• 15.08.2015 08:07

  • von Roman Wittemeier

Mark Webber: "Davon war Nico Hülkenberg überrascht..."

Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber über die Offenheit innerhalb eines LMP1-Werksteams: "Jeder hilft jedem" - Ganz neue Welt tat sich für Nico Hülkenberg auf

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber hat die Umstellung von der Formel 1 auf die Langstreckenszene vollzogen. Der Australier fühlt sich im LMP1-Werksteam von Porsche sehr wohl. Beim Doppelerfolg der Marke bei den 24 Stunden von Le Mans 2015 stand Webber erstmals auf dem Podest an der Sarthe. Gemeinsam mit Timo Bernhard und Brendon Hartley erreichte der "Aussie Grit" Rang zwei im traditionsreichen Langstreckenklassiker in Frankreich.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber hat sich schnell an die Langstrecke gewöhnt Zoom

"In den ersten sechs bis acht Monaten lernt man, wie man sich im Umfeld mit Fahrzeug und Fahrern integrieren muss", beschreibt Webber auf 'motorsport.com' die Umstellung vom Formel-1-Sprint auf die WEC-Teamarbeit. "Ein Auto soll gar nicht merken, wer da gerade am Steuer sitzt. Wir wollen alle auf dem gleichen Level und mit dem gleichen Gefühl fahren, dabei die gleiche Balance im Fahrzeug haben."

Auf dem Weg zu diesem Kompromiss, der drei Piloten gleichermaßen liegen muss, wird jederzeit mit offenen Karten gespielt. "Wir führen einen ganz offenen Dialog, jeder hilft jedem", so der Ex-Red-Bull-Pilot. "Das war eine Überraschung für Nico Hülkenberg als er herkam, wie offen wir sind und wie wir alle bestmöglich haben helfen wollen. Ich habe das Glück, jemanden wie Timo Bernhard an meiner Seite zu haben. Er war unglaublich hilfreich bei meiner Umstellung."

Während in der Formel 1 der Teamkollege immer jener Gegner ist, den es zu schlagen gilt - immerhin ist er der einzige Fahrer auf vergleichbarem Material -, sieht die Situation auf der Langstrecke ganz anders aus. "Es gibt kaum Wettbewerb innerhalb einer Fahrzeugbesetzung. Es ist, als würden wir gemeinsam ein Boot nach vorn rudern. Wir alle wollen gemeinsam etwas Gutes schaffen. Wenn also mal Brendon besonders schnell ist, dann ist keiner glücklicher als ich. Es wird uns nämlich allen helfen - umgekehrt genauso."

Die Eigenheiten der Porsche-LMP1-Piloten

Im zweiten Jahr nach dem Comeback von Porsche in der höchsten Klasse der Le-Mans-Szene sei auch der Austausch mit den Fahrern des Schwesterautos "ganz offen", sagt Webber. "Es ist befriedigend, wenn man weiß, dass man selbst einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte, damit das Team auf diese Weise zusammenfindet." Auf dem Weg dorthin lernt man nicht nur Team und Fahrzeug, sondern auch die Kollegen besonders gut kennen.

Auf 'redbull.com' charakterisiert Webber seine Porsche-Verbündeten. Er selbst sei in den Meetings der lauteste Teilnehmer, gibt er zu. "Das muss ich auf meine Kappe nehmen, ich kann manchmal laut werden", so der Australier. Romain Dumas sei der Spaßvogel im Team. "Keine Frage. Der hat immer einen auf Lager", schmunzelt Webber über den erfahrenen Franzosen. Lachend berichtet er über Brendon Hartley: "Der braucht im Bad länger als seine Freundin. Er braucht 30 Minuten, geht wohl durch zahlreiche Beautyprodukte!"

Timo Bernhard, Webbers Kollege im WEC-Porsche mit der Startnummer 17, sei derjenige im Kader, der sich am besten Kleide und die beste Musik höre. "Wir mögen beide 1980er-Klassiker, hören oft so etwas im Auto. Timo hat außerdem ein paar coole Sachen. Was man von Nico Hülkenberg nicht gerade behaupten kann. Manche seiner Shirts mit Blumen oder Mustern auf dem Rücken sind etwas dubios - um es mal vorsichtig auszudrücken. Er will einen auf cool machen. Ich bleibe lieber bei Jeans, T-Shirts und Turnschuhen."

Bernhard sei außerdem der eifrigste beim Training, meint Webber. Kollege Marc Lieb nennt der Australier den "Intelligentesten" im Kader. "Der Kerl ist Ingenieur und weiß alles. Es ist verblüffend, wie tief er in die Details gehen kann. Das muss man auch über Neel Jani sagen, den ich für sein Sprachtalent bewundere. Er wechselt ganz schnell zwischen Französisch, Deutsch und Englisch. Davor habe ich großen Respekt. Ich kann ein wenig Deutsch, aber nur gerade genug, um in Meetings ein paar Sachen zu begreifen."

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