• 13.04.2015 12:32

  • von Roman Wittemeier

Webber: "Es hätte wunderbar werden können"

Porsche-Pilot Mark Webber über den bitteren Ausfall seines führenden 919: "Hybrid ist sensationell, aber müssen an anderen Baustellen arbeiten"

(Motorsport-Total.com) - Audi hat beim WEC-Auftakt in Silverstone den Sieg errungen. Die Ingolstädter hatten im ersten Wettbewerb des Jahres das schnellste Auto - zumindest ab der 90. Spielminute. Zuvor hatte Mark Webber der Szene mit seinem Porsche den Stempel aufgedrückt. Der Australier, der schon im Qualifying am Samstag überzeugt hatte, konnte sich von der Pole-Position an der Spitze behaupten und die Konkurrenz deutlich distanzieren.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber war in der Frühphase des Silverstone-Rennens der schnellste Mann Zoom

"Unser Auto war extrem schnell, alle Fahrer auf dem Porsche Nummer 17 waren in Topform. Auch die Reifen haben besser gehalten als erwartet, was eine nette Überraschung war. Es hätte ein wunderbares Wochenende werden können", so Webber nach seinem Ausfall in Silverstone. Bis zum Getriebeschaden hatte der Ex-Formel-1-Pilot auch seinen Markenkollegen Romain Dumas im Schwesterauto recht alt aussehen lassen.

"Es war einfach mein Tag. Es hat für mich alles gepasst", schmunzelt Webber, der sich im neuen Porsche zu Hause fühlt. "Das Zusammenspiel von Fahrzeug und Fahrer ist ein sehr sensibles Konstrukt. Es gehört nicht viel dazu, dass du dich plötzlich nicht zu hundert Prozent wohlfühlst. Die Autos sind in ihrer Handhabung derart knifflig, dass du schnell mal etwas verlierst, wenn du nicht rundherum zufrieden bist. Dann kannst du nicht so richtig ans Limit gehen."

Getriebe als Achillesferse des Porsche?

"Unser Hybridsystem ist sensationell", frohlockt Webber angesichts der Power des Porsche, der auf der Hangar-Straight in Silverstone rund 20 km/h schneller war als jedes andere Auto. "Was in diesem Bereich abgeht, fasziniert mich total. Beim Duell unseres Schwesterautos gegen den Audi konnte man die Vorzüge klar sehen. Es ist einfach der Hammer. Wir sind in diesem Bereich mutig nach vorn geprescht und werden belohnt. Nun müssen wir an anderen Baustellen arbeiten."

Eine der Baustellen: das Getriebe. Die Gangwechseleinheit versagte in Silverstone am führenden Webber-919 den Dienst, war auch schon einmal bei Testfahrten anfällig gewesen. "Der Ausfall war wirklich brutal - nicht nur für mich und meine Fahrerkollegen, sondern vor allem für das Team, das dermaßen hart gearbeitet hat. Aber so ist der Motorsport", sagt der Australier. "Wenn du in einem 6-Stunden-Rennen ein Problem am Antrieb hast, dann ist es eben vorbei. Keine Zielankunft, keine Punkte - das ist heftig."


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Den Sieg konnte somit Audi mit den amtierenden Le-Mans-Champions Andre Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer einfahren. Nicht unverdient, wie Webber findet: "Audi war am gesamten Wochenende bärenstark, das muss man zugeben und anerkennen. Wir waren sehr schnell und Toyota war im Rennen auch plötzlich da. Die haben wohl in den Sessions zuvor altes Material bezüglich der Energiespeicherung genutzt. Es ist insgesamt ein toller Wettbewerb. Ich freue mich schon auf das nächste Rennen in Spa."