Aston Martin: LMP1 derzeit kein großes Thema

Aston-Martin-Boss David Richards sieht nur geringe Chancen für eine baldige Rückkehr seiner Marke in die LMP1-Klasse: Stachel von 2011 sitzt noch zu tief

(Motorsport-Total.com) - Seit die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) einen konstanten Aufstieg hinlegt, mehren sich die Gerüchte um weitere potenzielle Neueinsteiger in der Szene. Vor dem Hintergrund eines neuen GTE-Regelwerks 2016 wird mindestens ein weiterer Hersteller (Ford) die Szene betreten. Im Folgejahr wird es für die LMP1-Klasse ein verändertes Reglement geben. Dies wäre ein dankbarer Einstiegspunkt für Neuling wie BMW, Mazda oder auch Aston Martin.

Titel-Bild zur News: Stefan Mücke, Darren Turner, Christian Klien

Der Aston Martin AMR-One war 2011 nach wenigen Minuten aus dem Rennen Zoom

"Das kann sich Aston Martin nicht leisten", will David Richards von einem solchen Szenario nichts wissen. Allerdings hatte der Aston-Martin-Boss bis vor wenigen Tagen auch ein Engagement in der Formel 1 völlig ausgeschlossen. Nun ist die Lage schon eine andere. "Wir haben einen tollen Namen, bauen großartige Sportwagen, sind aber im Vergleich eine kleine Firma. Gegen Porsche und Audi, die mit ihren Budgets in Formel-1-Regionen liegen, muss man erst einmal ankommen", meint der Brite.

"Nicht einmal Toyota hat da mit den aktuellen Mitteln dagegenhalten können", erklärt Richards. "Man braucht für ein solches Projekt ein gut gefülltes Konto. In solchen Sphären schweben wir nicht, Mit unseren Mitteln können wir aber einen sehr professionellen Auftritt in der GT-Szene hinlegen." Was der charismatische Frontmann von Aston Martin verschweigt: 2011 waren die Hürden kaum niedriger, aber dennoch versuchte sich das Unternehmen mit dem AMR-One in Le Mans.

Das Projekt wurde allerdings ganz schnell wegen Erfolglosigkeit wieder eingestampft. Die zwei Werksautos schafften damals in den 24 Stunden von Le Mans gemeinsam nur sechs Runden - ein Debakel, das bis heute nachwirkt. "Ich würde sehr gern noch einmal einen LMP1 von Aston Martin in Le Mans sehen", meint Richards. "Das wird aber erst passieren, wenn die Rahmenbedingungen zu hundert Prozent stimmen."