• 02.01.2012 15:11

  • von Roman Wittemeier

Barlesi will 2012 "lernen und siegen"

OAK-Pilot Andrea Barlesi peilt spätestens für 2014 einen Werksfahrer-Vertrag an: "Im Prototypen oder im GT-Auto" - Schneller Aufsteig des jungen Italo-Belgiers

(Motorsport-Total.com) - Im Langstreckensport wächst derzeit eine ganz neue Generation von Piloten heran. Schnelle Youngster wie Dominik Kraihamer oder Andrea Barlesi haben sich in den vergangenen Jahren ganz bewusst gegen die Fortsetzung der Karriere auf dem klassischen Weg durch die Formelkategorien entschieden und alles auf die Karte Prototyp gesetzt. Vor allem im Fall des 20-jährigen Belgiers ist der Aufstieg erstaunlich. Barlesi marschierte regelrecht durch die Szene.

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Andrea Barlesi möchte seinen Aufstieg im Prototypensport 2012 fortsetzen

Nach einem Karrierestart im Kartsport absolvierte Barlesi 2009 seine erste Saison im Rennauto. Mit fünf Podestplätzen sicherte er sich auf Anhieb Rang drei im Renault-Clio-Cup. Es folgte der Schritt in die Prototypenszene. Nach einer guten Vorbereitung in der Winterserie in Frankreich folgte 2010 der Formula-Le-Mans-Titelgewinn in der LMS. Zum vergangenen Jahr wechselte Barlesi in die LMP2-Klasse zum französischen Team OAK.

Auch in der LMP2-Klasse konnte der Sohn eines italienischen Vaters und einer belgischen Mutter überzeugen. Neben den Fahrten bei OAK bestritt Barlesi Einsätze in einem Gulf-Lamborghini in der Blancpain-Endurance-Serie. "Im Verlauf des Januars stelle ich mein Programm für 2012 vor. Ich kann schon verraten, dass ich ganz sicher in der LMP2-Klasse im Rahmen der neuen Weltmeisterschaft starten werde. Vielleicht fahre ich auch wieder nebenbei im GT-Auto", sagt er.

"Die neue WM wird erstklassig. Wir werden auf einigen der schönsten Strecken der Welt fahren. Endlich bekommt die Szene eine würdige Bühne. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind im Moment zwar noch schwierig, aber ich glaube fest an eine goldene Zukunft für den Langstreckensport", gibt der 20-Jährige Student auf 'endurance-info.com' zu Protokoll. "Die Hersteller interessieren sich sehr für die WM. Es gibt Hinweise, dass sich noch mehr Werke engagieren werden."

Offen lässt Barlesi derzeit noch, für welches Team er 2012 antreten wird. "Ich habe bei OAK sehr viel gelernt. 2012 möchte ich diesen Prozess fortsetzen. Ich möchte lernen und siegen", so die Kampfansage. Sein Manager Eric Helary arbeitet indes schon an der langfristigen Zukunft und knüpft Kontakte zu Werksteams. "Spätestens 2013 oder 2014 möchte ich einen Werksfahrervertrag", so der Belgier, der auch die italienische Staatsbürgerschaft besitzt und derzeit in Paris wohnt.

"Mir ist es dabei egal, ob ich bei einem Hersteller aus der LMP1-Klasse oder im GT-Bereich unterkomme. Beide Disziplinen bieten großartigen Sport. Sollte ich keinen Werksvertrag bekommen, dann würde ich wohl in Richtung DTM oder WTCC schauen", sagt der Youngster. Einschränkend fügt er jedoch an: "Ich würde allerdings jederzeit versuchen, wenigstens einen Fuß in der Tür zum Langstreckensport zu halten."