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Lotterer holt vorläufige Pole, Toyota stark

Enorme Leistungsdichte beim ersten Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans: Toyota heizt Audi ordentlich ein, Andre Lotterer fährt in letzter Sekunde Bestzeit

(Motorsport-Total.com) - Das erste von drei Qualifyings der 24 Stunden von Le Mans verspricht viel Spannung für die 80. Ausgabe des Klassikers: In letzter Sekunde - also kurz nach Mitternacht - fuhr Andre Lotterer im Audi R18 e-tron quattro die vorläufige Bestzeit. Bei seinen vorangegangen Versuchen hatte der Vorjahressieger stets Verkehr, sonst hätte er die Zeit, die Markenkollege Tom Kristensen in den ersten Minuten der zweistündigen Session aufgestellt hatte, vermutlich schon früher geknackt. Mit einer Bestmarke von 3:25,453 Minuten war der Deutsche schließlich um 1,083 Sekunden schneller als sein dänischer Audi-Hybrid-Kollege.

Titel-Bild zur News: Audi R18 e-tron quattro, Andre Lotterer, Marcel Fässler, Benoit Treluyer

Kurz nach Mitternacht fuhr Lotterer im R18 e-tron quattro die vorläufige Bestzeit

Toyota erwies sich im ersten Qualifying aber durchaus als würdiger Gegner für die Ingolstädter. Nicolas Lapierre hatte bereits nach rund einer halben Stunde mit einer Rundenzeit von 3:27,191 Minuten aufgetrumpft und seinen Toyota TS030 Hybrid auf die zweite Position gestellt. Durch die Audi-Offensive zum Schluss - neben Lotterers Bestzeit setzte sich Loic Duval im Audi R18 Ultra auf den dritten Platz - fielen die Japaner noch auf den vierten Platz zurück. Alex Wurz gelang es in der Endphase nicht, die Bestmarke seines französischen Teampartners zu verbessern.

Beide Toyota schnell

Dem besten Toyota fehlen damit aber nur 1,738 Sekunden auf die derzeitige Pole-Position-Zeit - zudem ließ man den zweiten Audi R18 Ultra, der von Mike Rockenfeller, Oliver Jarvis und Marco Bonanomi pilotiert wird, hinter sich. Der zweite Toyota folgt mit einem Rückstand von 2,842 Sekunden auf Position sechs.

Die Zeit von Anthony Davidson darf durchaus als Erfolg gewertet werden, denn im Freien Training kam man auf nur fünf Runden, weil ein Problem mit dem Antriebsstrang einen Motorwechsel notwendig gemacht hatte. Die Tatsache, dass sich die sechs Herstellerautos innerhalb von drei Sekunden bewegen, lässt auch für die zwei Qualifying-Sessions am Donnerstag große Spannung erwarten.

Sebastien Buemi

Toyota erwies sich im ersten Qualifying als harter Gegner für Audi Zoom

Hersteller ohne Konkurrenz

Bestes Nicht-Herstellerauto war wie schon im Freien Training der von einem Honda-Motor angetriebene HPD ARX 03A. Der Strakka-Truppe fehlten auf Platz sieben jedoch 7,297 Sekunden auf die Bestzeit von Lotterer. Dahinter folgten die beiden Rebellion-Lola von Andrea Belicchi, Harold Primat und Jeroen Blekemolen sowie Nick Heidfeld, Nicolas Prost und Neel Jani.

Der Pescarolo-Judd mit der Nummer 16 konnt nach einem Crash von Jean-Christophe Bouillon im Freien Training nicht am Qualifying teilnehmen - der ebenfalls von einem Judd-Motor angetriebene OAK-Pescarolo, der von Domimik Kraihamer, Franck Montagny und Bertrand Baguette gefahren wird, reihte sich mit 12,961 Sekunden Rückstand auf dem zwölften und letzten Platz der LMP1-Kategorie ein - das Leistungsmanko des Aggregats macht sich bemerkbar.

Feuerlöscher legt Deltawing lahm

In der LMP2-Klasse gab es eine Doppelführung für die Oreca-Nissan-Autos. Das Auto mit der Nummer 46 von Thieriet by TDS und den Piloten Christophe Tinseau, Pierre Thinet und Mathias Beche setzte sich gegen die Nummer 48 mit Ex-Red-Bull-Junior Brendon Hartley, Jody Firth und Waren Hughes durch. Mit 3:39,252 Minuten und 3:39,877 waren sie die einzigen LMP2-Autos, die unter der 3:40er-Schallmauer blieben.

Für die Deltawing-Truppe, die mit ihrem innovativen Projekt außer Konkurrenz antritt, sich aber auf LMP2-Niveau sieht, lief das erste Qualifying nicht nach Wunsch: Der Deutsche Michael Krumm blieb mit dem Boliden während des Trainings am Anfang der Hunaudiere-Geraden stehen, weil plötzlich der Feuerlöscher losgegangen war. Bis dahin kam er auf eine Bestmarke von 3:42,612 Minuten - nach dem Zwischenfall konnte das Team das Training nicht mehr aufnehmen.

In der GTE-Pro-Klasse setzte sich die Corvette mit der Startnummer 74 und den Piloten Oliver Gavin, Tommy Millner und Richard Westbrook durch - dem Trio gelang eine Bestzeit von 3:55,910 Minuten. Eine Enttäuschung setzte es für Porsche: Der Deutsche Wolf Henzler, der im Felbermayr Auto mit der Nummer 77 gemeinsam mit Landsmann Marc Lieb und dem Österreicher ein Fahrertrio bildet, kam in der Ford-Schikane 25 Minuten vor Schluss von der Strecke ab - als bester Porsche positionierte man sich auf Platz sechs in der eigenen Klasse. In der GTE-Am-Klasse erwies sich Porsche hingegen als stärkster Hersteller: Das Flying-Lizard-Auto war sogar schneller als der Felbermayr-Porsche.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans