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  • 16.02.2015 13:36

  • von Ryk Fechner

Nissan kritisiert: "Deutsche" Philosophie verprellt Publikum

Motorsportdirektor Darren Cox sieht die Formel 1 auf dem absteigenden Ast - Er wünscht sich bessere TV-Präsenz für die WEC und unterbreitet Vorschläge

(Motorsport-Total.com) - Was macht die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) aus? Vielleicht die Mammutdistanzen, die im Vergleich zur Formel 1 zurückgelegt werden, vielleicht der rege Verkehr, durch den sich Le-Mans-Prototypen beim Überrunden kämpfen müssen, vielleicht die Entwicklungsarbeit, die für Serienfahrzeuge relevanter ist als die der Königsklasse? Nissan-Motorsportdirektor Darren Cox erklärt, weswegen es seiner Marke ein Anliegen ist, bei Motorsport-Fans das Interesse an der WEC weiter zu wecken.

Titel-Bild zur News: Nissan WEC

Nissan wünscht sich mehr Zuschauernähe in der WEC Zoom

Dabei ist für ihn klar, dass Nissan sein Profil bei den LMP1-Fahrzeugen schärfen muss: "Wenn du ein Bär sein willst, dann doch am liebsten ein Grizzly", sagt er gegenüber 'Racer.com'. "Ich denke, die Formel 1 ist zum Sterben verurteilt", befindet Cox. Die Aufstiegswege eines jungen Rennfahrers in eben diese Formel bezeichnet er als "durch und durch kaputt" mit Blick auf die Fahrerfrage bei Toro Rosso: "Max Verstappen untermauert diese Sichtweise mit seinem Sprung vom Kart in die Formel 1."

Ausschlaggebend ist für Cox, dass die Technologie in der WEC richtungsweisend ist: "Ich weiß nicht viel über NASCAR. Sie versuchen sich gerade offensichtlich aus einer schwierigen Situation herauszuziehen. Aber diese gibt es nicht für uns. Die Technologie ist dort einfach nicht vorhanden. Was soll daran innovativ sein?", fragt er mit Blick auf die weitgehend starren Regularien des US-amerikanischen Stock-Car-Formats, die kaum Entwicklung zulassen.

Bessere TV-Übertragungen als Schlüssel zum Erfolg?

Cox stellt für Nissan klar, dass es für die Marke letztlich nur eine Wahl gab: "Le Mans ist das berühmteste Rennen der Welt. Jedoch ist es ein zweischneidiges Schwert: Es ist eine Chance, die aber nicht funktioniert." Da Verträge mit TV-Sendeanstalten und die PR-Arbeit nicht gut genug seien, verspiele die WEC Chancen, für Automobilhersteller eine "großartige Plattform" zu bieten.

So gab Nissan dem Veranstalter des 24-Stunden-Rennens an der Sarthe, dem ACO, Input, die Show auch bei den übrigen Läufen zum Championat zu verbessern. Nach den Vorstellungen des japanischen Konzerns könnte es "20-minütige Qualifying-Rennen am Samstag geben, in denen Mark Weber und Jann Mardenborough Rad-an-Rad kämpfen." So könnte man auch im digitalen Fernsehen die Action vor dem eigentlichen Start übertragen. Was er meint: Nissan will die WEC öffentlichkeitswirksam in den Vollprogrammen sehen, nicht nur in den Spartenkanälen.

Außerdem wünscht sich der 40-Jährige mehr Offenheit der Marken bezüglich ihrer Arbeit an den Fahrzeugen: "Die Zuschauer wollen keine Statisten sein, sie wollen mit einbezogen werden. Wenn man wie die deutschen Hersteller an Le Mans herangeht, verlieren wir das Publikum." Die Philosophie von Nissan sei dagegen eine andere. "Beim Spielen ist mir aufgefallen, dass Kinder ihre eigenen Autos bauen und dazu gibt man ihnen Hilfestellung", sagt der zweifache Familienvater.


Testfahrten mit dem Nissan GT-R LM Nismo

Cox weiter: "Aber im wahren Leben gibt ihnen niemand die Informationen dazu. Niemand redet mit ihnen über Radstürze, über den Nachlauf von Rädern, über Spiel mit der Bodenfreiheit, Reifendrücke oder sonst etwas. Das müssen wir ändern, sonst verlieren wir die nächste Generation Motorsport-Fans", plädiert er für mehr Offenheit bei technischen Themen.

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