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  • 13.04.2015 13:18

  • von Roman Wittemeier

Fässler vs. Jani: Zwei Schweizer rocken Silverstone

Ein Duell ganz nach dem Geschmack der Motorsportfans: Neel Jani (Porsche) und Marcel Fässler (Audi) reißen die Zuschauer in Silverstone von den Sitzen

(Motorsport-Total.com) - Weltmeister Toyota war beim Auftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) zwar schnell unterwegs, aber dennoch nicht der Hauptdarsteller. Die große Show lieferten Rennsieger Audi und Polesetter Porsche ab. Vor allem das Duell zwischen Neel Jani im 919 Hybrid gegen Marcel Fässler im R18 e-tron quattro wird Augenzeugen noch lange im Gedächtnis bleiben. Die beiden Eidgenossen lieferten sich einen rundenlangen Kampf um die Führung - ständige Positionswechsel inklusive.

Titel-Bild zur News: Fässler Jani

In den Kurven der Audi, auf den Geraden der Porsche: Viel Freude in Silverstone Zoom

"Das war schon cool anzuschauen. Wir hatten unheimlich viel Freude an diesem Zweikampf. So muss es sein", freut sich Rennsieger Andre Lotterer. "Ich glaube, spannenderen Motorsport kann man kaum bieten", meint Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich, dessen LMP1-Leiter Chris Reinke ergänzt: "Der Saisonstart war ein Spektakel von der ersten bis zur letzten Minute - einfach gigantisch!" Bei zahlreichen Manövern im Stile von Häkkinen vs. Schumacher mit Überrundeten in der Mitte sprangen die Fans von ihren Sitzen.

"Das hat unheimlich viel Spaß gemacht. Das war genau die Art Motorsport, die wir Fahrer uns vorstellen", strahlt Neel Jani, der sich zwar lange gegen seinen Landsmann wehren konnte, aber am Ende doch den Kürzeren zog. "Richtig schnelle Autos, viel Grip und gute, faire Duelle bei 270 oder 280 km/h - und dann auch noch ein paar GT- und LMP2-Autos dazwischen", frohlockt der Porsche-Pilot. "Es war ein sehr fairer Fight, der für uns beide toll war", meint auch Fässler.

"So oft wie Neel und ich uns gegenseitig überholt haben, hat man das bei einem Sportwagen-Rennen bisher sicher selten gesehen", meint der Silverstone-Sieger, der seinen R18 im Schlussstint als Erster über die Linie brachte. "Teilweise war nicht mehr viel Platz zwischen unseren Autos, aber wir haben uns nie berührt und uns gegenseitig Raum gelassen. Das erlebt man heute leider nicht mehr so oft." Ein Kollege aus dem Toyota-Lager meint: "In einer Runde mehr Action als am gesamten frühen Morgen in der Formel 1!"

Zwei Profis am Werk: In der LMP1-Klasse geht das

"Natürlich hat man dabei auch gesehen, wo der Porsche seine Stärke hat. Ich musste mich auf den Geraden mit Händen und Füßen wehren und hatte im Verkehr auch nie Glück, dass ein GT-Auto als Puffer zwischen mich und ihn kam. So kam er auf der Geraden immer wieder relativ leicht vorbei", beschreibt Fässler die Bedingungen im Kampf mit zwei unterschiedlichen, aber gleichermaßen scharfen LMP1-Waffen. "Das Duell ist eigentlich entstanden, weil sie hinter uns waren", sagt Jani.

"Wäre Marcel mit seinem Audi von Anfang an vor mir gewesen, wäre es in dieser Form nicht dazu gekommen. Wenn wir beide das gleiche Auto gehabt hätten, dann wäre das Duell bestimmt auch anders verlaufen", so der Porsche-Fahrer. "Er nimmt mich auf der Bremse und in den Kurven und ich komme auf den Geraden wieder vorbei. Mit zwei gleichen Autos wäre es eher ums Ausbremsen gegangen. Wir haben uns nach dem Stint - also noch während des Rennens - schon SMS geschrieben."

"Marcel und ich kennen uns gut", meint Jani, der in den engen Zweikämpfen vollstes Vertrauen in seinen Konkurrenten hatte. "Wir fahren öfter zusammen Kart. Dann ist auch meistens Moto2-Pilot Dominique Aegerter dabei. Auch da haben wir immer viel Spaß. Es gibt Leute, mit denen kannst du solche Fights machen. Vor allem in der LMP1 wissen alle, was sie tun - da kannst du Spaß haben ohne große Gefahr. Das ist nicht überall so."


6 Stunden von Silverstone: Porsche vs. Audi

in der zweiten Stunde der 6 Stunden von Silverstone entfachte ein Kampf um die Spitze zwischen Porsche-Pilot Neel Jani und Audi-Fahrer Marcel Fässler

"Das ist der Grund, warum ich nicht IndyCar fahren möchte", meint Jani mit einem Stirnrunzeln. Für den Schweizer war nach seinem Aus im Red-Bull-Förderprogramm und dem Gewinn der ehemaligen A1GP-Serie ein Wechsel in die USA möglich gewesen. "Dort sind sicherlich viele Piloten, die ihr Geschäft verstehen und keinen Blödsinn machen, aber bei einigen anderen wäre ich mir nicht so sicher, was passiert, wenn man mit 300 km/h Seite an Seite im Oval nebeneinander fährt..."

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