powered by Motorsport.com
  • 29.06.2012 11:16

Porsche-Piloten erwartet Verkehrschaos in Lime Rock

Die Porsche-Werksfahrer haben vor dem ALMS-Rennen in Lime Rock viel Respekt: Reichlich GTs auf wenig Strecke, dazu noch die schnellen Prototypen

(Motorsport-Total.com) - Die Rennfans in den USA freuen sich auf die Rückkehr der schnellsten Sportwagen der Welt: Nach der Pause rund um den 24-Stunden-Klassiker in Le Mans nimmt die American-Le-Mans-Series (ALMS) am 7. Juli in Lime Rock im US-Bundesstaat Connecticut wieder Fahrt auf. Am Start sind auch die dreifachen Lime-Rock-Sieger Jörg Bergmeister und Patrick Long im Porsche 911 GT3 RSR des Teams Flying Lizard.

Titel-Bild zur News:

Keine Atempausen im dichten Verkehr: In Lime Rock geht es eng zu

Als einziges Rennen der American-Le-Mans-Series in diesem Teil der USA steht der "Northeast Grand Prix" seit 2004 im Kalender. Die Fans nehmen dafür gerne die zweieinhalb Stunden Autofahrt aus New York City auf sich. Dass das Rennen traditionell samstags ausgetragen wird, hat aber einen anderen Grund - am Sonntag wird in der kleinen Kirche auf einem der Hügel neben der Strecke die Messe gelesen.

Mit einer Länge von nur 2,478 Kilometern ist der in der ländlichen Idylle von Connecticut gelegene Kurs der kürzeste in der ALMS. Die Rundenzeiten liegen weit unter einer Minute. Richtige Tribünen gibt es nicht. Die meisten Zuschauer verfolgen das Rennen auf mitgebrachten Campingstühlen und Kühlboxen von den umliegenden Grashügeln.

"Das erste Rennen nach der langen Pause rund um die 24 Stunden von Le Mans ist für die Teams wie ein zweiter Saisonstart", sagt Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen. "Die Mannschaft von Flying Lizard, die in Le Mans im Einsatz war, muss die Kräfte für Lime Rock neu bündeln. Für das Team Falken, das die Pause zu Testfahrten in den USA genutzt hat, geht es darum, die dabei gewonnenen Erkenntnisse jetzt auch im harten Wettbewerb umzusetzen. Es wird spannend sein zu sehen, wie die Teams diese Aufgaben lösen."

Die Porsche-Werksfahrer Bergmeister und Long, die das Rennen schon drei Mal gewonnen haben, sind mit dem Porsche 911 GT3 RSR in der hart umkämpften GT-Klasse am Start. Ihr Werksfahrerkollege Wolf Henzler teilt sich das Cockpit des Porsche 911 GT3 RSR vom Team Falken mit Bryan Sellers. Im zweiten Flying-Lizard-Porsche wechseln sich Porsche-Werksfahrer Marco Holzer und der amerikanische Teameigner Seth Neiman ab. Der 911 GT3 RSR von Paul Miller Racing ist mit Sascha Maassen und Bryce Miller besetzt.

"Obwohl ich in Lime Rock schon so oft gewonnen habe, ist das nicht meine Lieblingsstrecke. Mir ist das einfach zu viel Verkehr. Wenn auf dieser kurzen Strecke wie im Vorjahr 33 Autos unterwegs sind, reicht es nicht, mit Köpfchen zu fahren und gut auf sein Auto aufzupassen. Da braucht man schon auch etwas Glück, um ohne Blessuren durch zu kommen", urteilt Bergmeister, der vor seinem 100. ALMS-Einsatz steht.

Im beschaulichen Connecticut wird es laut, wenn die ALMS anrückt Zoom

"Viele Autos und wenig Platz - das bedeutet im Normalfall sehr viele Safety-Car-Phasen. Da sind dann unsere Strategen gefordert. Die Boxenstopps müssen nicht nur sehr schnell abgewickelt werden, auch das richtige Timing kann über Sieg oder Niederlage entscheiden, gerade in Lime Rock", erklärt Long. "In Lime Rock kommst du nie zur Ruhe", stimmt Henzler zu. "Du überholst ständig langsamere Autos und wirst ständig von schnelleren Sportprototypen überholt."

"Mein Team hat die Le-Mans-Pause genutzt, um neue Reifen zu testen und ist dabei, wie mir mein Teamkollege Bryan Sellers sagte, einen großen Schritt weiter gekommen. Ich bin gespannt, wie sich das in Lime Rock auswirkt", so Henzler. "Ich bin im vergangenen Jahr zum ersten Mal in Lime Rock gefahren. Das war eine interessante Erfahrung. Jetzt kenne ich die Strecke besser. Das schlägt sich sicherlich auch in meinen Rundenzeiten nieder", fasst Marco Holzer zusammen.