USCC: Blutet die Prototypen-Klasse 2016 aus?

Droht der Prototypen-Klasse im letzten Jahr der DP der Exodus? Teamchef Shank ist "sehr besorgt", IMSA-Boss Atherton setzt auf Klasse vor Masse

(Motorsport-Total.com) - Nach der Vereinigung von Grand-Am und American-Le-Mans-Series (ALMS) zur United-SportCar-Championship (USCC) war im Januar 2014 beim ersten Rennen der neuen Serie in Daytona noch ein stattliches Feld von 18 Prototypen angetreten. Eineinhalb Jahre später ist nach dem Rückzug einiger Teams der Aderlass unübersehbar. Am vergangenen Wochenende waren beim Rennen in Mosport nur noch acht Prototypen am Start.

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Schrumpft das Prototypen-Starterfeld der USCC 2016 noch weiter? Zoom

Und im nächsten Jahr könnte diese Zahl nach Einschätzung einiger Protagonisten noch weiter sinken, denn es ist das letzte Jahr, in dem die Daytona-Prototypen (DP) in der USCC fahren dürfen, bevor ab 2017 in der Prototypen-Klasse nur noch LMP2-Fahrzeuge zugelassen werden. "Darüber bin ich sehr besorgt. Das ist eine 'lame duck' und wir können nichts dagegen tun", sagt Teamchef Michael Shank, der aktuell als einziger ein LMP2-Auto in der USCC einsetzt, im Gespräch mit 'Sportscar365.com'.

Nachdem in diesem Jahr mit ESM schon ein langjähriger Teilnehmer aus dem Prototypenlager der USCC den Rücken gekehrt hat, steht ein weitere Abgang im nächsten Jahr schon fest. Denn Ganassi wird dann von der Prototypen- in die GTLM-Klasse wechseln und dort den Werkseinsatz von Ford koordinieren, zudem hat Mazda das Ende seines LMP2-Diesels verkündet. Und neue Teams dürften kaum Interesse daran haben, für nur ein Jahr DP-Fahrzeuge einzusetzen.

Auf diese Entwicklung ist man auch bei der Sportbehörde IMSA eingestellt. "Wir müssen das als Übergangsjahr sehen und haben unsere Erwartungen dementsprechend angepasst", sagt IMSA-Präsident Scott Atherton. Allerdings weckte er die Hoffnung, dass einige US-amerikanische LMP2-Teams im nächsten Jahr nicht nur bei den 24 Stunden von Daytona in der USCC antreten werden. "ESM möchte mehr Rennen fahren und Tracy Krohn auch. Einige Prototypen-Teams planen im nächsten Jahr den Einsatz eines weiteren Autos", deutet Atherton an.

Allerdings seien geringe Starterzahlen nicht gleichbedeutend mit langweiligen Rennen. "Mit kleinen Feldern haben wir oft bessere Rennen gesehen als mit größeren. Die Qualität des Rennens ist entscheidend, nicht die Quantität", sagt Atherton. "Das Niveau der Teams, vor allem bei den Prototypen und der GTLM ist sehr hoch."


USCC in Mosport

Diese Einschätzung bestätigt auch Teamchef Wayne Taylor. "Es ist erstaunlich, wir gut der Wettbewerb trotz der niedrigen Starterzahlen ist", sagt er. Den besten Beweis dafür lieferte am vergangenen Wochenende das Rennen in Mosport, wo sich Taylors Mannschaft in der Schlussphase des Rennens mit Action Express einen packend Kampf um den Sieg lieferte.

Dennoch wäre auch Taylor ein größeres Prototypenfeld lieber. "Zehn Autos wären gut, sieben oder acht okay. Und in Daytona und Sebring werden zusätzliche Autos starten." Trotz seiner Sorge um die kommende Saison sieht Kollege Shank, der den Umstieg vom DP auf den LMP2 in seinem Team schon vollzogen hat, den Abschied von der Doppelstruktur in der Klasse als unvermeidlich an. "Der Umbruch musste irgendwann kommen, nun wird er im nächsten Jahr geschehen, worunter wir eventuell etwas leiden könnten", sagt er.

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