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  • 21.11.2014 17:24

  • von Roman Wittemeier

Nennliste Sao Paulo: 26 Autos gehen ins Finale

Comeback von Emerson Fittipaldi, Warten auf Strakka-Dome und einige Titelentscheidungen: Spannung vor dem großen WEC-Saisonfinale in Sao Paulo

(Motorsport-Total.com) - Mit dem 6-Stunden-Rennen von Sao Paulo geht die Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am 30. November zu Ende. Zum großen Finale auf der Formel-1-Strecke von Interlagos sind insgesamt 26 Fahrzeuge gemeldet. Der Oak-Morgan, der das vergangene Rennen in Bahrain bestritten hatte, ist nicht mehr mit von der Partie - ansonsten ist die Nennliste für das große Saisonfinale kaum verändert.

Titel-Bild zur News: Romain Dumas, Neel Jani, Marc Lieb

Kann Porsche das Tempo nicht nur im Qualifying, sondern auch im Rennen gehen? Zoom

Die größte Überraschung in der LMP1-Klasse ist zweifellos der erneute Ausfall von Kazuki Nakajima im Toyota mit der Startnummer 7. Beim Japaner gab es Probleme mit der rechtzeitigen Erteilung eines Visums für Brasilien, sodass erneut Mike Conway an der Seite von Alexander Wurz und Stephane Sarrazin agieren wird. Das Trio ist bestens eingespielt, wie der Rennsieg in Bahrain nachhaltig gezeigt hat. Die neuen Champions Sebastien Buemi und Anthony Davidson können in Sao Paulo ganz befreit fahren.

Die Augen der Fans werden sicherlich auf den Audi mit der Startnummer 1 gerichtet sein. Im Fahrzeug der Le-Mans- und WEC-Champions des Jahres 2013 wird Legende Tom Kristensen sein letztes Rennen bestreiten. Der 47-Jährige tritt nach dem Ende dieser Saison vom aktiven Rennsport zurück und macht Platz für die junge Garde von Audi. In den Vorjahren hatten bereits seine langjährigen Teamkollegen Dindo Capello und Allan McNish den Helm an den Nagel gehängt.

Die große Frage beim Finale: Kann Porsche seine starke Comeback-Saison doch noch mit einem Rennsieg krönen? Der Formel-1-Kurs südlich von Sao Paulo sollte den Stärken des 919 Hybrid entgegenkommen. Wie die vergangenen Rennen zeigten, hat die Mannschaft aus Weissach die Lücke zu Toyota immer weiter schließen können. Einzig an der Haltbarkeit der Pneus scheiterte man bisher. Für Toyota geht es im Duell gegen Audi allerdings noch um den Herstellertitel in der LMP1-H-Klasse.

Die Fans freuen sich auf "Emmo"

Bei den privaten LMP1-L-Teams gibt es in Reihen von Rebellion keinerlei Veränderungen in den Cockpits. Bei Lotus kehrt allerdings Lucas Auer wieder zurück. Der junge Österreicher, der sich am vergangenen Wochenende beim Formel-3-Grand-Prix in Macao stark in Szene hatte setzen können, teilt sich den Lotus CLM P1/01 mit Pierre Kaffer. Ein dritter Pilot ist vom Team bislang nicht benannt. Womöglich werden Kaffer/Auer allein fahren müssen.

In der LMP2-Klasse steht das Titelduell zwischen SMP und G-Drive im Fokus. Olivier Pla, Roman Russinow und Julien Canal haben sich in ihrem Ligier trotz eines schwierigen Rennens in Bahrain die Führung in der Klasse erkämpfen können. Doch das Polster von gerade einmal acht Zählern ist nicht allzu bequem. "Der Kurs in Interlagos sollte aber für unseren Ligier wie gemacht sein", meint Pla. "Es gibt kaum schnelle, dafür aber recht viele langsame Ecken. Das passt."

In der GTE-Pro-Kategorie haben sich Bruni/Vilander (Ferrari) den Fahrertitel beim vergangenen Lauf in Manama vorzeitig sichern können. Offen ist derzeit noch die Entscheidung um die Herstellerkrone. Ferrari (261 Punkte) hat jedoch einen erheblichen Vorsprung auf Porsche (236), Aston Martin (196) spielt im Kampf um den Titel keine Rolle mehr. In der Amateurklasse (GTE-Am) sind alle Titelentscheidungen gefallen, aber dennoch werden die brasilianischen Fans ganz genau hinschauen.


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Formel-1-Legende Emerson Fittipaldi feiert tatsächlich noch einmal ein Comeback. Der Ex-Weltmeister teilt sich den AF-Corse-Ferrari mit der Startnummer 61 mit Alessandro Pier Guidi und Jeffrey Segal und übernimmt somit den Platz von Alexander Talkanitsa. Das ursprünglich geplante Debüt des neuen Strakka-Dome in der LMP2-Klasse fällt hingegen flach. Trotz aller Bemühungen schaffte man offenbar nicht alle notwendigen Crashtests. Der erste Start des Dome-Nissan soll beim Saisonstart 2015 erfolgen.