Treluyer: Hybrid "ein Vorteil, aber kein großer"

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Sieg in Silverstone haben Andre Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer nicht nur die Führung in der Fahrerwertung der WEC übernommen, sondern Audi auch vorzeitig den Titel bei den Herstellern beschert. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' blickt der Franzose auf das Rennen zurück und spricht über den Hybrid-Antrieb seines Audi R18 e-tron quattro, der in seinen Augen kein allzu großer Vorteil ist. Außerdem lobt er die Leistung von Toyota, die in Silverstone ähnlich schnell wie die Audi waren.

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Benoit Treluyer möchte nach dem Hersteller- auch den Fahrertitel gewinnen Zoom

Frage: "Benoit, Glückwunsch, das ist dein zweiter Sieg in der WEC und nun führst du die Punktewertung der Fahrermeisterschaft an. Außerdem ist Audi Hersteller-Weltmeister. Wie hört sich das an?"
Benoit Treluyer: "Das ist sehr gut, wir freuen uns sehr für Audi. Das war unser erstes Ziel, Audi den Titel bei den Herstellern zu sichern. Wir freuen uns natürlich auch darüber, dass wir die Fahrer-Meisterschaft anführen, und werden versuchen, dass das bis zum Saisonende so bleibt. Aber der Herstellertitel war das Hauptziel. Jetzt können wir frei fahren und das Potenzial des Audi e-tron quattro aufzeigen. Wir wollen allen zeigen, wie gut er ist. Wir werden einfach Gas geben und die Rennen genießen."

Frage: "Der Unterschied zwischen beiden Konzepten scheint auf der Strecke nicht allzu groß zu sein. Gibt es bei den restlichen Saisonrennen Strecken, die dem e-tron besser liegen?"
Treluyer: "Das ist schwierig zu sagen, den wir legen die Aktivierungszone (des Hybrid-Antriebs, Anm. d. Red.) immer erst im letzten Moment fest. Und ehrlich gesagt können wir es nicht allzu oft aktivieren, sondern nur vier Mal pro Runde. Das ist keine lange Zeit und kein großer Leistungsvorteil. Es ist zwar ein Vorteil, aber kein großer. Der ultra ist ein sehr gutes Auto, im Rennen ist es schwierig, schneller als sie zu sein, denn unser Tankvolumen ist zwei Liter kleiner."

Frage: "Das ist schon ein wenig seltsam ..."
Treluyer: "Ja, aber so sind die Regeln nun einmal. Ich könnte das verstehen, wenn wir die Energie des Hybrid-Systems etwas mehr nutzen könnten, vor allem, da wir es ja erst ab 120 km/h einsetzen dürfen. Wenn wir es jederzeit verwenden könnten, wäre es besser, dann hätten wir einen großen Vorteil. Beim Toyota ist das der Fall, daher hatten sie hier einen großen Vorteil, vor allem am Ausgang der letzten beiden Kurven. In diesem Teil der Strecke waren sie schneller als wir, das war erstaunlich. Da konnten wir mit ihnen nicht mithalten. Ich habe während der gesamten Runde auf Nakajima aufgeholt, aber im letzten Sektor ist er immer weggezogen. Aber es war ein gutes Rennen, wir freuen uns, dass wir auf dem Podium ganz oben stehen."

Frage: "Ihr habt das Rennen durch eure Effizienz gewonnen, die Toyota waren ähnlich schnell wie ihr. Was sagst du zu euren Gegnern?"
Treluyer: "Sie machen wirklich gute Arbeit, aber in einigen Punkten sind sie noch nicht gut genug. Aber sie werden sich sicherlich steigern. Sie schlagen sich wirklich gut, es ist ja erst ihr zweites Rennen. Wir müssen auf jeden Fall weiterhin konzentriert bleiben. Aber die letzten Zehntelsekunden zu finden, die dann über den Sieg entscheiden, ist besonders schwierig. Aber ich muss ihnen gratulieren, denn sie machen es echt gut."