Frankreich
Der Rekordsieger: "Mister Le Mans" Tom Kristensen hat bereits acht Siege bei den 24 Stunden von Le Mans feiern dürfen. Der Audi-Pilot hat allerdings noch nicht genug. Auch 2013 startet der Vollprofi aus Dänemark wieder beim Klassiker an der Sarthe. Seine Teamkollegen: Allan McNish und Loic Duval.
Porsche ist die erfolgreichste Marke an der Sarthe. Der deutsche Sportwagenhersteller kommt auf 16 Gesamtsiege (TWR-Porsche und Dauer-Porsche mitgezählt). Insgesamt sind deutsche Autos in Le Mans die Messlatte. 29 Siege gehen auf das Konto von Porsche, Audi, BMW und Mercedes.
Emanuelle Pirro ist der Mann mit dem besten Überblick in Le Mans. Der ehemalige Werkspilot von Audi stand zwischen 1999 und 2007 ununterbrochen auf dem Siegerpodest des Circuit de la Sarthe. In jenem Zeitraum siegte Pirro fünf Mal, vier dritte Plätze runden sein Ergebnis ab.
Insgesamt 66 (Ex-)Formel-1-Piloten haben bisher bei den 24 Stunden von Le Mans siegen können. Aber nur ein einziger schaffte das Mega-Double. Der Amerikaner Phil Hill wurde 1961 sowohl Formel-1-Weltmeister als auch Gesamtsieger beim Langstreckenrennen in Frankreich - und das in einem Jahr.
Den aktuellen Rundenrekord im Rennen hält Loic Duval. Der heutige Audi-Werksfahrer absolvierte die 13,6 Kilometer im Jahr 2010 mit dem Peugeot 908 HDI FAP von Oreca in 3:19.074 Minuten. Dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 246,483 km/h.
Die Briten sind die erfolgreichste Fahrernation bei den 24 Stunden von Le Mans. 32 Piloten von der Insel vereinen 42 Gesamtsiege an der Sarthe auf sich. Unter anderem jubelte 1991 der frühere Schumacher-Formel-1-Teamkollege Johnny Herbert im Mazda 787B (Foto).
Den Distanzrekord hält seit dem Jahr 2010 Audi. Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller legten bei ihrer Siegesfahrt insgesamt 5.410,713 Kilometer zurück. Das Trio übertraf damit den Uralt-Rekord von Marko/van Lennep (Porsche) aus dem Jahr 1971 (5.335 km).
Den höchsten Topspeed gab es zu Zeiten, als die lange Hunaudieres-Gerade noch nicht von zwei Schikanen unterbrochen war. 1988 jagte Roger Dorchy im WM P88 mit gemessenen 405 km/h über die Landstraße in Richtung Tours. Ein Le-Mans-Rekord für die Ewigkeit.
Die schnellste Zeit im offiziellen Le-Mans-Qualifying markierte Hans-Joachim Stuck 1985 im Porsche 962. Der deutsche Haudegen brauchte für die Runde gerade einmal 3:14.843 Minuten. Schneller war Jackie Olivier 1971 in einer nicht offiziellen Session: 3:13.6 Minuten. Auf dem aktuellen Kurs hält Stephane Sarrazin in 3:18.513 Minuten den Rekord, aufgestellt 2008 im Peugeot.
Frauenpower in Le Mans: Insgesamt 55 Frauen haben sich bislang der großen Herausforderung an der Sarthe gestellt. Rekordstarterin ist Annie-Charlotte Verney, die zwischen 1974 und 1983 zehn Mal in Folge am Start war (Foto von 1983). 1935 waren gleich zehn Frauen in Le Mans, in diesem Jahr werden es zwei sein: Natacha Gachnang (Morand) und Keiko Ihara (Gulf Racing Middle East).
Wie stark Porsche mit Le Mans verbunden ist, zeigt ein weiterer Rekord der Zuffenhausener: Seit 62 Jahren ist bei jeder Auflage des 24-Stunden-Rennens mindestens ein Porsche gefahren. Insgesamt 753 Nennungen wurden mit Fahrzeugen des Sportwagenherstellers bislang abgegeben. 1971 waren unter den 49 Startern in Le Mans sagenhafte 33 Porsches.
Aus dem Fahrerfeld des Jahres 2013 ist ein LMP2-Pilot der Rekordstarter. Christophe Bouchut (Lotus-Praga) steht vor seiner 20. Teilnahme bei den 24 Stunden von Le Mans. Seinen einzigen Gesamtsieg feierte der Franzose bei seinem Debüt 1993 im Peugeot 905. Anschließend folgt nicht einmal ein weiterer Podestrang.
Der wohl effektivste Pilot aller Zeiten in Le Mans ist Jacky Ickx. Der Belgier holte bei 15 Einsätzen sechs Gesamstiege und drei zweite Plätze. Es wäre sogar noch mehr möglich gewesen: Ickx wurde bei vier Teilnahmen von einem Motorschaden gestoppt. Ickx holte die meisten Poles (5) und die meisten schnellsten Rennrunden (5).
Rekordteilnehmer in Le Mans ist Henri Pescarolo (rechts im Bild). Der französische Ex-Formel-1-Pilot nahm als Fahrer 33 Mal am Langstreckenrennen teil (vier Gesamtsiege). Hinzu kommen die Starts seiner Mannschaft, die er als Teamchef verantwortete. Wegend er Pleite von Pescarolo wird die Le-Mans-Legende 2013 "nur" als TV-Kommentator vor Ort sein.
Der unbelohnte Held in Le Mans ist und bleibt Bob Wollek. Bei seinen insgesamt 30 Teilnahmen am 24-Stunden-Rennen stand der sympathische Racer aus Straßburg sechs Mal auf dem Podest. Zu einem Gesamtsieg reichte es allerdings nie. Wollek starb am 16. März 2001 auf tragische Weise. Als er im Rahmen des Sebring-Wochenendes mit dem Fahrrad von Strecke zum Hotel fuhr, wurde er von einem Wohnmobil überfahren.