• 04.02.2013 15:32

  • von Dominik Sharaf

40 Jahre Oreca: Wüste, Eis und heiliger Boden

In Signes gaben sich in den vergangenen Jahrzehnten die Motorsport-Legenden die Klinke in die Hand - Erfolge nicht nur im Langstrecken-Geschäft

(Motorsport-Total.com) - 350 Siege und 40 nationale sowie internationale Titel - das ist die stolze Bilanz von Oreca. Die französische Motorsportinstitution feiert 2013 ihr 40-jähriges Bestehen. "Die Zeit ist so schnell vergangenen und Oreca seit seiner Geburt so gewachsen", staunt Hugues de Chaunac. Der Chef und Gründer staunt über die eigene Geschichte: "Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass es so ein Abenteuer wird. Aber ich bin jemand, der die Herausforderung liebt. Oreca ist gewachsen und hat sich entwickelt."

Titel-Bild zur News: Oreca Chrysler Viper

Oreca feierte mit der Chrysler Viper große Erfolge im GT-Bereich Zoom

Der größte Erfolg des Teams datiert von 1991. Volker Weidler, Johnny Herbert und Bertrand Gachot siegten im Mazda 787B bei den 24 Stunden von Le Mans, der erste Gesamterfolg eines japanischen Herstellers an der Sarthe. Die Wurzeln der "Organisation Exploitation Competition Automobile" liegen aber nicht im Langstrecken-Geschäft: 1972 stieg Oreca in den Formelsport ein und schickte Monoposti in nationalen unter internationalen Formel-2-Formaten sowie in Formel-3-Championaten an den Start.

Legenden fuhren Oreca

Jacques Laffite, Didier Pironi, Rene Arnoux, Alain Prost und später auch Jean Alesi gehörten zu den Fahrern, die für die Truppe aus Signes in diversen Nachwuchsklassen Erfolge feierten. Später meldeten de Chaunac und seine Mitstreiter bei Rallyes und waren auch abseits befestigter Straßen siegreich. Im Wüstensand gewann Oreca 1990 die Pharaonen-Rallye mit einem Lada Samara und beendete die Dakar in den Top 10, auf Eis gab es dank Yvan Muller um einem BMW 318i zwei Gesamtsiege bei der Trophee Andros.

Der Franzose war es auch, der 2008 für den größten Erfolg im Tourenwagen-Geschäft sorgte. Im SEAT Leon holte Muller den WM-Titel in der WTCC. Kerngeschäft des Teams ist aber die Langstrecke, seit man 1977 mit einem Renault Alpine die Le-Mans-Premiere gewagt hatte. Die goldenen Zeiten brachen Ende der Neunziger in der GT-Klasse an, als mit der Chrysler Viper drei FIA-GT-Titel, drei Le-Mans-Doppelsiege und ein Coup bei den 24 Stunden von Daytona in die Annalen eingingen.

Auch abseits der Piste geschäftstüchtig

In den 2000er Jahren brach bei Oreca die Ära der Prototypen an. Als Partner Peugeots feierte die Mannschaft dank Stephane Sarrazin, Nicolas Lapierre, Olivier Panis und dem 908 HDi FAP Siege im Le-Mans-Cup und schließlich auch den Team- und Fahrertitel. Mit der Einführung der Langstrecken-WM (WEC) verbündete sich Oreca mit Toyota und war auf Anhieb bei drei Läufen erfolgreich. Erneut Lapierre sowie Alex Wurz und Kazuki Nakajima schrieben die glanzvolle Geschichte fort.

Sebastien Buemi

Die Zukunft heißt Toyota: Oreca bringt den TS030 Hybrid an den Start Zoom

Und auch abseits der sportlichen Aktivitäten tut sich einiges: In Signes wurde eine Forschungsabteilung ins Leben gerufen und der Vertrieb von Motorsport-Equipment ausgebaut, in Paul Ricard betreibt Oreca eine "Fahrschule" für angehende Piloten und ist als Promoter des französischen Porsche Carrera Cup aktiv geworden. "Mit dieser motivierten, leidenschaftlichen und zielstrebigen Truppe gibt es noch einige wundervolle Dinge zu erreichen und großartige Geschichten zu schreiben", blickt de Chaunac voraus.