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  • 11.09.2014 16:33

Christensen und Makowiecki testen LMP1 in Frankreich

Die Porsche-Piloten Michael Christensen und Frederic Makowiecki haben bei den Sommertests in Magny-Cours Erfahrung im Porsche 919 Hybrid sammeln können

(Motorsport-Total.com) - Porsche hat den dritten Test in der Sommerpause der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC mit dem Porsche 919 Hybrid erfolgreich abgeschlossen. Zweieinhalb Tage lang war die Mannschaft mit dem LMP1-Fahrzeug auf dem ehemaligen Formel-1-Kurs im französischen Magny-Cours unterwegs. Dabei kamen die Stammpiloten Brendon Hartley und Marc Lieb sowie die beiden Porsche-GT-Werksfahrer Michael Christensen und Frederic Makowiecki zum Einsatz. Insgesamt legte das Team mit dem 919-Testchassis 1903 Kilometer bei konstant guten Wetterbedingungen zurück.

Titel-Bild zur News: Porsche 919 Hybrid

Porsche hat mit seinem Prototypen 919 Hybrid in Magny-Cours getestet Zoom

Teamchef Andreas Seidl bilanziert: "Im Fokus stand weiterhin die Steigerung der Rennperformance. Nach Einführung des neuen Aerodynamikpakets beim vorangegangenen Test auf dem EuroSpeedway in der Lausitz war es wichtig, es auf einer weiteren Strecke mit Marc und Brendon ausführlich zu testen. Außerdem standen Fahrzeug- und Systemabstimmungen auf dem Programm, und wir haben mit Blick auf die zu erwartende Hitze in Texas eine härtere Reifenmischung von Michelin getestet."

"Michael Christensen und Frederic Makowiecki haben sich sehr schnell an den 919 Hybrid gewöhnt", meint Seidl. Logistisch sei der Test eine große Herausforderung gewesen, "denn parallel zu dessen Vorbereitung und Durchführung mussten wir in Weissach die beiden Rennfahrzeuge für Austin fertigstellen und gleichzeitig die Überseefracht auf die Reise in die USA schicken", erklärt der Teamchef. "Seit Le Mans haben wir Fortschritte in nahezu allen Bereichen erzielt. Jetzt sind wir bereit für den zweiten Teil der Saison."

Ein wohlverdienter Einsatz

Christensen und Makowiecki haben sich die Chance mit ihren Leistungen im GT-Werksprogramm redlich verdient, lobt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Mich freut vor allem, dass es mit Michael ein Werksfahrer, der aus unserem eigenen Juniorprogramm stammt, geschafft hat, sich für einen solchen Test zu empfehlen. Das zeigt einmal mehr, dass unser durchgängiges und nachhaltiges Nachwuchsförderkonzept funktioniert."

Christensen wurde 2012 als Porsche-Junior in das Nachwuchsförderprogramm aufgenommen, nachdem er sich in einem harten Auswahlverfahren gegen zahlreiche andere Talente aus aller Welt durchgesetzt hatte. Vor der Saison 2014 wurde der 24-jährige Däne zum Porsche-Werksfahrer befördert und rechtfertigte dieses Vertrauen, als er in seinem erst zweiten Rennen in der United SportsCar Championship mit dem 911 RSR den 12-Stunden-Klassiker in Sebring gewann.

"Als ich den Anruf bekam, dass ich den 919 Hybrid testen darf, konnte ich es zunächst gar nicht glauben", erinnert sich Christensen. "Das Auto ist absolut faszinierend. Der zusätzliche Boost der Elektromotoren verschlägt einem fast den Atem. Dennoch habe ich mich recht schnell auf das Fahrverhalten des Autos eingestellt. Marc Lieb hat mir dabei sehr geholfen. Vor weniger als einem Jahr war er ebenfalls noch GT-Pilot und kann sich noch gut an seine ersten LMP1-Testkilometer erinnern."

"Als ich den Anruf bekam, dass ich den 919 Hybrid testen darf, konnte ich es zunächst gar nicht glauben." Michael Christensen

Erstaunt von Kurvengeschwindigkeiten

Makowiecki ist ebenfalls seit 2014 Porsche-Werksfahrer. Der 33-jährige Franzose startet mit dem 911 RSR in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC und wird am 20. September in Austin erstmals auch in der United SportsCar Championship ins Lenkrad greifen. "Der 919 Hybrid ist ein fantastisches Auto", findet Makowiecki. "Ich habe sehr schnell Vertrauen in das Fahrverhalten gefunden. Von Runde zu Runde werde ich schneller. Die hohen Kurvengeschwindigkeiten, die mit dem Auto möglich sind, haben mich am meisten erstaunt."

Die erste Bekanntschaft mit dem 919 Hybrid machten Christensen und Makowiecki bereits vergangene Woche in Weissach. Dabei wurde ihnen eine individuelle Sitzschale angepasst, und die LMP1-Ingenieure erklärten den GT-Fahrern jeden einzelnen Schalter im Cockpit. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, im Simulator die ersten virtuellen Kilometer mit dem Sportprototypen zurückzulegen.

Fritz Enzinger, Leiter LMP1, ist stolz auf die Entwicklung der Porsche-Piloten: "Als LMP1-Mannschaft haben wir sehr von dem guten Aufbau und der Qualität der Piloten aus dem GT-Bereich profitiert. Vor allem das Beispiel Marc Lieb zeigt, dass der Aufstieg vom Junior bis in die höchste Kategorie bei Porsche sehr gut gelingen kann. Mit dem Test für Michael und Frederic können wir innerhalb der Porsche-Motorsport-Familie etwas zurückgeben. Die beiden haben tolle Leistungen gezeigt und sich diesen Einsatz verdient."


Fotostrecke: Magische Porsche-Momente