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Vasselon über den Hybrid: "Wir experimentieren noch"

Pascal Vasselon, bei Toyota als Technikchef für den Einsatz des TS030-Hybrid in Le Mans verantwortlich, gibt Auskunft über den Stand der Dinge

(Motorsport-Total.com) - Mit dem TS030-Hybrid gibt Toyota in diesem Jahr ein Comeback bei den 24 Stunden von Le Mans. Bei den Testfahrten in Le Castellet wurde die Zusatzpower in Form von KERS auf die Hinterachse des LMP1-Boliden abgegeben. Dies muss aber nicht so bleiben.

Titel-Bild zur News: Pascal Vasselon und die TMG-Ingenieure

Vasselon und die Ingenieure tüfteln noch über die Platzierung des Elktromotors

Der TS030-Hybrid verfügt über zwei Elektromotoren, die jedoch nicht gleichzeitig genutzt werden können. "Wir experimentieren derzeit noch, wo der Einsatz des Elektromotors am meisten Sinn macht - an der Vorder- oder an der Hinterachse", sagt Pascal Vasselon, bei TMG als Technikchef für das Hybridprojekt verantwortlich. "Im Rennbetrieb beide Systeme zu verbauen, würde uns einen Gewichtsnachteil einbringen", so der Franzose gegenüber 'Le Mans Racing'.

Einen Einfluss auf den Topspeed des LMP1-Fahrzeugs habe der Hybridantrieb nach Aussage Vasselons nicht. "Der Effekt tritt ein lange bevor das Auto seine maximale Geschwindigkeit erreicht", sagt er mit Blick auf den KERS-Boost. "Der Vorteil wird ganz klar beim Beschleunigen aus den Kurven heraus liegen."


Die Toyota-Piloten über den TS030-Hybrid

Grundlegende Gefahren sieht der Technikchef durch den Einsatz des Hybridantriebs nicht. "Das einzige ist die hohe elektrische Spannung, unter der das Auto steht. Da wir jedoch bereits seit dem Jahr 2007 damit fahren, sollte dieses Problem inzwischen der Vergangenheit angehören." In der Formel 1, wo sich Toyota bis einschließlich der Saison 2009 engagierte, ist KERS mittlerweile State-of-the-Art. Das Ziel, welches man mit dem TS030 verfolgt, ist laut Vasselon klar: "Wir wollen schon in diesem Jahr das schnellste Auto mit Hybridantrieb stellen."

Das Toyota-Kundenteam Rebellion soll zunächst nicht in den Genuss der Entwicklungen aus Köln kommen, wie der Technikchef offenbart. "Beide Programme laufen komplett unabhängig voneinander. Wir haben einen komplett neuen Motor, sie nicht. An eine Belieferung unserer Kunden mit der Hybridtechnik können wir erst denken, wenn das System vollständig ausgereift ist. Das wird wohl in drei oder vier Jahren der Fall sein."