankreich erfolgen werden. Kurz vor dem Beginn der Saison werden unsere Mechaniker mit dem Fahrzeug in unsere Werkstatt in Deutschland umziehen.

Das in Planung befindliche Haupt-Rennprogramm 2016 der BA-Equipe umfasst sechs Läufe zur Europäischen Le Mans Serie 2016. Die Rennen werden unter anderem auf Kursen wie Silverstone, Imola, Spa-Francorchamps oder Estoril ausgetragen. Als Belohnung für ein erfolgreiches Abschneiden winkt dem LMP3-Meisterteam der Serie eine Einladung zum 24h Rennen von Le Mans 2017 in der höheren LMP2-Klasse. Ergänzend will Deutgens Team auch zwei Läufe zur französischen Langstreckenserie der VdeV GT Endurance (nach dem Franzosen Eric Van de Vyver; Anm. d. Red.) bestreiten, in der die LMP3 als eigene Klasse zugelassen sind und die zum Teil auf den selben Kursen wie die Läufe der ELMS stattfinden.

Derzeit ist Deutgen in der aktiven Aquirierungs- beziehungsweise Verhandlungsphase mit interessierten Piloten: "Die Läufe der Europäischen Langstreckenmeisterschaft ELMS erlauben den Einsatz von zwei bis drei Piloten während der Rennen, wobei die Wagen eine der GT3 vergleichbare Performance besitzen. Die Saisonkosten sind vom ACO auf 450.000 Euro pro Saison gedeckelt worden, die von den Piloten und Sponsoren einfach aufgebracht werden können. Zudem gibt es die Möglichkeit für weitere interessierte Piloten, Schnuppereinsätze bei den über die Europäische ELMS hinaus geplanten Langstreckeneinsätzen in der VdeV zu absolvieren."


ELMS in Le Castellet

Deutgen will den Boliden erstmals im Rahmen der Essen-Motorshow einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. "Dann werden auch die deutschen Fans erstmals Gelegenheit haben sich aus nächster Nähe davon zu überzeugen, was für hochwertige und schöne Fahrzeuge die LMP3 sind."