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  • 06.05.2012 13:07

Starke Schweizer in Spa: Fässler Zweiter, Jani Fünfter

Marcel Fässler belegte beim Audi-Vierfachsieg in Spa-Francorchamps den zweiten Platz, Landsmann Neel Jani wurde im Rebellion-Lola Fünfter

(Motorsport-Total.com) - Erfolgreiches Wochenende für die beiden Schweizer Marcel Fässler und Neel Jani beim zweiten Lauf der Langstrecken-WM in Spa-Francorchamps: Fässler fuhr bei der Premiere des hybridbetriebenen Audi R18 e-tron Quattro als Zweiter auf das Podest und erzielte die schnellste Rennrunde, Jani klassierte sich im überarbeiteten Lola-Coupe des Westschweizer Rebellion-Teams im fünften Platz und entschied damit die Tageswertung der Privatteams für sich.

Titel-Bild zur News: Marcel Fässler, Romain Dumas, Oliver Jarvis

Marcel Fässler (links) freut sich über den Podestplatz beim zweiten WEC-Rennen

Fässler fuhr in Spa zusammen mit Andre Lotterer und Benoit Treluyer erstmals rennmäßig mit dem R18 e-tron Quattro, einem Dieselfahrzeug mit zusätzlichem Hybridantrieb. Nach sechs Stunden und über 1.000 zurückgelegten Kilometern musste sich das Trio nur den Audi-Markenkollegen Romain Dumas, Loic Duval und Marc Gene geschlagen geben, die mit herkömmlichem Antrieb unterwegs waren und gut 46 Sekunden Vorsprung herausfahren konnten.

Audi feierte bei der Le-Mans-Generalprobe einen überlegenen vierfachen Erfolg. Die vier Audi-Fahrzeuge gehören Mitte Juni auch beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen zu den Topfavoriten. Fässler, der im Vorjahr an der Sarthe als erster Schweizer überhaupt gewinnen konnte, wird dort zusammen mit Lotterer und Treluyer mit intakten Chancen zur Mission Titelverteidigung starten.

In Spa waren sich die beiden mit einem zusätzlichen Hybridantrieb ausgestatteten R18 e-tron Quattro und die zwei etwas leichteren R18 Ultra ziemlich ebenbürtig. Während der Ultra im Rennen die Nase knapp vorne hatte, fuhr Fässler mit dem e-tron in 2:01.851 Minuten die schnellste Rennrunde.

"Es ist sehr positiv, wie das Hybridsystem gleich im ersten Rennen einwandfrei funktioniert hat", sagt Fässler. "Zu Beginn im Regen war Andre Lotterer der Schnellste und konnte vorne davonziehen. Später brachten wir die Intermediate-Reifen nicht richtig auf Temperatur und verloren somit auch unsere Führung. Eine Safety-Car-Phase hat mich dann leider bei meiner Aufholjagd vorentscheidend zurückgeworfen."

"Als sich gegen Rennende abgezeichnet hat, dass wir nicht mehr an das führende Auto herankommen würden, habe ich noch einmal frische Reifen geholt. Denn ich wollte kein Risiko eingehen und uns die wertvollen Punkte für die Meisterschaft sichern", so der Schweizer. "Im Hinblick auf die 24 Stunden von Le Mans bin ich sehr zuversichtlich. Unser Hybridsystem dürfte in Le Mans noch besser zum Tragen kommen. Bei nassen Bedingungen haben wir zudem einen klaren Vorteil gegenüber dem R18 Ultra."

Äußerst erfolgreich verlief das Rennwochende in Spa auch für Jani, der im überarbeiteten Lola-Coupe zusammen mit Nick Heidfeld und Nicolas Prost auf Platz fünf fuhr. Bereits in den Trainings und im Qualifying hatte sich das Fahrzeug des Westschweizer Rebellion-Teams als schnellstes Auto unter den Privatteams etabliert.

"Unser Ziel in dieser Saison ist es, das beste Privatteam zu sein", meint Jani. "An diesem Wochenende waren wir hinter Audi klar die Stärksten und haben die anderen Benziner-Autos dominiert. Damit können wir sehr zufrieden sein. Mit dem aerodynamischen Update haben wir die erhofften Fortschritte erzielt. Entsprechend können wir jetzt auch zuversichtlich den 24 Stunden von Le Mans entgegen blicken."

Nicolas Prost, Neel Jani, Nick Heidfeld

Neel Janis Rebellion-Lola gehört zu den stärksten Privatfahrzeugen in der WEC Zoom

"Mein Rennen war am Anfang nicht ganz einfach, weil wir uns - im Gegensatz zur Konkurrenz - für die harten Regenreifen entschieden hatten und ich zu Beginn auf der nassen Strecke stark rutschte. Doch nach einigen schwierigen Runden zahlte sich das Risiko auf der sich abtrocknenden Strecke rasch aus und ich konnte die verlorenen Plätze rasch wieder gut machen", so der ehemalige Formel-1-Testfahrer.

Die sechs Stunden von Spa-Francorchamps bildeten die zweite Station der neu lancierten, acht Rennen umfassenden Langstrecken-WM der FIA. Beim Auftakt in Sebring Mitte März waren Fässler und Jani nach vielversprechendem Start noch durch technische Probleme zurückgeworfen worden.