• 28.08.2015 22:03

Toyota stellt sich auf schwieriges "Heimspiel" ein

Toyota belegt am ersten Trainingstag zu den 6 Stunden vom Nürburgring die Plätze fünf und sechs - Rückstand auf die Konkurrenz ist groß

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Nürburgring geht an diesem Wochenende der vierte Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) über die Bühne. Mit dem letzten europäischen Lauf nimmt die WEC nun die zweite Saisonhälfte in Angriff. Nach einer zweimonatigen Pause seit den 24 Stunden von Le Mans hatte das Toyota-Team diesmal eine Anreise von lediglich 90 Kilometern vom Firmensitz in Köln aus.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz, Stephane Sarrazin, Mike Conway

Wurz/Sarrazin/Conway führten das Toyota-interne Duell am Freitag an Zoom

Wie schon bei den vorangegangenen Rennen, werden die beiden Toyota TS040 Hybrid auch am Nürburgring mit einem Leistungsdefizit gegenüber ihren LMP1-Konkurrenten zu kämpfen haben, was sich bereits in den beiden Trainingssitzungen abzeichnete. Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima landeten im TS040 Hybrid mit der Startnummer 1 in beiden Sitzungen auf dem sechsten Rang. Alexander Wurz, Stephane Sarrazin und Mike Conway wurden beide Male Fünfte.

Nachdem Toyota im Vormonat am Nürburgring bereits an einer zweitägigen Testfahrt teilgenommen hatte, bei der sich Wurz, Davidson und Buemi auf einem Auto abgewechselt hatten, ergab sich heute für die weiteren drei Fahrer erstmals die Gelegenheit den TS040 Hybrid auf dieser Strecke zu bewegen.
Abgesehen davon, dass sich Sarrazin, Conway und Nakajima wieder am Nürburgring akklimatisieren konnten, bot sich dem Team die Chance, die seit den Testfahrten erarbeiteten Abstimmungsänderungen zu analysieren und im Hinblick auf das Rennen am Sonntag eine Feinabstimmung für die beiden Autos zu finden.

Die Toyota-Stimmen zum Freien Training:

Alexander Wurz (Startnummer 2): "Dank an die Eifelgötter, dass sie uns wenigstens am Nachmittag eine trockene Trainingssitzung gegönnt haben, denn schon bei den Testfahrten war ich nur auf nasser Strecke unterwegs - und bei meinem Stint am Morgen regnete es prompt erneut. Diese Strecke ist mit so einem Auto im Trockenen wirklich cool zu fahren, man hat da echt viel Spaß hinterm Lenkrad. Allerdings ist es schwierig, die richtige Balance zu finden, da es eine Reihe sehr langer Kurven gibt, aber auch einen Mix von sehr schnellen und eher langsamer Kurven. Die Suche nach dem besten Kompromiss hat uns auf Trab gehalten. Ich bin soweit ganz happy, denn das Auto ließ sich recht neutral fahren und so hatte ich eine Menge Spaß damit."

Stephane Sarrazin (Startnummer 2): "Diese Strecke macht mir wirklich viel Spaß, zumal ich bei meinem letzten Start in einem LMP1 hier das Rennen gewann. Für uns war das heute ein ganz normaler Trainingstag und der verlief ganz okay. Wir spulten ein paar Longruns ab, um uns für das Rennen vorzubereiten und das Auto abzustimmen. Insgesamt habe ich zwar ein gutes Gefühl, aber wir sind halt nicht schnell genug, um ganz vorn mitzufahren. Wir haben im Hinblick auf das Rennen gute Arbeit geleistet und werden morgen versuchen, das Auto noch ein wenig weiter zu verbessern. Wir werden auf jeden Fall kämpfen und versuchen, das bestmögliche Resultat zu erringen."

Mike Conway (Startnummer 2): "Es ist schön, wieder am Nürburgring zu sein. Ich bin hier ein paar Jahre schon keine Rennen mehr gefahren. Das Training verlief verhältnismäßig gut, insbesondere was die Balance des Autos betrifft. Damit sind wir schon recht zufrieden. Wir müssen noch ein paar Sachen verbessern. Das wird dann die Aufgabe für das dritte Freie Training sein, dann sind wir bereit für das Qualifying. Wir liegen zwar ein bisschen hinter der Konkurrenz zurück, aber wir versuchen schon alles aus dem Auto herauszuholen. Wir werden noch bis in die Nacht mit dem erarbeiteten Datenmaterial arbeiten und wollen schauen, was wir da noch herausholen können."

Anthony Davidson (Startnummer 1): "Heute habe ich alle möglichen Wetterbedingungen erlebt, was uns aber erlaubte, alle vier Michelin-Reifentypen auszuprobieren, nämlich bei nasser und feuchter Piste sowie die beiden Versionen der Slickreifen. Also habe ich mir einen guten Überblick verschaffen können und Kazuki hat zudem einen schönen Longrun absolviert. Also wissen wir jetzt auch, wie die Reifen sich während eines Stints verhalten. Wir haben gut Daten sammeln können und mir gefiel, wie sich das Auto verhielt. Was unseren Speed angeht, ist es keine Überraschung, dass wir nicht ganz vorn mit dabei sind - außer es ist so richtig nass."


Fotos: WEC am Nürburgring, Freitag


Sebastien Buemi (Startnummer 1): "Wir haben hier vor ein paar Wochen getestet und dabei eine Menge Daten sammeln können, was uns bei der Abstimmung hilfreich sein wird. Darauf konnten wir bei unserer Vorbereitung auf das Rennen aufbauen. Wir wissen, dass uns hier leistungsmäßig ein eher schwieriges Wochenende bevorsteht, doch wir werden alles geben und das Beste daraus machen, so wie immer. Um den Sieg zu fahren, das wird wohl sehr schwierig werden, doch aufs Podest zu fahren, das ist schon unser Ziel - zumal das ja eines unserer beiden Heimrennen ist."

Kazuki Nakajima (Startnummer 1): "Ich hatte nicht an den Testfahrten teilgenommen, also war mein Ziel, mich erst einmal wieder mit der Strecke vertraut zu machen, da ich seit Jahren nicht mehr hier war. Ein LMP1-Auto hier zu fahren ist ohnehin etwas völlig anderes im Vergleich zu den Formelwagen, die ich hier früher mal fuhr. Ich konnte mich gut an die Abfolge der Kurven erinnern und das half auch dabei, mich schnell wieder heimisch zu fühlen. Unser Ziel war es heute, die Fahrzeugabstimmung und die Balance zu verbessern. Auch war es interessant, die Reifen nach einem Longrun anzuschauen. Das gab uns hilfreiche Informationen."