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  • 19.04.2014 12:32

  • von Roman Wittemeier

Rebellion: Außenseiterchancen beim letzten Lola-Einsatz?

Selten war Rebellion den LMP1-Werksteams dermaßen nahe: Die Schweizer wittern beim voraussichtlich letzten Einsatz der Lola-Toyotas einige Chancen

(Motorsport-Total.com) - Im ersten Training 1,5 Sekunden Rückstand, im zweiten Durchgang 2,2 Sekunden und im Abschlusstraining nur 1,3 Sekunden hinter den schnellsten Werks-LMP1-Autos zurück - selten war das Privatteam Rebellion so nahe an den favorisierten Prototypen von Audi, Porsche und Toyota dran. Die Schweizer, die am aktuellen Silverstone-Wochenende der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) letztmals den alten Lola-Toyota einsetzen, wittern in Großbritannien ihre Chance.

Titel-Bild zur News: Nicolas Prost, Nick Heidfeld, Mathias Beche

Viel Arbeit am Samstag: Der Rebellion Startnummer 12 mit Getriebedefekt Zoom

"Am Freitagmorgen war unser Auto gut, am Nachmittag weniger", fasst Nicolas Prost die Eindrücke aus den Trainings zusammen. Der Franzose, der sich das Auto mit der Startnummer 12 mit Nick Heidfeld und Mathias Beche teilt, wünscht sich einen intensiven Kampf mit den Werken. Am Samstagvormittag konnte das Trio nicht fahren, weil bereits in der Auslaufrunde das Getriebe streikte. Im Qualifying am Mittag wird man sehen, wie konkurrenzfähig Rebellion mit den guten eingestuften "Altwagen" wirklich ist.

"Man kann es noch nicht einschätzen. Auf dieser Strecke kann dir ein gegnerisches Auto an der falschen Stelle die komplette Runde zerstören", sagt Prost. "Wir sind aber auf jeden Fall näher an den Werksautos dran. Das verspricht einen interessanten Kampf." Einen solchen erhofft sich auch Heidfeld, der allerdings mit den Ergebnissen aus dem zweiten Freien Training nicht ganz zufrieden war. "Schade, ich hatte gehofft, wir könnten noch weiter aufschließen", so der Deutsche. "Mit dem neuen R-One werden wir hoffentlich besser dabei sein."

Rebellion wird den neuen R-One in der kommenden Woche in Le Castellet testen. Der erste Einsatz ist für Spa-Francorchamps geplant. "Drückt die Daumen, dass es klappt", so Chefingenieur James Robinson. "Der Lola passt einfach gut nach Silverstone. Es ist toll zu sehen, dass wir den Werksteams so nahe sind", bilanziert Teamchef Bart Hayden vor dem Qualifying. Der Brite lobt seine Neuling Dominik Kraihamer und Fabio Leimer: "Die beiden haben sich schnell integriert und sind sportlich gut dabei."

"Ich bin noch nicht zu 100 Prozent dort, wo ich gern sein möchte. Es wird aber von Runde zu Runde immer besser", sagt Eat-the-Ball-Pilot Kraihamer, der am morgigen Sonntag sein erstes LMP1-Rennen für Rebellion bestreiten wird. "Ein Rennen über sechs Stunden ist verdammt lang. Das kann man nicht vorhersehen. Wir wollen das Auto sauber durchbringen und dann schauen wir mal", sagt der Österreicher. Die Erkenntnisse der Trainingstage könnten im Rennen jedoch hinfällig sein, denn es wird Regen erwartet.