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Wegen Sanktionen: Verzögerungen beim neuen LMP2 von SMP

Aufgrund der Wirtschaftssanktionen gegen Russland wird das neue LMP2-Auto von SMP frühestens Anfang März erstmals auf die Strecke gehen

(Motorsport-Total.com) - Verzögerungen beim LMP2-Programm von SMP. Da sich der Aufbau des neuen BR01-Nissan verzögert, wird das russische Team frühestens Anfang März einen ersten Test mit dem neuen LMP2-Coupé fahren. "Es geht voran und wir werden in der nächsten Woche mit dem Monocoque den Crashtest durchführen, hinken aber dem Zeitplan ein wenig hinterher", muss Team-Geschäftsführer Benjamin Durand gegenüber 'Autosport' eingestehen.

Titel-Bild zur News: SMP, Kirill Ladygin, Viktor Shaitar, Anton Ladygin

Der Aufbau des neuen LMP2-Autos von SMP verzögert sich (Archivbild) Zoom

Ein Grund für die Verzögerung seien die Wirtschaftssanktionen, die viele Länder aufgrund der Ukraine-Krise gegen Russland verhängt haben. "Wegen der internationalen Situation gab es Probleme mit einigen Zulieferfirmen", so Durand. "Die Verzögerungen haben nun zugenommen, weil nun die Zeit gekommen ist, in der sich viele dieser Zulieferfirmen auf ihr Formel-1-Geschäft konzentrieren."

Laut Durand soll der Shakedown des neuen, unter der Federführung des früheren Peugeot-Designer Paolo Cantone entwickelte LMP2-Coupé, Anfang März stattfindet. SMP hatte im vergangenen Jahr mit einem offenen Oreca-Nissan den LMP2-Titel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gewonnen und will in diesem Jahr zwei der neuen BR01 einsetzen. Diese allerdings nicht mehr in der WEC, sondern in der European-Le-Mans-Series (ELMS), wie am Donnerstag bei der Vorstellung der Starterfelder durch den ACO bekannt wurde.

Für den Schritt zurück habe es laut Durand mehrere Gründe gegeben. "Geld spielt eine Rolle, ist aber nicht der Hauptgrund. In der ELMS ein neues Auto zu entwickeln ist aus logistischer Sicht einfacher, zudem sind die Rennen nur vier Stunden lang", sagt er. Außerdem wird SMP mit beiden Autos bei den 24 Stunden von Le Mans starten. In der WEC setzt das russische Team einen Ferrari 458 Italia in der GTE-Am-Klasse ein.

Als Fahrer für das neuen BR01-Nissan hatte SMP den früheren IndyCar-Fahrer Michail Aljoschin verpflichtet, der laut Durand auch die Entwicklung des neuen LMP2 vorantrieben soll. Für das zweite Auto wurde bei der ACO-Präsentation am Donnerstag der Italiener Maurizio Mediani. Doch auch die Ladygin-Brüder Anton und Kiril sowie der frühere Peugeot Werksfahrer Nicolas Minassian sollen 2015 erneut für SMP fahren.


WEC-Promo-Trailer 2015

"Die Verhandlungen mit Nic sind weit vorgeschritten, er sollte in diesem Jahr bei uns bleiben", sagt Durand. Offen ist noch, ob die Einsätze des Teams weiterhin von der erfahrenen italienischen AF-Corse-Mannschaft durchgeführt werden. "Wir führen die Entwicklung selbst durch, wissen noch nicht, ob wir beim ersten Rennen ein vollständig entwickeltes Auto haben werden. Daher wäre es sinnvoll, wenn wir es selbst einsetzen", meint Durand.