Ab 2015 wieder nur LMP1-Klasse ohne Unterteilung

Werks- und Privatteams sollen ab dem nächsten Jahr wieder in einer LMP1-Klasse fahren: Performance der Nicht-Hybrid-Autos soll gesteigert werden

(Motorsport-Total.com) - Die erst in dieser Saison eingeführte Unterteilung der LMP1-Klasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in LMP1-H (Hybrid) und LMP1-L (Leichtgewicht) soll ab 2015 wieder abgeschafft werden. Das sagte ACO-Sportdirektor Vincent Beaumesnil 'Sportscar365'. "Unser Ziel ist, alle Autos wieder als LMP1 zu bezeichnen. "Das macht die Kategorie verständlicher, dadurch erkennen die Leute, dass die LMP1-Privatteams mit den anderen um den Sieg kämpfen", so Beaumesnil.

Titel-Bild zur News: Nicolas Prost, Nick Heidfeld, Mathias Beche

Die LMP1-Privatteams sollen 2015 wieder in einer Klasse mit den Werken fahren Zoom

Letzteres ist freilich nur ein frommer Wunsch, denn bisher besteht zwischen der LMP1-L-Klasse, in der derzeit nur die beiden Rebellion-Toyota und der Lotus-AER antreten, und den Werksautos von Porsche, Audi und Toyota aus der LMP1-H-Klasse ein deutlicher Leistungsunterschied. Im Qualifying zum 6-Stunden-Rennen von Fuji war der schnellste R-One von Rebellion beispielsweise fast fünf Sekunden langsamer als die Polesetter von Toyota.

Dieser Umstand alarmiert auch die Regelhüter das ACO. "Sicherlich müssen wir ihre Performance steigern", sagt Beaumesnil mit Blick auf die LMP1-L. "Aber natürlich arbeiten Hersteller und Privatteams auf einem anderen Level. Dennoch müssen wir sie als eine Gruppe betrachte. Der 'Light'-Name kann dazu führen, dass man ihren Wert geringer einschätzt. Deshalb wollen wir das machen."

Rebellion-Teammanager Bart Hayden unterstützt die Pläne des ACO - sofern dadurch wirkliche Chancengleichheit hergestellt würde. "Wenn die Balance of Performance so wäre, dass die Privatteams dicht bei den Werken wären, warum nicht? Wenn der Abstand aber genau so groß wie heute sein sollte, wäre das nicht richtig", lehnt Hayden eine bloße Zusammenlegung der beiden Sub-Kategorien ab. "Schließt die Lücke und macht eine Klasse", lautet seine Forderung an den ACO.

Beaumesnil erinnert allerdings daran, dass nicht nur die reglementsbedingten Unterschiede den großen Abstand zwischen Werks- und Privatteams ausmachen. "Die Autos sind spät gekommen und wurden nicht so stark entwickelt wie die anderen", sagt der Franzose. So fuhr der R-One von Rebellion beim dritten WEC-Lauf in Le Mans zum ersten Mal, Lotus debütierte erst vor drei Wochen in Austin. "Wir müssen daher sehen, welche Fortschritte sie bis zum Ende der Saison machen", so Beaumesnil.

"Es gibt Parameter wie das Gewicht und die Benzinmenge pro Runde, mit denen wir spielen können. Aber es gibt Grenzen", sagt Beaumesnil. Diese dürften auch die Hersteller setzen, die sicherlich nur wenig Interesse daran hätten, sich auf plötzlich mit Privatteams herumzuschlagen, die nur ein Bruchteil des Budgets aufbringen. Allerdings ist der ACO auch angesichts des dünnen LMP2-Feldes auf die LMP1-Privatiers angewiesen. "Es ist keine einfache Frage, aber wir wollen ihnen helfen, im Spiel zu bleiben."