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Neveu: WEC-Winterkalender nicht vor 2017

Aufgrund der neuen technischen Regeln für GTE und LMP2 wird der Rennkalender der WEC nicht vor 2017 auf eine Wintersaison mit Finale in Le Mans umgestellt

(Motorsport-Total.com) - Sao Paulo raus - Nürburgring rein: Das war die einzige Überraschung bei der Vorstellung des Rennkalenders der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) für die Saison 2015. Auch im nächsten Jahr wird die Serie eine klassische Saison fahren, die im April beginnt und im November endet. Von der Umstellung auf einen sogenannten Winterkalender, bei dem die Meisterschaft im Herbst beginnt und im Juni des darauffolgenden Jahres mit dem Saisonhöhepunkt 24 Stunden von Le Mans endet, ist nichts zu sehen.

Titel-Bild zur News: Gerard Neveu

Gerard Neveu erläutert Hintergründe zur Kalenderplanung der WEC Zoom

Und daran wird sich vorerst auch nichts ändern, wie WEC-Geschäftsführer Gerard Neveu erklärt. "Jeder hält das für eine gute Idee", bekräftigt der Franzose die grundsätzliche Zustimmung aller Beteiligten zu dieser Revolution, welche das Rennen in Le Mans weiter aufwerten würde. "Als wir uns jedoch mit den Leuten an einen Tisch gesetzt haben, erkannten wir, dass es mit den technischen Regeln Probleme gibt."

Bei der Umstellung von einem klassischen Jahres- auf einen Winterkalender sind zwei Szenarien denkbar. Entweder müsste eine Saison auf nur drei oder vier Rennen verkürzt werden und schon nach dem Rennen in Le Mans im Juni enden, oder die Herbstrennen zählen sowohl als Finalrennen der einen als auch zu den ersten Läufen der neuen Saison.

"Aus technischer Sicht müssen wir einen sauberen Übergang schaffen", sagt Neveu. Das gestaltet sich in den kommenden Jahren aber schwierig, da bei der GTE-Klasse (2016) und der LMP2 (2017) ein neues Reglement erwartet wird. "Wenn wir den Kalender umstellen, darf es für Teile des Starterfeldes nicht unfair sein", schließt Neveu eine Umstellung innerhalb dieses Zeitraums aus. "Für mich wird dieses Thema 2017 wieder aktuell, dann haben wir die notwendige Zeit, um uns neu aufzustellen", so der WEC-Geschäftsführer.

Nicht nur beim Format, sondern auch bei der Anzahl der Saisonrennen, weist der Rennkalender 2015 Konstanz auf: Erneut werden acht Rennen gefahren. Mehr wird es laut Neveu bis auf weiteres nicht geben, da sonst die Kosten zu hoch würden. "Momentan ist acht ein guter Kompromiss zwischen dem Fahrerlager, dem Promoter und der FIA."


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Allerdings könnte sich an den Austragungsorten zukünftig etwas ändern. So deutet Neveu an, dass Sao Paulo nach dem Umbau der Boxengasse, aufgrund dessen der Kurs im nächsten Jahr dem Nürburgring weichen muss, 2016 wieder in den Kalender zurückkehren könnte. Und auch ein Rennen in Montreal ist für die WEC weiterhin ein Thema.

"Montreal wäre ein guter Ort für ein Langstrecken-Rennen. Der Geist der Stadt entspricht dem Geist der Langstrecken-Szene", meint Neveu. Allerdings gäbe es mit den lokalen Promotern noch organisatorische Dinge zu klären. Deshalb ist der Circuit Gilles Villeneuve frühesten 2017 ein Kandidat für ein WEC-Rennen. "2017 sollten wir Montreal in Betracht ziehen", sagt Neveu.